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Keine Wertung
Wie einige meiner Kumpels stieg auch ich bei den Arizona-Speed-Metallern via "No Place For Disgrace" - also so um 1988/89 - ein. Der von etlichen Metalheads als noch essentieller eingestufte Erstling "Doomsday For The Deceiver" (1986) ist natürlich ebenso ein Klassiker des gepflegten US Stahls, keine Frage - meiner Meinung nach kommt jener jedoch nicht zu erstgenannter Scheibe heran, bei der ein gewisser Jason Newsted bei den Credits quasi rückwirkend aufscheint: der gute Mann war vor dem Wechsel zu Hetfield & Co. immerhin einer der Hauptsongwriter bei Flotsam And Jetsam. Die Sache, welche für mich einen entscheidenden Unterschied seinerzeit vor den Augen bzw. den Ohren geführt hat, ist sicher die: gegen den enorm fetten Sound von "N. P. F. D." (Mixed by Michael Wagener) hat "Doomsday For The Deceiver" nur das blanke Nachsehen.
Während das - von der halben Redaktion bis heute auf Strich und Faden verehrte - Opus "No Place for Disgrace" vor vier Jahren komplett neu eingespielt wurde, was unser Professor Röar in seiner Review nicht ganz unkritisch beleuchtet hat, erlebt das Debüt von 1986 den mittlerweile dritten (!) Re-Release. Was sicher erwähnenswert ist: der einst von Metal Blade Hausproduzent Bill Metoyer (D.R.I., Helstar, Omen, Trouble etc.) gezimmerte Sound wurde 2017/18 fein restauriert, sprich, von Knöpfchendreher Patrick W. Engel (Temple Of Disharmony) säuberlich nachgebessert. Das Endergebnis lässt winzige Unterschiede erkennen, allerdings ausschließlich positive – alles klingt differenzierter und druckvoller, obschon der raue Grundcharakter immer noch präsent ist. Dass einige Tracks aus dieser Ära heute immer noch gefragt sind, beweisen die Setlists aus jüngeren Tourtagen, bei denen ohne "Hammerhead", "Doomsday For The Deceiver" und "I Live You Die" nicht viel geht. Auch "Desecrator", "Fade To Black" und "Der Führer" sind Relikte aus der '80er Speed/Thrash History, welche schon damals belegten, dass diese unermüdlich voran kämpfende Band hohe Ansprüche an sich selbst stellt. Bis heute! Der Instrumental-Song "Flotzilla" (von der gleichnamigen Maxisingle) und vier weitere Bonustracks aus den Metal Shock Demo Zeiten (1985) stehen neben dem herkömmlichen "Doomsday for The Deceiver" Repertoire zur Verfügung, als da wären die besagten "Hammerhead" und "I Live You Die", wie auch "The Evil Sheik" und die Stormtrooper Coverversion "The Beast Within". Für Spätzünder eine lohnende Sache: neben neuen, aufwendig gestalteten Coloured-Vinyl-Auflagen gibt es auch eine obligatorisch günstige Digipak-CD-Edition. Trackliste
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