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Klar, im Normalfall wird jeder halbwegs mit Grundwissen, Geschmack und Kenntnis der allgemeinen Volksmeinung ausgestattete Prog Rock Jünger und all jene die sonst noch glauben wichtig zu sein, das 81er Meisterwerk "Moving Pictures" als bestes und wichtigstes Rush Album aller Zeiten nennen.
Eigentlich ja absolut legitim und richtig, da es aber wohl keinen noch so unwürdigen Wurm auf Erden gibt, der Übernummern wie "Tom Sawyer", "Limelight" oder "Camera Eye" nicht kennt, möchte ich mich hier einer nicht minder hochwertigen, aber nie so frenetisch umjubelten Gottesgabe des Kanada Dreiers widmen. "Hold Your Fire" nennt sich die 1987 (ein gutes Jahr für Metal Fans!) auf die Menschheit losgelassene Delikatesse und was '85 mit "Power Windows" bereits allerfeinst abschgeschmeckt wurde, führte auf dieser Scheibe zur gnadenlosen Perfektion. Transparent, kristallklar und edelst produziert zelebrieren Rush poppigen Prog Rock, feuern einen Hit nach dem anderen ab und untermauern ihre bis heute unangefochtene Sonderstellung. Angeschoben von den, seit Anfang der 80er Phase vermehrt eingewürzten Keyboard und Synthie-Parts, etwas polierter und glatter als die älteren Werke, durchaus eingängig und hochmelodisch, aber im Grunde dennoch komplex und überirdisch, dünsten dem Nahrungshungrigen ausschließlich astreine Perlen aus der Schale, die bis heute nichts an ihrer Magie verloren haben. Man mag es moderner oder zeitgemäßer nennen, was die drei Haubenmusiker Mitte der 80er vollbrachten - ich nenne es einen abermals genial und überirdischen Beweis für die Ausnahmestellung einer der technisch besten Rock Bands aller Zeiten, die aller Konkurrenz bis heute Meilen voraus eilt. Delikatessen wie das fulminante "Force Ten", das überirdische "Lock And Key", das dichte "Second Nature" oder der unabnützbare Titelsong sind getragen von herrlichen Melodien, fast intellektuell virtuosen Saitenläufen, angeschoben von gewohnt extraordinären Drums und abgerundet durch die ebenso eigenwillig wie charismatischen Übervokals von Geddy Lee. Jeder einzelne Track ist ein immerwährender Genuss und immer aufs Neue beweist das Trio, dass sich komplexe Strukturen und handwerklich höchstwertige Performance auch in starke und nachvollziehbare Songs packen lassen, ohne dass man die Nerven des Hörers überbeanspruchen muss. Eben diese Kunst unterscheidet Rush seit nunmehr gut 30 Jahren von der Möchtegernfraktion übertalentierter Musiker, die wohl ihr Instrument, aber nicht die Kunst des Songwritings beherrschen und macht sie und jede einzelne ihrer Scheiben zu unantastbaren Göttern. Im Prinzip ist eh jede einzelne Rush Scheibe ein Erlebnis für sich und reine Ehrensache für niveauvolle Musikkonsumenten. Neben den unsterblichen "Moving Pictures" (1981), "Presto" (19894), "Roll The Bones" (1991) und dem dichten "Counterparts" (1991) ist "Hold Your Fire" aber für mich persönlich der bisherige Höhepunkt dieser unkaputtbaren Ausnahmekönner. Mehr von Rush
Reviews
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