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Metallica - St. Anger (CD)
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Wohl selten wurde über eine Scheibe vor dem Release so viel geredet, vermutet und falsch verkündet. Nachdem die Götter aller Riffs und wohl wichtigste Metalband (außer Maiden) mit ihren musikalischen Eskapaden nach dem 92er Meilenstein wohl die meisten ihrer alten Fans eher vergrault hatten wurden die zaghaften Ankündigungen von wegen einer Härtesteigerung eher mit Vorsicht vernommen. Insgeheim hat aber wohl jeder echte Fan der Band auf eine Rückbesinnung der Herren und einen absoluten Hammer gehofft, der alle Möchtegernmetaller gnadenlos abfackelt und wieder alle Häupter dieser Erde abschädelt.
Nun liegt "St. Anger" vor und beim ersten Durchlauf wird wohl jeder erst mal kräftig geschluckt und eigentlich nicht recht gewusst haben, was ihm gerade widerfährt.
Nix mit bluesigem Heavy Rock a la "Load"-"Reload", leider auch nix mit geilem Speed Metal alter Schule, aber auch sicher nix mit NU Metallischem Sicherheitsdenken. "St. Anger" bietet 75 Minuten ultraharten und sehr schwer zugänglichen Metal, der mit tonnenschweren Riffs, schwierigen und komplexen Rhythmuswechseln, überlangen Songs und einer sehr gewöhnungsbedürftigen aber wuchtigen Produktion aufwartet. Schon beim extremen Opener"Frantic" (entwickelt sich zu einer Hammernummer !) kommen mir aufgrund der Stimmung, Gitarrenarbeit und Produktion unweigerlich Kyuss in den Sinn. Die überirdische Single "St. Anger" fräst alles in Grund und Boden, brilliert mit einer Megavocalline und einer Härte, die sogar für ältere Metallica Verhältnises enorm ist und "Some Kind Of Monster" entpuppt sich ohnehin als absolut humorloser Brachialknaller vom Feinsten.
Spätestens jetzt ist klar, dass die vier Herren auf alle potentiellen Hitfaktoren scheißen, null Kompromisse machen und einfach nur schwer rocken. Sperrige und eigentlich wie Blindgänger anmutende Nummern wie "My World", "Shoot Me Again" oder "Sweet Amber" entwickeln sich nach einiger Zeit ebenso zu Krachern wie die Brecher "Dirty Window", "The Unnamed Feeling" oder das eingängige "Invisible Kid" und im Endeffekt und nach einigen mühevollen Stunden kann man zwar von keinem Klassiker, aber von einer starken Scheibe sprechen.
Mit unzähligen "....kill, kill, kill...." Schreien beschließen Hetfield & CO. mittels "All Within My Hands" die erste Akte "Metallica 2000" manierlich brutal und hinterlassen wohl unzählige Opfer eines "ohralen overkills" in totaler Fassungslosigkeit.
Hat man die erste Orientierungslosigkeit mal überwunden, sich an die Produktion gewöhnt und die Hoffnung auf eine astreine old school Speed Metal Granate begraben, entwickelt sich "St. Anger" auf alle Fälle zu einer absolut coolen und enorm arschtretenden Metal Scheibe. Metallica definieren sich zwar wieder mal neu, das Eisen ist enorm schwierig zu hören und dennoch ist das Endprodukt absolut geil. Die letzten zehn Jahre lässt "St. Anger" auf jeden Fall vergessen, die Hoffnung lebt wieder und allen (aufgeschlossenen) alten Fans sollte dieser Härteklumpen spätestens nach drei Durchläufen gefallen.
Die MTV-VIVA-Mitwipp-Fraktion wird mit diesem Teil und den anstehenden live Shows (voller alter Klassiker !) auf alle Fälle nix anfangen können, gnadenlos vollgeballert daran zerbrechen und das ist auch verdammt gut so!
Die heiligen Alben 1-5 bleiben zwar erwartungsgemäß und wohl auf ewig unerreicht, "St. Anger" ist aber ein schweinslautes Lebenszeichen einer der begnadetsten Bands aller Zeiten, unkommerziell ohne Ende und ein gewöhnungsbedürftiges aber ehrliches Bekenntnis zum Metal !
P.S.: Neben dem coolen Digipak ist auch die Bonus DVD auf alle Fälle rentabel, da die Nummern in der Studio- live Version vor allem wegen des weniger wummernden drum Sounds fast besser klingen.
Trackliste
- Frantic
- St. Anger
- Some Kind Of Monster
- Dirty Window
- Invisible Kid
- My World
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- Shoot Me Again
- Sweet Amber
- The Unnamed Feeling
- Purify
- All Within My Hands
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