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9.0
Lassen wir die aktuelle, etwas komplizierte Situation außen vor. Was sind Queensryche? Die eine Band, die es geschafft hat, mit fünfeinhalb Alben komplett unterschiedlicher Färbung hintereinander unsterbliche Klassiker auf die Welt loszulassen. Die Band mit einigen der tollsten Leadmelodien der Musikgeschichte, die etwa die Hälfte aller hörbaren Bands des Heavy Metal beeinflusst hat. Aber auch eine seit Mitte der 90er verkannte Band, die auch in ihrer Spätphase noch viele interessante Alben veröffentlichte. Aber es hat nicht sein sollen, die experimentellen Wege weiter zu beschreiten; man trennte sich in einem Kleinkrieg von Sangesgott Geoff Tate, holte den sehr guten Todd LaTorre an Bord und... veröffentlichte mit dem nach dem Bandnamen betitelten Album eine komplette Bauchlandung. Wer für dieses akustische Verbrechen zuständig gewesen sein muss, ist auch heute noch ein Rätsel.
Erst Recht, wenn man sich die Klasse von "Condition Hüman" vor Augen hält. Dabei war nach der Veröffentlichung des missglückten Covers und des langweiligen "Arrow Of Time" Schlimmes zu befürchten. Aber ganz offensichtlich hat sich die Mannschaft mittlerweile eingespielt. Und Eines vorweg: Das ganze Geseiere um "Queensryche gehen zu ihren Wurzeln zurück" ist kompletter Unfug. Ja, die Setlists der Liveshows reichen bis maximal 1990, aber wer dachte, eine Band, die jahrzehntelang nichts als Entwicklung vorgewiesen hat, würde zu stumpfen US Metal zurückkehren, hat sich geirrt. Okay, der Opener ist, wie gesagt, alles Andere als repräsentativ für das Album. Diese müden Leadgitarren zu Beginn lassen ebenso wenig aufhorchen, wie der Rest des Songs. Dieser undurchdachte Break zur Strophe ist ganz schlimm. Aber zumindest zeigen sich andere Qualitäten, die den Rest von "Condition Hüman" zu einem kommenden Klassikerstatus verhelfen werden: Da wäre zum Einen die zeitgemäße Produktion, die sitzt, wie damals bei "Empire". Zum Anderen hat Todd LaTorre es endlich geschafft, interessant zu singen. Kontrollierter, weg vom Sean Peck, hin zum Geoff Tate, auch, wenn er das nicht als Kompliment auffassen würde. Man hört langsam, warum er bei Crimson Glory damit bedacht wurde, die viel zu großen Fußspuren Midnights zu füllen. "Guardian" ist dann schon eine ganze Spur besser; moderner Metal mit diversen Soundtricks und dem "Evolution Calling"-Gag im Refrain. Würde auf der Bühne künftig sicher gerne gehört. Großartig wird es dann erstmals mit "Hellfire", einem ruhigen, aufbauenden Song, der aber gekonnt den Höhepunkt übergeht und den Hörer damit über 5 Minuten auf die Folter spannt. DAS ist das Queensryche-Songwriting, das man auf dem 2013er-Werk vermisst hat. "Toxic Remedy" hat dann eine Leadgitarre an Bord, dass man meinen könnte, Chris DeGarmo sei wieder da. Ja, Michael Wilton ist eher ein Riffschreiber, aber offenbar taut er langsam auf. Midtempo ist der aktuelle Standard der Band und so treibt auch "Selfish Lives" im Schritttempo über die Ziellinie und könnte inhaltlich eine Fates Warning-Komposition sein. "Disconnected"-Phase, wohlgemerkt. Der "Man in Black", Eddie Jackson, legt bei "Eye 9" einen massiven Bass vor, dessen Spiel dann von schleichenden Gitarren aufgegriffen wird. Würde man es nicht besser wissen, könnte man das Ding locker für eine "Tribe"-Komposition halten. Dass Marketing-Abteilungen nicht immer Unrecht haben, beweist "Bulletproof", das vorab als eines der Highlights deklariert wurde. Und das ist es tatsächlich; diesmal aufgrund der bisher besten Gesangsleistung des Neusängers. Gänsehaut garantiert und ein modernes Substitut für die ewig weltallerbeste Radioballade "Silent Lucidity". Im weiteren Verlauf geht es mal riffbetont ("Hourglass") und mal melodiöser ("All There Was") zur Sache, wobei die große Überraschung bei der nächsten Powerballade "Just Us" liegt. Da sollten Threshold und Dream Theater mal genau hinhören! Komplex und im "Promised Land"-Stil, dabei doch nicht zu beanspruchend, um dem Hörer auch seine Entspannung zu ermöglichen. Keine Entspannung gibt es zum Schluss-und Titeltrack, der nach seinem Vorspiel "The Aftermath" ebenfalls in Richtung des '94er-Albums schielt, dabei aber ein modernes Gesicht wahrt. Michael Wilton und Parker Lundgren der Extraklasse! Ein besonderes Lob noch in Richtung Scott Rockenfields, der wieder zeigt, warum er der beste Schlagzeuger der harten Musik (jawohl!) ist. Mit so einer Lässigkeit so interessantes Spiel an der Schießbude anzubieten, ist große Kunst! Der Bonustrack der Digi-Version von "Condition Hüman", "Espiritu Muerto", hat wieder eine ganz deutliche Fates Warning-Schlagseite, aber auch etwas von den schrägen "Q2K"-Melodien, was seine Platzierung als Bonus ganz gut erklärt. Um das Ganze richtig einordnen zu können: Diese Punktzahl kommt von einem Rezensenten, der dem Vorgänger maximal 5 Punkte zugestanden hätte, der Geoff Tate für konkurrenzlos hält und mit der weltgrößten Skepsis an das Album heranging. Aber "Condition Hüman" ist einfach großartig. Fast kein Patzer, dafür umso mehr glasklare Highlights, sodass das Album mit Sicherheit eines Tages mit den Klassikern Queensryche's in einem Atemzug genannt werden wird. Trackliste
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Reviews
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