Ich muss an dieser Stelle zugeben, dass es Lcauna Coil außer bei ihrem letzten, sehr modernen Album "Karmacode" nie wirklich geschafft haben mich wirklich zu begeistern. Zu austauschbar, zu höhepunktlos erschien die Chose der Italiener, deren einziger konstanter Trumpf bislang die Optik von Frondiva Cristina Scabbias war.
Der 2006er Release jedoch war richtig klasse, brachte die Band ohne Frage hierzulande wie auch in den US of A einen gehörigen Schritt weiter und nun heißt es also, diesem Werk eine Steigerung nachzureichen. So schwierig die Aufgabe auch scheint, so mühelos scheinen sie die Italiener zu meistern. Lacuna Coil geben sich erst gar nicht die Mühe ihr Erfolgskonzept zu kopieren oder zu toppen. Vielmehr gehen sie ihren Weg selbstbewusst weiter, mischen weiterhin moderne Metal Sounds, gothic taugliche Momente und verdammt poppige Melodien zu ihrer ureigenen Klangcollage. Mit Megaproduzenten Dan Gilmore (Linkin Park, Pearl Jam) an ihrer Seite schmieden die Italiener eine handvoll kompakter Hits. Kein Song geht über Singlespielzeit hinaus, nahezu jede Nummer hat einen treffsicheren Refrain und das gesamte Paket hat dennoch genügend Abwechslung und Idee zu bieten um nicht platt zu klingen oder gar zu langweilen. Nummern wie der Opener "Survive", "I Won’t Tell YOu", "I Like It", "Unchained" oder die erste Single "Spellbound" sind definitiv amtliche Hits vor dem Herrn und strahlen dermaßen hell, dass leichte Einbrüche am zweiten Teil der Langstrecke kompensiert werden.

Auch wenn der Gitarren- und Basssound nicht mehr so fett und geil sind wie am Vorgänger, können Lacuna Coil die hohen Erwartungshaltungen erfüllen und auch wenn ich persönlich sicher nie ein großer Fan der Band werde, scheint "Shallow Life" einer der besseren Gründe dafür zu sein, sich irgendwann noch mal eindringlicher mit dieser tourfreudigen und glaubwürdigen Band zu befassen.