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7.0
2017 wird sich aus heutiger Sicht nicht positiv in die Geschichtsbücher des Heavy Metal eintragen können. Wir sind kurz vor Jahreshälfte und können nur sehr wenige starke Alben verbuchen. Vielmehr jagt eine Enttäuschung die nächste und leider Gottes, schafft es auch eine der bis dato besten "neuen" Bands unserer Zeit nicht, das Ruder rumzureißen. Nach zwei Weltklassealben geht Avatarium auf ihrem dritten Album leider ein wenig die Luft aus. Bereits die psychedelische Farbgebung des "Hurricanes And Halos"-Artworks ließ üble Vorahnungen aufkeimen und der erste Durchlauf bestätigt diese leider. Mehr 70er Jahre-Flair als episch, düsterer Tiefgang, mehr Rock als Doom und Metal, mehr Orgel als Gitarrenriffs und somit weniger von dem, was die großartige Stimme von Jennie Ann Smith so perfekt in Szene setzte und monströse Stimmungskulissen erbaute, die die ersten beiden Avatarium-Alben so großartig machte.
Der erste Durchlauf von "Hurricanes And Halos" hinterlässt Ernüchterung! Von Großartigkeiten ala "Pearls And Coffins", "Lady In The Lamp", "Boneflower" oder "Girl With The Raven Mask" und "Run Killer Run" brauchen wir hier erst gar nicht zu reden. Die Suche nach dem absolut Genialen ist umsonst, vielmehr stellt sich das Finden kleiner Höhepunkte als schwierige Aufgabe dar. Mit "Into The Storm" beginnt die Sache zwar noch halbwegs manierlich, die 70er-Jahre Orgel und die hippieske Note sind aber bereits hier verzichtbar. Das schnörkellos und episch angetragene "The Starless Sleep" ist mit seinem mystischen Refrain dann definitiv einer der besten Momente und ein potentieller Hit. Ebenso ein Lichtblick wie die schwermütige Ballade "When Breath Turns To Air und das akustisch ausladende "Road To Jerusalem", das letztendlich aber eine ebenso tiefe Verneigung vor den großen, psychedelischen Led Zeppelin-Balladen ist, wie der Rest der Platte. Man muss sich an die neue Farbgebung im Avatarium-Klangkosmos wohl erst gewöhnen, ein Song wie "Medusas Child" verspielt sein Potential aber dennoch vollends. Nach gutem Beginn verfährt sich der 9-Minuten-Track in unnötiger Progressivität, unbrauchbaren Stimmungsböden und aufgesetzten Kinderchören. "The Sky At The Bottom Of The Sea" kommt leider ebenso wenig auf den Punkt, wie "A Kiss (From The End Of The World)", das nur kurz mit Jimmy Page Geklimper aufhorchen lässt, bevor erstmals eine doomig schwere Kulisse offenbart wird. Die ganz große Spannung kann aber leider auch hier nicht gehalten werden. Der psychedelische Instrumentalpart taugt eher für Kiffer, als für unsereinen und so bleibt es dem sinnlos instrumentalen Titeltrack, ein durchwachsenes Album abzuschließen. Avatarium goes 70ies & Led Zeppelin. Die Zeit wird zeigen, wie viele Fans sich damit anfreunden wollen. Mit The Doomsday Kingdom hat uns Meister Edling vor einigen Wochen ein gutes, aber auch keineswegs überragendes, neues Doom-Album beschert. "Hurricanes And Halos" kann die Kohlen leider auch nicht wirklich aus dem Feuer holen und so bleibt nur das Fazit, dass Leif Edling offensichtlich Geld und Luft zugleich ausgehen. Anders ist seine Veröffentlichungspolitik kaum zu erklären und alle paar Monate ein neues, "nur gutes" Album mit einer anderen Band zu releasen macht den kreativen Engpass sicher nicht besser. Avatarium bleiben eine der großartigsten "neuen+ Bands unserer Zeit, gelten tut das aber insbesondere für die beiden ersten Alben der Schweden, denn "Hurricanes And Halos" verbuche ich trotz seiner Klasse und trotz einiger richtig guter Songs für die andere Bands sterben würden, schon jetzt als kleine Enttäuschung. Richtig herausragend ist diesmal nämlich wirklich nur die Stimme von Madame Smith. Trackliste
Mehr von Avatarium
Reviews
20.10.2022: Death, Where Is Your Sting (Review)15.11.2019: The Fire I Long For (Review) 14.10.2015: The Girl With The Raven Mask (Review) 13.11.2014: All I Want (Review) 27.10.2013: Avatarium (Review) News
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07.12.2013: Wahres Talent wird immer seinen Lohn ernten. |
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