Mit dem bitteren Ableben von Ausnahmestimme Mike Howe im Juli 2021 ist das ebenso geniale, wie auch tragische Kapitel Metal Church für mich persönlich endgültig zu Ende gegangen. Eine der besten US-Power Metal Bands aller Zeiten, deren erste fünf Alben ausnahmslos makellose Meisterwerke für die Ewigkeit bleiben, hat beide ihrer großartigen Sänger zu Grabe getragen. Unfassbar, unerträglich!
"The Final Sermon (Live In Japan)" erinnert also nun noch einmal an den großartigen Mike Howe, der letztlich mit 55 Jahren selbst entschieden hat, aus dem Leben zu gehen. Die 14 Songs auf diesem Vermächtnis sind allesamt über jeden Zweifel erhaben. Keine Frage. Genau so ist es unstrittig, dass unzählige Übersongs der Alben "Blessing In Disguise", "The Human Factor" und "Hanging In The Balance" keinen Platz im Set gefunden haben. Schön ist es dennoch, US-Power Metal Jahrhundertmomente ala "Fake Healer", "Date With Poverty", "Gods Of Second Chance" oder "Badlands" ebenso gekonnt und schmackhaft serviert zu bekommen, wie die "Watch The Children Pray", "Start The Fire" oder "Beyond The Black", die unverzichtbaren Meilensteine der ersten beiden David Wayne-Alben. Letztlich klingt "The Final Sermon" dabei trotz Fehlens großer Publikumseuphorie knackig und gut und genau deshalb macht es insbesondere für uns als die-hard Metal Church-Fans der ersten Stunde auch Sinn, sich damit zu befassen.

Letztlich ist diese Livescheibe somit zwar ein trauriger Anlass, aber eben auch ein schöner Nachruf für Mike Howe und dessen charismatischer Stimme!
RIP MIKE!

P.S.: Dunkel, aber nachhaltig kann ich mich während des Schreibens dieser Zeilen an den unsäglichen Metal Church "Atomic Testwar"-Bootleg erinnern, den Freund Werner irgendwann Anfang der 90er auf Vinyl kaufte: damals, als Metal Church, Savatage, Iced Earth und co die Mitte unseres US Power Metal Lebensinhaltes waren, war dieses Teil eine der größten Nieten ever. Das Teil klang nämlich wie ein dauerrauschender Radiosender ohne Empfang. Sollte man sich eigentlich allein zwecks des Kultfaktors wieder holen…

Wer sich der Kunst der US-Götter bis dato indes aber noch nie genähert hat, dem sei im Vorfeld dringend zu den Studioalben geraten:
"Metal Church" (zum Classic Review)
"Blessing In Disguise" (zum Classic Review)
"Hanging In The Balance" (zum Classic Review)