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7.0
Wir selbsternannt kritisch, kompetent und wirklich unabhängigen Hobbyjournalisten, sehen uns ja oft berufen, die von – unserseits zum großen Teil seit Jahren geschätzten, oftmals aber deutlich fehlorientierten - Profimusikkritikern, abgegebenen Urteile zu hinterfragen und zu entschärfen. Um das ferngesteuerte Gefolge vieler ehrenwerter Kollegen, nicht blindlings zu unterstützen, und um ihren wegweisenden Meinungen wieder mal einen kleinen Riegel vorzuschieben, nehme ich mir nun mal die schwedischen Geisterjungs und ihr zugegeben fesch verpacktes Debütalbum vor.
Im ersten Moment klingen Ghost in etwa so, als ob sich ein feminin ausgerichtete Semi-King Diamond mit ambitionierten Black Sabbath Jüngern, einigen Kyuss Gedächtnisrecken, den auf den Frühpfaden ihrer Opas wandelnden Urenkeln der Judas Priest Belegschaft, und dem Drogendealer von The Devils Blood gemeinsam im Keller aufgebaut hätten, um mal so richtig im Retro-Stile drauf los zu rocken. Das klingt dann über weiter Strecken von "Opus Eponymous" auch gar mal schlecht, ist aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch, teils mehr Kiffersound als erdige Rockmusik und weit weniger zwingend, wie uns manch einer vorkaut. Metal klingt anders, Doom Metal sowieso und so richtig "hard-rocken" will das psychedelisch angehauchte Okkult-Rock-Album eigentlich auch nicht gern. Klar regiert hier Commander Satan, logisch ist die Stimmung düster und schreit nach Kerzenlicht und natürlich sind Songs wie "Con Clavi Con Dio", "Ritual", das verhalten treibende "Elizabeth", oder die zugegeben amtlich ins Ohr flutschenden "Stand By Him" oder "Death Knell" sehr geil und durchaus extravagant. Alles auf "Opus Eponymous" ist aber sicher nicht heilig, nicht mal wenn’s ein Frontman im sexuellen Triebmittelpunkt aus Skeletor, dem Papst und LSD-Eunuchen vorträgt. Der Knabe macht zwar auf der Bühne sicher was her, klingt über manche Strecken der Scheibe aber ebenso uninspiriert, wie seine – eingekifften? – Kollegen. Natürlich orientieren sich Ghost enorm an den Großtaten von King Diamond und Mercyful Fate. Manchmal glaubt man gar einen Moment der King’schen Discografie in gedämpfter Härte, gedämpftem Tempo und mit weit wenig metallischer Aura zu hören. Das allein ist trotz aller Ehre aber zu wenig um das nächste große Ding zu werden. All das bringt Ghost auch ebenso wenig in die Eliteliga, wie die warmen tönende Produktion Marke 70er Jahre. Dumpf ist nicht gleich Kult meine Herren und die poppige Note, massive Orgelarrangements, verhaltene Riffs und die beschwörende Stimme allein machen eben noch kein Meisterwerk aus einem guten Album. Vielleicht gehe ich hier ein wenig zu harsch mit einem durchaus stimmungsvollen Album in die Kritik, das seine gesamte Klasse nach mehrmaligem Hören weit deutlicher Zeigt als zu Beginn. Unterm Strich ist "Opus Eponymous" aber in etwa so viel okkulter Metal, wie "El Dia de la Bestia" ein beängstigender Horrorfilm und Ghost nicht mehr, als eine ernst zu nehmende Band mit einigen sehr guten und düsteren Okkult-Rock-Pop-Songs, einem guten Image und einem feinen Album. Der große Hype sind die Herren aber ebenso wenig, wie die Kollegen von The Devils Blood und die subjektiven Sieben Punkte sollten vor Erwerb in jedem Fall zum Probehören bewegen. Trackliste
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