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9.5
Dass "Sky Void Of Stars" ein weiteres, großartiges Album würde, war nie anzuzweifeln. Zu erhaben, zu überlegen und zu stilsicher emotional komponieren Katatonia nun seit mittlerweile zwei Dekaden und alles, was die Schweden seit "Viva Emptiness" offenbart haben, war schlichtweg grandios. Zumeist sogar nahe der absoluten Makellosigkeit und weil 10-Punkte Meisterwerke wie das ewige Referenzalbum "Great Cold Distance" (Review), aber auch "Dead End Kings" (Review) oder "Night Is The New Day" (Review) letztlich auch den "test of time" mit Bravour überstanden haben, ohne ihre Magie, Schönheit und Brillanz einzubüßen, kann man einfach nur immer wieder von Superlativen erzählen.
Katatonia sind in meiner Welt die eigenständigste und emotional mitreißendste Band der letzten zwanzig Jahre. Die Schweden haben sich eine Ausnahmestellung zwischen melancholischem Dark-Metal, dezent progressivem Post-Prog-Rock und traumwandlerischer Alternative-Rock-Kunst erschaffen, die sie längst zur absoluten Spitze des Genres gemacht hat. Katatonia sind für mich die beste Band unserer Zeit und daran wird auch dieses, abermals betörend schöne Kleinod nichts ändern. Ganz im Gegenteil: "Sky Void Of Stars" ist das nächste Ausnahmealbum einer Band, die sich mit ihrer zeitlos und zeitgemäß gleichermaßen tönenden Kunst in keine Schubladen packen lässt. Keine andere Band klingt wie Katatonia. Keine andere Band komponiert so unkonventionell und unrhythmisch, um am Ende doch zutiefst harmonisch und eingängig zu klingen. Ein Paradebeispiel für ein neuerliches Dark-Prog-Rock-Meisterwerk ist der dezent vertrackte Albumbeginn. "Austerity" ist durch und durch Katatonia. Von Beginn an packend, unschlüssig aber schlüssig zugleich. Die Atmosphäre, die Andacht und die melancholische Schönheit sind einmal mehr die Grundrezeptur der elf neuen Songs, bei denen Katatonia vertraut und spannend zugleich erklingen. Bislang ungewohnte Texturen lässt die Klangcollage von "Colossal Shade" aufkeimen. Ein unscheinbarer Track, der sich mit seiner mototonen, elegischen Taktgebung mit Fortdauer im Hirn festsetzt, ebenso wie ein harmonisch überragendes "Opaline" aber von Beginn an schlicht traumhaft klingt. Allzu introvertiert oder verkopft tönen Katatonia auf "Sky Void Of Stars" selten. Ganz im Gegenteil gehen "Author" der hart groovende Melo-Rocker und quasi-Titeltrack "Drab Moon" (sozusagen der kleine Bruder von "Onward Into Battle") und das überragend mitreisende "Birds" für Katatonia-Verhältnisse vielleicht sogar als stylishe Melo-Ohrwürmer durch. "Sky Void Of Stars" jedenfalls ist notwendig düster, hoch emotional aber keineswegs anspruchslos. Natürlich nicht, insgesamt ist es aber wohl eine Spur direkter, gitarrenlastiger und lebendiger und nicht ganz so introvertiert, wie "The Fall Of Hearts" oder die zweite Hälfte von "City Burials" es haben vermuten lassen. Ein vielfältiges und zugängliches Katatonia-Album, bei dem das stilsichere Artwork und die perfekte Produktion einmal mehr wie angegossen zur hohen Kunst passen. Der Albumtitel eines "Himmel ohne Sterne" verinnerlicht dabei geradezu die musikalische Aura und Atmosphäre des mittlerweile zwölften Albums der Schweden. Eines weiteren Kunstwerkes ohne Schwachpunkt, dessen perfekte Single "Atrium" bereits Großes erahnen liest. Unrhythmisch und gleichzeitig eingängig, wie es nur Katatonia können. Vollkommen unkommerziell, aber so kommerziell wie nur möglich, wie die düster-poppige Wehmut von "Sclera". "Sky Void Of Stars" hat alles, was man an Katatonia liebt und je geliebt hat. Unkonventionell und unkommerziell kreieren Katatonia ihre Musik, beweisen in stilsicherer Hochglanzpolitur wer sie sind und dass sie weiterhin unangefochten an der Spitze aller