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Keine Metallerseele wird jemals daran zweifeln, dass Saxon's kreativste Phase Anfang der Achtziger, also von "Wheels Of Steel" bis "Crusader" sich abzeichnete. In sämtlichen Gazetten wurden und werden jene Meisterwerke ohnehin gehuldigt, und sollte in ein paar Jahren noch ein kleines, bescheidenes Online Magazin namens Darkscene existieren, wird Kollege Tom ganz bestimmt eines dieser genannten unter die Lupe nehmen. Zumindest wollen wir es hoffen …; Die Nachfolgewerke "Innocent Is No Excuse" (’85), "Rock The Nations" (’86) und "Destiny" (’88) waren ebenso von Qualität, ließen aber nicht zu letzt wegen ihrer forcierten Kommerzschiene doch etwas nach, ehe die Mohikaner und Urgesteine der NWoBHM mit einem schier fabelhaften Werk, welches ihnen dazumal wohl niemand mehr zugetraut hätte, sich eindrucksvoll wie in den glorreichsten Tagen zurück meldeten.
Was der Mannschaft rund um Frontmann Biff Byford da widerfahren sein mag, von welcher Himmelsrichtung auch immer der great Spirit of Rock’n’Roll so urplötzlich einher wehte, wie werden es wohl nie erfahren … aber es ist ein absolutes Phänomen, was der brennende Ball aus good old Britain hier alles anstellt, denn hier folgt Einschlag auf Einschlag! Angefangen vom alles überstrahlenden, zur Sucht treibenden Megaohrwurm "Solid Ball Of Rock", über das schnelle "Altar Of The Gods", den grandiosen Mitsinghymnen "Requiem (We Will Remember)"(einer der essentiellsten Saxon Tracks überhaupt!) und "I Just Can't Get Enough", den restlos geilen Up- Tempo Riffgranaten "Lights In The Sky" und "Baptism Of Fire", den wunderbaren Gänsehautmomenten von "Refugee" bis zum grandios stampfenden Rausschmeißer "Crash Dive" sind multiple O(h)rgasmen garantiert. Wieder und wieder. Ach ja, über all dem thront selbstverständlich ein bereits damals verlebt aussehender Biff Byford, was nix zur Sache tut, denn dank seiner unverwechselbaren Stimme gilt er auf Konserve wie on stage als Klasse für sich. So auch hier, auf dem zehnten Saxon Studioalbum, wo er den Jungbrunnen abermals für sich entdeckt haben muss. Bemerkenswert ist auch der durch und durch vollmundig- warme Klampfensound des Traumduos Graham Oliver/Paul Quinn, der es sogar mit dem sensationellen Klang der ersten Malice ("In The Beginning…") aufnehmen kann – alleine schon das göttlich verführerische Initialriff (inklusive “Biff- Playboypfiff“) des Titeltracks macht dutzende Psychotherapeuten überflüssig. Verantwortlich zeichnete sich dazumal ein gewisser Kalle Trapp (in Kooperation mit Saxon), der Ende der Achtziger unzählige Deutsche Kapellen (vor allem im Speed/Thrash Sektor) produzierte, bevor die meisten derer zu Harris Johns wechselten. Es gibt nur wenige Bands, die in einem einzigen Riff, und sei es noch so simpel, derart viel Lebensfreude zum Ausdruck bringen. Und es gibt wohl nur wenig Rock/Metal Bands, die über so lange Zeit ihr Gesicht wahren konnten. Umso erstaunlicher die Tatsache, dass Saxon selbst heute noch eine derart starke Scheibe wie "The Inner Sanctum" locker raus wuchten, wenngleich von kritischen Seiten Vorwürfe bezüglich Eigenkopie immer wieder auftauchen. Andererseits: wem sollten Saxon oder Motörhead noch irgendwas beweisen müssen? Eben. Kurzum: das mächtige, in Stein gemeißelte S steht seit dreißig Jahren für Aufrichtigkeit, Liebe zur Musik wie heißen Öfen und nicht minder feuchten Tropfsteinhöhlen, grenzenlose Freiheit, aber genauso für die simple Philosophie, den Moment und das Leben an sich in seinen vollen Zügen zu genießen. Und dazu bräuchte es auch keine Englisch Kenntnisse, um das zu verstehen … Trackliste
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Reviews
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