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09.09.2008: Machine Head Fans! (Metallica)
Aufgrund der stereotypen Fragerei zu dem immer gleichen Themen in Metallica-Interviews der letzten Zeit vermissen viele User die richtig geistreichen Momente der Profi-Gesülzes. Kein Wunder, dass das renomierte Revolver-Magazin ausgerechnet ihren Chef-Redakteur Brandon Geist losschickten, um genau hier Abhilfe zu schaffen.
Hier ein Auszug aus einem Interview von Revolver-Mags Brandon Geist mit Metallicas Frontmann James Hetfield:
Revolver: Ich weiss, dass die Maxime hinter dem neuen Album war, zu versuchen, noch einmal diesen Hunger von Alben, wie Master Of Puppets zu erreichen. Aber ganz offensichtlich ist das etwas, was kaum möglich ist, deswegen die Frage, wie es um euren Hunger jetzt ausschaut? Was glaubt ihr, jetzt beweisen zu müssen, wenn überhaupt etwas?
Hetfield: Was wir zu beweisen haben? Wir haben zu beweisen, dass das immer noch in uns lebt. Es ist nicht so sehr unsere Karriere; es ist unser Leben. Abgesehen davon, ein Dad zu sein und Teil einer liebevollen Familie, weiss ich nicht, was ich auch sonst tun sollte. Wenn ich das nicht tun würde, würde ich versuchen, es zu tun. So einfach ist das. Worauf sind wir hungrig? Da gibt es immer etwas. Der Hunger, ein besseres Album zu schreiben, der Hunger, einen besseren Song zu schreiben, die ultimativen Lyrics zu kreieren, den ultimativen Gitarrensound rauszuholen. Ich meine, ich bin nie zufrieden. Ich gehe zurück und höre mir einige dieser Platten an und denke mir, Mann, nein, nein... Ja, die Songs sind gut, aber der Sound... Immer, immer nach dem besseren Etwas streben. Teilweise ist es der Perfekltionist in uns. Dann glaube ich auch, dass die andere Sache das Überleben ist. Eine Band, wie wir, ist schon 26, 27 Jahre zusammen. Das passiert nicht jeden Tag. Es gibt nicht gerade haufenweise Bands, die das behaupten können. Wir haben das Glück, diese ganze Zeit über einer der bekanntesten Namen gewesen zu sein und es immer noch lieben zu können, es tun zu können und so ziemlich die gleichen Leute in einer Band zu haben und jetzt sitzen wir hier in einem Bus und machen es schon wieder. Es ist ein schönerer Bus, als 1983. Wir haben hier Türen, bei denen ich nur einen Knopf drücken muss und schon "woop", schliessen sie sich. Wir haben direcTV. Wir haben high definition; wir haben Mikrowellen. Und es ist sogar eine Dusche im Bus! Ich behaupte nicht, dass es da draußen keine Bands gibt, die noch genau so ihr Lehrgeld zahlen, aber das hier ist recht angenehm.
Revolver: Wie sehr informiert ihr euch darüber, was derzeit im Metal aktuell ist? Und warum tut ihr es? Bist du ein Fan von dem neueren Zeug? Glaubst du, dass es Teil deines jobs ist, darüber auf dem Laufenden zu bleiben, was abgeht?
Hetfield: Das ist recht interessant. Es ist interessant, weil ich denke, dass Lars und Kirk recht wissend sind, was Magazine anbelangt. Kirk vielleicht weil er recht triebhaft-zwanghaft ist. Er muss einfach immer diese ganzen Magazine haben, weisst du: Rolling Stone, Revolver, oder was auch immer, immer mit dem ganzen Zeug auf der Höhe bleiben. Und es ist schon komisch, denn das ist sozusagen mein Gig, mein Leben. Aber ich lese mir nicht wirklich durch, wer mit wem ausgeht, wer was herausbringt, oder, hey, womit er gerade jammt. Ich höre das sozusagen alles aus zweiter Hand. Ich weiss nicht. Es gibt wohl einen Teil in mir der diesen ganzen Gossip verachtet und wenn News und Gossip sich verbinden, dass nervt mich das. Deswegen ziehe ich mir das Ganze nicht rein. Das ist wie die Frage, ob, wenn ich ein KFZ-Mechaniker wäre, ich mit die ganze Zeit Auto-Magazine angucken würde. Ich weiss nicht. Ich bin kein Mechaniker, aber ich mag Auto-Magazine. Es gibt da einen Typen, der in so einem Shop arbeitet und ich bin mir sicher der liest diese Metal Mags. Aber ich mache, was ich will. Ich höre mir Bands an. ich browse herum, ich höre den Namen einer Band, OK, die zieh ich mir mal rein. Es gibt einiges an Zeugs, das ich wirklich mag. Und es gibt Zeug, das ich wiederentdeckt habe. Ich gehe jetzt einfach durch diese Phase. Die richtig scheissend geilen 84er und 85er der Bay Area. Diese Ära ist einfach, heilige Scheisse, Mann. In dem Jahrzehnt um Ride The Lightning herum, da ging's ab. Davor gab es auch Exodus und sowas, aber, Mann, das war einfach riesig, riesig, damals, in der Bay Area. Wir sind so stolz, ein Teil davon zu sein und werden da sozusagen auch nostalgisch. Aber diese Band Machine Head, die zwei Jungs, die damals auch in Vio-Lence waren.... Wir haben mit denen ein paar Dates in Europa gespielt und Mann, ich konnte gar nicht genug kriegen. Das war unglaublich.
Revolver: Ja, die sind geil.
Hetfield: Die sind so heavy und super-freundlich. Die haben's drauf und sie lieben es. Ihr letztes Album, "The Blackening", unglaublich. Unglaublicher Sound, Power. Das klingt, wie eine Band mit so richtig Feuer unter'm Arsch. Es gibt eine Menge wirklich intensiven Zeugs da draußen, das ich mag. Aber manchmal turnen mich die Vocals wirklich ab, weisst du. Quelle: metallicamp.de
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