melancholischer Kunst stehen! Die Schweden liefern einen frisch polierten Streifzug durch ihr bisheriges Schaffen. Im ersten Anblick vielleicht eingängig und durch große Emotionen und traumhafte Gesangslinien zugänglich. Am zweiten Anblick aber voll von jenen hochtechnischen und vollkommen unkonventionell filigranen Prog-Takten, Riffs und Drums, die Katatonia immer schon unverkennbar und einzigartig und das stilvoll und stilsichere Gesamtkunstwerk schon immer so unantastbar groß gemacht haben! Ja, man darf es Depressive Rock nennen und ja, "Sky Void Of Stars" ist das siebte Meisterwerk in Folge und einmal mehr ein Katatonia-Album, das ganz ganz nah an absoluter Perfektion ist. Hören wir das Album des Jahres 2023 bereits im Jänner? Wahrscheinlich schon… Trackliste
Mehr von Katatonia
Reviews
22.10.2021: Mnemosynean (Review)04.05.2020: City Burials (Review) 13.06.2016: The Fall Of Hearts (Review) 14.04.2015: Sanctitude (Review) 01.10.2014: Last Fair Deal Gone Night (Review) 13.08.2012: Dead End Kings (Review) 01.04.2010: The Longest Year (Review) 07.11.2009: Night Is The New Day (Review) 07.08.2007: Live Consternation (Review) 22.02.2006: The Great Cold Distance (Review) 20.03.2003: Viva Emptiness (Review) 28.02.2003: Viva Emptiness (vorab) (Review) News
20.01.2023: Traumhaftes "Opaline" Video04.01.2023: Grandiose, dritte Single samt Video 02.12.2022: Großartige zweite Single samt Video 26.10.2022: "Sky Void Of Stars" Album und neues Video! 27.09.2021: Klasse 30th-Anniversary Compilation 24.04.2020: Toller Clip zu "The Winter Of Our Passing" 20.03.2020: Sehr coole, neue Single mit Video 30.01.2020: Nagelneue "Enigmatic-Dark-Prog-Rock" Nummer 17.12.2017: Ausnahmeband verkündet Auszeit 24.10.2016: Üppige "Geat Cold Distance" Jubiläums-Edition. 08.09.2016: Zeigen großartiges "Shift" Video. 03.05.2016: Nächste traumhafte Hörprobe online. 23.04.2016: Veröffentlichen erste Herbst-dates inkl. Wien. 31.03.2016: "Old Heart Falls" Lyric-Clip der genialen Schweden. 15.03.2016: Erster "The Fall Of Hearts" Album-Trailer! 07.03.2016: Endlich! "The Fall Of Heart" erscheint im Mai! 10.11.2015: Mit neuem Drummer endlich wieder ins Studio! 08.02.2015: "Sanctitude" Trailer in sakraler Atmosphäre. 18.08.2014: "Last Fair Day Gone Night" Info und Trailer. 21.04.2014: Nach Gitarrist verläßt auch Drummer die Band. 23.02.2014: Gitarrist Per Eriksson verläßt die Band. 17.06.2013: Veröffentlichen semi-akustisches "Dead End Kings". 19.02.2013: Kredenzen traumhaften "Lethean" Clip. 29.07.2012: Neuer Song "Buildings" im Stream. 15.07.2012: Mit neuem Album auf Deutschland-Tour! 28.06.2012: "Dead Letters" Videoclip online! 21.06.2012: Endlich ein erster neuer Song als Höreindruck. 29.05.2012: Im August ist es soweit: "Dead End Kings" erscheint. 02.01.2012: Neues Album und Livedokument für 2012. 02.03.2010: Videoclip zu "The Longest Year" steht bereit. 19.02.2010: Alle Infos zur "The Longest Year" EP 02.02.2010: Superbe Vorbands für die "Night Over Europe Tour". 23.12.2009: Besetzungswechsel im Lager der Schweden! 08.12.2009: Haben die Europa Tourdaten veröffentlicht. 12.11.2009: Der "Day & Then The Shade" Videoclip verzaubert. 15.09.2009: Endlich ein erster Höreindruck! 13.09.2009: Vorboten zum Highlight des Herbsts! 31.07.2009: "Night Is The New Day" Artwork online 24.07.2009: Details zum "Great Cold Distance" Nachfolger! 17.06.2009: Erste Eindrücke von den Studiosesssions 06.12.2004: DVD Release verschoben 01.04.2004: lustige Bandnews zum 1. April 01.03.2003: Sample von neuem Song online 22.02.2003: Track zum neuen Album online 05.02.2003: Zum nächsten Album 14.12.2002: Dan Swanö mixt nächstes Album 24.10.2002: Im Studio Interviews
01.05.2003: Viva Emptiness! Wir mögen die Ironie... |
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