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8.0
Paradise Lost sind und bleiben die unumstrittenen Könige der Szene, die sich irgendwann mal Gothic-Death-Doom-Metal hat taufen lassen. Dabei haben die Briten manch Durstphase längst mit Bravour hinter sich gelassen, ihren Sound aber immer auf Kurs gehalten und dabei glaubwürdig agiert. Waren die Werke um die Jahrtausendwende durchaus Geschmackssache, so hat das britische Flaggschiff unter der konsequenten Führung der Herren Holmes/Mackintosh spätestens ab seinem selbstbetitelten 2005er Album keinerlei Zweifel mehr an der Rückbesinnung auf alte Stärken gelassen. Die Folgewerke waren allesamt superb, das raue "The Plague Within" bei genauerem Hinsehen sogar eines der absoluten Karrierehighlights!
Große Erwartungshaltung, die "Medusa" zu erfüllen hat und das mittlerweile 15. Paradise Lost Album macht es einem genau so wenig leicht, wie sein Vorgänger. Noch rauer, noch heavier, teils gar sludgig und ungemein tiefgestimmt, zerrt sich der Opener "Fearleass Sky" an unsre Nacken. Nick Holmes holt einmal mehr seine tiefsten Vocals aus dem Keller, um die Slow-Mo-Dynamik dieses atmosphärischen Doom-Monolithen zu umrahmen, der nebst seiner düsteren Härte, mit unverkennbaren Gitarrenharmonien und einem superben, kurzzeitig melodischem Finale überzeugt. "Meduas" braucht Zeit, die zitierte Essenz des Openers gilt aber problemlos für das gesamte Album, das ohne Schwachpunkt überzeugt. Dass "Medusa" nicht nebenbei funktionieren will, ist bereits beim urtypischen, 8:31 langen Paradise Lost Übersong eines Openers klar, und wer meint, "Gods Of Ancient" würde mehr Rücksicht auf geneigte Teilzeitkonsumenten nehmen, der täuscht gewaltig. In Crowbar'scher Wucht brummen die Doom-Riffs, Holmes haut weiter den Deibel raus, während seine Mannen unbeirrt durch tiefste Death-Goth-Gefilde marschieren. "From The Gallows", ein geradliniger Doom Brecher mit prägnantem Melodielauf, gibt auch nur wenig Entwarnung für all jene, denen die "poppigen" Paradise Lost mal gefallen haben. Ihr werdet keine Freunde von "Medusa", auch wenn der Titelsong für Albumverhältnisse geradezu harmonisch daherkommt und "The Longest Winter" den Geist von Peter Steele beschwört. In typischem Paradise Lost Goth-Doom-Gewand offenbart sich auch hier ein weiteres heavy doomendes Highlight und zeitgleich der erste Song, der beim ersten Durchlauf im Ohr hängen bleiben will. Gleiches gilt für die knackige, cool nach vorne pushende Single "Blood And Chaos". Allesamt mit amtlichem Gitarrensound und harten Rhythmen zu Ende gespielt und durchwegs mächtig heavy wohlgemerkt. Und wer's nicht glaubt, dem massieren das dunkle und staubtrocken dargebotene "No Passage For The Dead" und der garstig gegrowlte Rausschmeißer "Until The Grave" dann gern noch mal amtlich die Wadl. "Medusa" ist wohl die härteste und dunkelste Paradise Lost seit "Gothic" und somit die perfekte Fortsetzung von "The Plague Within". Mit seiner harschen und trockenen, aber ungemein wuchtigen und stimmigen Produktion und seiner beklemmend dunklen Doom-Atmosphäre ist es ohne Frage ein weiteres absolutes Highlight im Backkatalog der Briten, die im Gegensatz zu viel anderen Ikonen der Metal Szene auch im Jahr 2017 keinerlei Anzeichen von Altersschwäche offenbaren! Trackliste
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Reviews
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