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9.0
Selten war ein Comeback so ertragreich wie jenes, das Exodus im Jahre 2004 mit dem fulminanten Paukenschlag "Tempo Of The Damned" zurück an die Spitze des Thrash Metal katapultierte, an jene Spitzenposition, an der sie seit "Bonded By Blood" nicht wegzudenken waren und sind. Gary Holt und Mannen bieten seither sowohl auf Konserve, wie auch auf den Bühnen des Planeten eine Konstanz, wie man sie von einer Band ihrer Alters nicht unbedingt erwarten durfte, wie man sie als alteingesessenes Bay Area Thrash Kind in den kühnsten Träumen höchstens erwünscht hatte. Nichts, aber rein gar nichts kann jene Dampfwalze, die vor drei Jahre losgetreten wurde stoppen, vielmehr nimmt der Wellenbrecher Exodus immer noch mehr Fahrt auf, und setzt mit "The Atrocity Exhibition…Exhibit A" seinen beiden großartigen Vorgängerwerken gar noch einen drauf. Kein Besetzungswechsel kann diese Maschine aufhalten, vielmehr wage ich zu behaupten, dass die aktuelle Besetzung mit Frontvieh Rob Dukes am Mikro, dem am Transfermarkt der Rifforgiasten nicht zu toppenden Eliteduo Holt/Altus an den Äxten, sowie Jack Gibson am Bass und dem heimgekehrten und in absoluter Topform agierenden Tom Hunting am Prügeltisch, gar die durchschlagskräftigste Waffe seit Jahren darstellt.
Von Andy Sneap in gewohnt perfektes Kleid gehüllt bietet "The Atrocity Exhibition…Exhibit A" neuerlich alles, aber schon gar alles, was der qualitätsbewusste Banger braucht um problemlos über den Winter zu kommen. Neun mal Exodus pur steht am Programm. Fette Rhythmuskanonen, elegante Tempowechsel, großartige Solis und massenhafte arschgeile, immer wieder mitreißend abwechslungsreiche Riffattacken, wie sie nur von dieser Legende kommen können und wie sie vor allem seit dem Einstieg von Lee Altus, dem wohl kongenialsten Partner von Gary Holt, kaum großartiger sein könnten. Dass auf Trends und bahnbrechende Neuerungen im Hause Exodus weiterhin verzichtet wird, versteht sich von selbst. Hier regiert der urtypische Bay Area Thrash und nichts als der Thrash der Bay Area ist es auch, den man von dieser Größe hören will. Was soll man hier noch lange über ein neuerliches Meistwerk philosophieren. Der geeichte Metalhead verhaftet ein neues Exodus Album eh blindlings, weiß dass man sich auf seine Langzeitwirkung verlassen kann. Wer also nicht jetzt schon zum Dealer seiner Vertrauern gepilgert ist um sich an der neuen Großtat des Bay Area Fünfers zu laben, dem sei nachdrücklich gesagt, dass auch diesmal eine perfekte Mischung aus kompakt arschtretenden Thrash-Groove-Attacken und ausufernden Miniepen der Sorte Nackenblutung vertreten ist. Herausragend sind nebst dem brutalen Eröffnungsdoppel oder dem schmackigen Groovemonster "As It Was, As It Soon Shall Be", ohne Frage der infernal monumentale Titeltrack, die monströse "Funeral Hymn", das von Lee Altus in feinster HEATHEN like Manier erschaffene "Children Of A Worthless God" (erstmals mit klar gesungenem Chorus – ein Meisterwerk!) und der abschließende Totschläger "Bedlam 123". Allesamt überlange Nummern voller großer Ideen, voller Adrenalin, übersät mit gottgleichen Riffs und nix anderes als überlange Thrash Geniestreiche, die ihre Wirkung in hundert Jahren nicht verlieren werden. Exodus sind stark wie nie zuvor, Frontklumpen Rob Dukes etabliert sich trotz all seiner hard-corigen Attitüde endgültig als perfekter Shouter, die Kampfmannschaft ist die beste seit Jahrzehnten und Kritikpunkte sucht man auf diesem nicht überraschenden, aber gewohnt genialen und völlig zeitlosen Thrash Geniestreich völlig vergebens. Jedes weitere Wort ist überflüssig: Alles wird gut! Trackliste
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Reviews
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