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8.0
Da ist sie nun also, die erste Queensryche nach dem musikalischen Kopfschuss "Dedicated To Chaos" und dem Rosenkrieg der Trennung der "Band" vom "Sänger" Geoff Tate. Während Tate mit seiner Version von Queensryche in kopflastiger Manier dort ansetzt, wo die Band zuletzt langweilend aufgehört hatte, spannen die Herren Gründungsmitglieder Michael Wilton, Scott Rockenfield und Eddie Jackson gemeinsam mit ihrem neuen Wundersänger Todd La Torre den Bogen wieder Richtung Vergangenheit.
Die intellektuelle Singer/Songwriter-Aura, die zuletzt bis zum Exzess getrieben wurde ist Vergangenheit. Die Amis klingen wieder wie eine Rock- und Metal Band und schreiben wieder "echte" Songs im Stile ihres eigenen Vermächtnisses. Dass deswegen nicht gleich ein Album wie "The Warning", "Rage For Order" oder gar "Operation Mindcrime" rauskommt überrascht wenig. Geht ja auch gar nicht mehr. Dafür fehlen einerseits der Spirit der Epoche und andererseits nach wie vor die Einheit der einst so kreativen Ausnahmeband und natürlich vor Allem die Songwritingklasse eines Chris DeGarmo, ohne den die unantastbare Ausnahmeklasse dieser Band ohnehin nie möglich gewesen wäre. Freuen darf man sich über "Queensryche" aber dennoch! Wir sind zwar weit davor entfernt, von einem Meisterstück alter Klasse zu berichten, die Gesamterscheinung der neuen Scheibe erinnert aber weit mehr an das Vermächtnis der Klassiker als das Meiste, das wir zuletzt hören durften. Vor allem ist "Queensryche" seit langer Zeit die erste Scheibe der Amis, die man sich ohne Kopfschütteln durchhören kann. Das metallisch schöne "Vindication", das progressive angehauchte "Fallout" oder das zeitgemäß groovende "Don’t Look Back" zeigen auch wieder mal die härtere Seite von der Band. Hier hört man satte Gitarrenriffs gepaart mit filigranen Tönen und durchwegs harmonischen Melodien und auch wenn nicht jeder einzelne Song richtig herausragend ist, kann man zu jedem Moment davon erzählen, dass "Queensryche" wirklich gelungen ist, zumal kein einziger Track die Fingerkuppe dazu stimuliert die Skip-Taste zu drücken. Das war zuletzt leider nicht immer so im Hause der Seattle-Künstler und genau deshalb ist ihr neues Werk dann doch eine Wohltat für unsere gebeutelten Seelen. Vor allem bei den richtigen Hightlights der Scheibe macht sich Zufriedenheit breit. Das bereits bekannte "Redemption" ist ohne Frage eines der Prunkstücke des Albums, erinnert beinahe makellos an alte Tage und ist einer der besten Queensryche Songs seit Jahrzehnten. Der episch intensive Beginn eines Songs wie "Open Road" oder die spannende, fast beklemmende Aura eines "A World Without" erinnern unweigerlich an "Promised Land" und gefallen dem Queensryche Fan ebenso von Anfang an. Hier hat man dann auch endgültig die unerfüllbaren Träume abgeschüttelt, dass die Amis wieder so genial tönen würden, wie auf ihren makellosen ersten fünf Alben und genau wenn dieser Punkt erreicht ist, wird man "Queensryche" richtig mögen lernen. Natürlich könnte die Produktion eine Spur transparenter sein, allein für herausragende Songs wie den Opener "Where Dreams Go To Die" oder einen harmonischen Ohrwurm wie "Spore" wird die gebeutelte Queensryche-Gemeinde der Band aber endlos dankbar sein. "Queensryche" ist sicher kein Meisterwerk für die Ewigkeit und es wird auch sicher kein Klassiker, der es mit makellos und genialen Jahrhundertalben wie "Operation Mindcrime", "Empire" oder "Rage For Order" aufnehmen wird. Zumindest ist es aber neben dem wirklich gelungenen "Tribe" die verdammt beste Scheibe, die Queensryche seit 20 Jahren veröffentlicht haben. Zudem auch diejenige, die im Gitarrenbereich am Ehesten an die Frühtage der Band erinnert und die man sich ohne Probleme von Vorn bis Hinten mit Genuss anhören kann. Fazit: Wenn der Queensryche Maniac für " Rage for Order", "Operation: Mindcrime" und "Empire" 10 Punkte für die Ewigkeit vergibt und "The Warning" und "Promised Land" knapp dahinter mit 9,5 Punkten rangieren, dann kann man der neuen Queensryche wohl bedenkenlos 8,5 Punkte einschenken, während man in der Fußnote einen halben Bonuspunkt derselben mit der Freude über die Rückkehr zu alten Tugenden erklärt… Trackliste
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Reviews
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