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Keine Wertung
In der nicht gerade kurzen Zeitspanne, in welcher die Power Metal Kanoniere von Metal Church Musik fabrizieren, haben sie ihre Fanschar im Vergleich zu anderen Truppen weitgehend verschont, was den Best-Of/Live/Compilation Overkill betrifft. Gründer/Gitarrist/Mastermind Kurdt Vanderhoof hat für "From The Vault" einiges an Stoff zusammen gekarrt, weshalb dieser Dreher viele Gesichter hat. Bis dato unveröffentlichtes (nicht ganz neues) Material, frisch eingespielte Klassiker, sowie nagelneue Lieder beinhaltet diese Zusammenstellung. Daneben gibt es auch noch ein Triple aus Coverversionen.
Nun - entweder habe ich den beiden letzten Studioalben ("XI" & "Damned If You Do") nie eine faire Chance gegeben, oder es war der falsche Zeitpunkt – oder auch nichts dergleichen. Jedenfalls überstrahlt der Doppelschlag "Dead On The Vine"/"For No Reason" gleich zu Beginn alles, was Metal Church in den letzten zwanzig Jahren fabriziert haben – dieser Punch, diese Riffs, diese Melodylines, echt satt! Sie haben es doch nicht ganz verlernt. Das von "Hanging In The Balance" (1993) bekannte "Conductor" war schon damals ein kleiner Hit, doch die "Version 2.0" knallt einem schon ganz anders um die Lauscher! Das Maiden-lastige "Above The Madness" schließt das erste Kapitel solide ab. Für Kapitel II spendet uns der Seattle Fünfer Restmaterial aus den "Damned If You Do" (2018) Sessions. Spätestens jetzt weiß man, wofür Compilation Alben insgeheim gut sind. Also bei Gott nichts Berauschendes in Aussicht, ausgenommen vielleicht das stampfende "False Flag", das Eier zeigt. Ein Instrumental wie "Insta Mental" ist ja ganz nett, aber alles andere als essentiell. Die drei angedeuteten Coverversionen machen mehr Spaß, wenngleich keine wirkliche Überraschung in Sachen Neuinterpretation durch die Boxen purzelt. Da wären "Please Don’t Judas Me" von Nazareth, "Green Eyed Lady" (Sugarlove), sowie "Black Betty" von Ram Jam zu nennen. Letzt genannten haben – so ehrlich muss man sein – schon zig andere Metal Bands cooler nachgezockt, wie z.B. die Progressiv Metaller Mekong Delta. Im vierten Kapitel gibt es Neuversionen der beiden "Blessing In Disguise" Stücke "Badlands" und "Fake Healer"; zwei amtliche Evergreens, die alleine aufgrund des Alters und der laufend wechselnden Musiker einige Modifikationen erkennen lassen. Bei letzterem steuerte Queensryche‘s Todd La Torre ein paar Gesangsparts bei, die dem Ganzen zusätzlich Würze verleihen. Dann haben wir noch am Ende das Doppelpack "The Enemy" und "The Coward", die Ersatzbank der "XI" Sessions sozusagen. Zwei Midtempo Tracks, die niemanden wehtun und auf dem 2016er Album somit keinem abgegangen wären. So stark "From The Vault" los legt und Spaß macht, so sehr flacht das Ereignis bis auf wenige Ausnahmen hernach ab. Für Komplettisten macht dieses Potpourri Sinn, für Fans speziell von Sänger Mike Howe, der seit seinem Wiedereinstieg der Band zu einem neuen Höhenflug verhellfen konnte, gleichfalls. Für die nächste Studioscheibe würde ich mir Material im Stile der ersten Songs wünschen, dann hätten die Männer aus Seattle bei mir wieder einiges gut gemacht! Trackliste
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Reviews
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