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Bereits im geschmeidigen Jahre 1986 mit ihrem hormonerregenden Debüt "Doomsday For The Deceiver" mehr als angenehm aufgefallen, gelang den Amis meiner Meinung nach mit "No Place For Disgrace" nur zwei Jahre später der absolute Karrierehöhepunkt. Just nachdem Songwriter und Basser Jason Newsted den höchst potenten Fünfer Richtung Metallica verlassen hatte, um dort den verunglückten Cliff Burton zu ersetzen, schuf die Kombo aus Phoenix Arizona mit "No Place For Disgrace" einen bis heute beständigen Meilenstein der US Metal History.
Zwar etwas weniger dreckig und spontan, dafür ausgereifter und noch ein wenig interessanter als das Debüt, bot man auf diesem holden Schellack-Rundling perfekten Thrash/Speed Metal wie er nur aus Übersee zu kommen vermochte. Verfeinert mit leichten NwoBhm Segmenten, mehreren extraordinären Melodieführungen und durch die markante Stimme von Erik A.K. höchst eigenständig veredelt, ist diese Scheibe weit mehr als nur ein US Thrash Album. Bereits der an vorderster Front agierende und unglaublich reinigende Titelsong, der trotz aller thrashigen Härte mit einer sensationell zerbrechlichen Gesangslinie, genialen Soli und ungeheurer Atmosphäre aufwartet macht deutlich, dass Flotsam & Jetsam weit mehr waren, als irgendeine weitere Durchschnitts- Thrash Kombo der 80er Szene. Das folgende Gewitter "Dreams Of Death", mit seinen orientalisch angehauchten Gitarrenläufen und kompromisslosem Abschädelriffing, das höchst desinfizierende "N.E. Terror" und das balladesk begrüßende Schremmhammergebet "Escape From Within" geleiten weiter durch die erotisierende A-side der Scheibe, bevor mit "Saturday Night’s Alright For Fighting" ein sehr gelungenes Elton John Cover zum freundlichen Wenden des Rundlings einlädt. Auf der zweiten Seite dieses heiligen Stücks Musik wird dann mit "Hard On You" einer der besten US Metal Songs der 80er Jahre vorstellig! Kraftvoll, mitreisend und schlicht perfekt wird mir dieser Obergroover, mit seinen unmenschlich geilen Riffs und überirdischen Gesangslinien wohl noch in greisestem Alter die Nackenmuskulaturen fit halten! WELTKLASSE! Danach gibt’s mit dem fulminanten "I Live You Die", dem Dampfhammer "Misguided Fortune" und den höchst befriedigenden Abschlußtracks "P.A.A.B." und "The Jones" wieder ausschließlich Hochkaräter und die Gewissheit, dass es an diesem Album auch in tausend Jahren nix auszusetzen geben wird. Komme was wolle, Flotsam & Jetsam waren eine der allerbesten und unverkennbarsten US Metal Granaten der 80er Jahre und zumindest das Debüt und eben "No Place For Disgrace" gehören ohne Wenn und Aber in jede anständige Platten Sammlung! Was passierte mit Flotsam & Jetsam nach diesem Meilenstein? Der etwas experimentellere Nachfolger "When The Storm Comes Down" konnte nach einigen Anläufen trotz der etwas seichten Produktion noch ziemlich überzeugen und die groovigeren Alben "Drift" (1995) und das düstere "Quatro" (1992) zeigten die etwas modernere Power Seite der Band, konnten aber nicht mehr an das Niveau der ersten beiden Scheiben anknüpfen (obwohl vor allem Zweitgenanntes einige ziemliche Perlen im Gepäck hat). Na ja konstanterweise gab’s danach mit "High" (1997), "Unnatural Section" (1999) und zuletzt "My God" (2001), immer wieder neue Alben der Arizona Boys, richtig überzeugen konnte aber keiner dieser Releases. Mehr von Flotsam And Jetsam
Reviews
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