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9.5
Kommt mein diesjähriges Album des Jahres aus Polen? Dies zu behaupten wäre wohl zu früh, dass Behemoth mit "The Satanist" wie ein von peschwarzer Lava begleiteter Orkan in mein Heim eingebrochen sind und mir ihre neuen Songs immer und immer wieder in ohrenbetäubender Lautstärke um die Lauscher ballern, ist aber ein deutliches Zeichen.
Wie eigentlich nach der stilvollen Vorabsingle "Blow Your Trumpets Gabriel" (für mich im Übrigen schon jetzt der Songtitel des Jahres) zu erwarten, ist "The Satanist" ein mittelschweres Erdbeben und gelinde gesagt ein Meisterwerk. Behemoth manifestieren mit ihrem neunten Studioalbum nicht nur ihre Position im majestätischen Death Metal, sie setzen endgültig dazu an, den Thron zu besteigen. "The Satanist" hat alles, was ein opulenter Death Metal Brocken mit mystischem Unterton, pechschwarzer Aura und unbändiger Wucht benötigt. Nergal und Mannen zelebrieren ihren unglaublich fetten und sagenhaft atmosphärischen Sound mit einer nahezu greifbaren Inbrunst und solch einer theatralischen Schwere, dass man ihrer Wucht einfach nicht entrinnen kann. "The Satanist" fesselt einen von Anbeginn an. Dabei erdrücken einen die Polen diesmal weniger mit drauflosdreschenden Gewaltmanifesten als zuletzt. Behemoth setzen auf Wucht, Vehemenz und Schwere. Pechschwarz und erdrückend und dabei ist es einerlei, ob nun ob heftig drauflos gedroschen, oder vermehrt im Midtempo gestampft wird. "The Stanist" ist durch und durch packend. Tiefdunkel und mit einer beklemmend fesselnden Aura verziert. Bereits nach dem pechschwarzen Opener mit seiner bombastischen Dichte und der von Engelschören geleitenden Black Metal Aura ist einem bewußt, dass Behemoth ein Manifest vorlegen, das trotz seiner greifbaren Erscheinung massenhaft Details offenbart. Während sich "Furor Divinus" brachial und flehend abstrakt und das hasserfüllt treibende "Messe Noir" mit großer Theatralik und rasender Wucht ihren Weg bahnen, muss man sich in dieser konträren Inszenierung aus haßerfüllter Aggression und epischer Opulenz durchaus erst mal orintieren. Dass Behemoth mit ihrem vielschichtigsten und wohl durchdachtesten Album vorstellig werden, steht für mich jedoch bereits hier fest. Wenn dann "Ora Pro Novis Lucifer" filigran und fesselnd beginnt und als groovenden Banger mit thrashigem Unterton, dezent orientalischer Hintergrundmelodie und astreinem Ohrwurmrefrain aus der Asche steigt, haben mich die Polen endgültig überzeugt. Das Zusammenspiel aus Attitüde, Atmophäre und Produktion sind bei "The Satanist" nahezu makellos. Behemoth haben nicht nur großartige Songs, sondern auch eine schier perfekte Poduktion geschaffen, die mit traumhaftem Gitarren- und Drumsound besticht und trotz aller bombastischer Details wie Bläser, Streicher oder Chöre nie leblos oder steril klingt. So kann auch ein perfekt situtierter Black Metal Vorschlaghammer wie "Amen" seinen sägenden Gitarren seinen Platz mit Würde füllen. Denn selbst bei dessen wuchtig donnernder Brachialität treibt einen der schleppende Mittelteil propellerbangend die Wände hoch, bevor die Blasts einen förmlich erschlagen. Der Kontrast stimmt perfekt und zum vorläufigen Höhepunkt treibt dies der Titelsong. "The Satanist" ist für mich das Herzstück des Werkes. Majestätisch und packend baut sich eine treibende Death Metal Soundwand auf, die einen nicht mehr loslassen will. Melodisch treibende Strophen, filigrane Soundspielereien und mächtige Arrangements sorgen für eine bizarre Note und setzen all der provozierten Finsternis die Krone auf. Grenzenlos und höllisch genial. Spätestens hier weiß man, dass Behemoth bewußt die Grenzen ihres Sounds sprengen, ohne dabei einen Deut weniger bösartig und furchteinflößend zu tönen. Die Aura von "The Satanist" ist tiefschwarz und "Ben Sahar", mit seinen treibenden Rhythmen und den klassischen Arrangements ohne Zweifel der eingängigste Song des Albums, setzt diese bizarre Thematik genau so gekonnt und effektiv fort. Die Stilvielfalt, die Detailverliebtheit und die homogene Dichte dieses Albums läßt einen auch an dieser Stelle staunend zurück. "The Satanist" ist ein stilvoll arrangiertes Gesamtkunstwerk, und dass so ein beeindruckendes Kunstwerk ein großes Ende sucht, ist da nur selbstverständlich. "In The Absence Ov Light" geleitet uns mit verführerischer Hand genau dort hin und "O Father O Satan O Sun!" ist der perfekte, monströs schleppende und durch und durch majestätische Abschluss einer epochalen Death Metal Scheibe, die ihresgleichen erst mal finden muss und die von Vorn bis Hinten bis ins letzte Detail überzeugt, ohne auch nur zu einer Sekunde berechnend oder platt zu klingen. Am Ende ist man schlichtweg geplättet von einem andächtig wachsenden Meisterwerk, das seine ganze Pracht erst nach meheren Durchläufen offenbart und den Unterton des namensgebenden Dämons der jüdisch chrsitlichen Mythologie perfekt eingefängt. Einem mystisch verschleierten und tiefgründig heranwachsenden Death Metal Manifest voll pechschwarzer Aura. "The Satanist" ist ein Meisterwerk und egal ob old-school oder nicht. Ob Purist oder Freund oder Moderne, ob Death Metal Freak, Schwarzwurzler oder Metal Fan mit Hang zu düsterer Pracht: An "The Satanist" kommt zum Teufel nochmal nicht mal der engstirnigste Christ vorbei und ich würde mich sehr wundern, wenn es jemand aus der dunklen Welt des Metal schaffen würde, dieses schlicht großartige Behemoth Album in diesem Jahr noch zu toppen. Trackliste
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Reviews
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