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Natürlich werden jetzt hier wieder einige ur-Dark Tranquillity Fans mit erhobenem Zeigfinger auf mich zu kommen und mir erklären, dass "Projector" zu weltoffen, zu melodisch, und durch die teils klaren Vocals und elektronischen Zitate zu wenig heavy war. Natürlich werden viele mahnen, dass "The Gallery" und "The Mind's I" - die beiden phantastischen Vorgänger zu diesem Werk – weit wichtiger, wegweisender und besser waren.
Ich werde dem aber wie eh und je entgegnen und weiterhin behaupten, dass "Projektor" das meiner Ansicht nach abwechslungsreichste, mutigste und verdammt noch mal beste Album in einem großartigen Backkatalog einer großartigen Band ist. Dark Tranquillity haben im Jahre 1999 die perfekte Mischung aus mitreisenden Riffsalven, fetten Melodic Death Metal Strukturen und düsterer Melancholie gefunden. "Projector" ist typischer Göteborg Sound, dennoch unglaublich eigenständig und in seinem Universum unverkennbar. Ein einzigartiges Album mit einer völlig eigenständigen Note und vielen Details. Die durchdachte Mischung aus treibendem Melodic Death Metal, großartigen Melodien und hitverdächtigen Songs. Allein, wenn man sich über ein Jahrzehnt danach das unglaubliche Eröffnungsdoppel "FeeCard" / "ThererIn" anhört, wird einem das wieder bewusst. Messerscharfe Gitarrenriffs, dezente Keyboards und die Kombination aus wütenden Growls und herrlichen Clear Vocals von Mikael Stanne packen an den Eiern, und rütteln einen noch heute saftig durch. "Projector" ist voll von technischer Finesse, großartigem Songwriting und Hits! Mutig und innovativ, dennoch typisch Dark Tranquillity. Göteborg-Schule in Perfektion, arrangiert in einem wohltuenden Einklang aus Härte, Melancholie und Feeling. Man mag es Gothic-lastig nennen, wenn sich Dark Tranquillity an betörende Momente wagen, wenn Mikael Stanne tief unter die Haut gehende Töne vom Stapel lässt, um bei großartigen Songs wie "Auctioned", "UnDo Control" oder " Day To End " die Brücke vom melodischen Death Metal zu Bands wie Depeche Mode oder Paradise Lost zu spannen. Ich nenne es einen wohltuenden Ausbruch aus bewährten, und von viel zu vielen Bands strapazierten Mustern seiner Zeit. Dark Tranquillity schaffen mit "Projector" den perfekten Spagat aus akustischer Melancholie, großer Atmosphäre und treibender Härte, ohne auch nur einen Funken ihrer eigenen Identität einzubüßen oder gar zu verleugnen. Das auf den berühmten Punkt produzierte Werk strotzt vor herausragender, technisch perfekter Gitarrenarbeit, die eine Energie versprüht, wie man sie nur selten erlebt. Emotionaler Gesang, schwermütige Aura, Ohrwurmmelodien und schmeichelnde Harmonien vereinen sich mit fetten Riffsalven, derben Vocals und packenden Rhythmen. Wut tanzt im Einklang mit Schwermut und Gefühl, um Song wie "Nether Novas", "Doberman" oder "On Your Time" zeitlos genial zu machen. Ewig gestrige werden weiter nörgeln. Ich behaupte, dass sich Dark Tranquillity mit einem experimentellen Album wie "Pojector" an der Spitze des Genres etabliert, und einige der größten Hits einer schier unüberschaubaren Szene erschaffen haben. "Prjoector" ist voll von kompakt auf den Punkt komponierten Songs, mit echten Höhepunkten. Dieses Album war, ist und bleibt die perfekte Symbiose aus brutalem Metal, Schwermut und Gefühl. Atmosphärisch, stilprägend, vielfältig, einzigartig und genau deshalb auch ein würdiger Klassiker einer großartigen, ehrlichen und beständigen Band. "Projector" ist ein Album, das von Vorn bis Hinten brillant scheint. Ein Stück Musik, das trotz seiner Vielfalt wie aus einem Guss klingt und noch über zehn Jahre nach seiner Geburt restlos begeistert, ohne zu langweilen. Das können wenige Bands von sich behaupten, und besser haben Dark Tranquillity danach, trotz bärenstarker Folgealben, nie mehr geklungen… Trackliste
Mehr von Dark Tranquillity
Reviews
14.09.2024: Endtime Signals (Review)12.11.2020: Moment (Review) 16.11.2016: Atoma (Review) 19.05.2013: Construct (Review) 21.02.2010: We Are The Void (Review) 03.05.2007: Fiction (Review) 28.02.2005: Charakter (Review) 10.07.2002: Damage Done (Review) News
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21.02.2010: I like songs, not guitarists!18.12.2002: Kein Zurück 03.02.2002: Leidenschaft Musik |
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