Nach dem tragischen Ableben gleich zweier Ausnahmesänger, hat es Kurdt Vanderhoof doch glatt geschafft, die Legende Metal Church weiter am Leben zu halten. Alteingesessene Fans der US-Power Metal Götter haben in den letzten Wochen sogar von einer Wiederauferstehung geträumt. Einerseits, weil die Video-Clips im Vorfeld von "Congregation Of Annihiliation" mit einer großartigen neuen Stimme überzeugen konnten und andererseits, weil die Appetizer zugleich auch die besten Songs des neuen Albums sind.

Aber der Reihe nach: Marc Lopes (bekannt unter anderem für seine starke Performance bei Ross The Boss) ist die perfekte Wahl für das überdimensionale Erbe von Mike und David. Kein Wunder, dass seine großartige Stimme gleich für Euphorie gesorgt hat, klingt Lopes doch beinahe haargenau wie ein Mix aus Wayne und Howe. Besser kann man nicht liefern mag man denken. Die Euphorie verfliegt dann aber doch recht schnell. Bereits zu Beginn fällt "Congregation Of Annihiliation" leider mit seinem dumpfen Sound auf und in Folge muss man auch für eine Vielzahl der neuen Songs die weiße Fahne schwenken. Weite Teile der neuen Metal Church sind nett, aber eben auch belang- und teils einfallslos. Der Titeltrack, "Children Of The Lie" oder "These Violent Thrills" sind lapidare Zweitligakost. Einer Legende nicht würdig und weitgehen fad oder gar nervig. Auf der Habenseite stehen der Opener, das auf fetten Riffsalven gebaute "Pick God And Prey", "Say A Prayer With 7 Bullets" und das wirklich gute "Making Monsters". Letzteres war ja auch der eigentliche Grund dafür, dass ich mir ein Killeralbum erhofft habe. Daraus ist dann halt leider nichts geworden. Es ist schön, dass meine alten Helden immer noch gibt und dass sie vor Allem live in dieser Formation sicher überzeugen werden, leider ist "Congregation Of Annihiliation" aber trotzdem nicht mehr, als ein durchschnittlich gutes Power Metal Album mit thrashigen Nuancen, einigen coolen Riffs und einer Handvoll guter Songs.
Gut und nett, aber eben leider nie und nimmer die ersehnte Wiederauferstehung einer der großartigsten und besten US-Power Metal Bands des Planeten.

Dass der neue Sänger dafür rein gar nichts kann und Marc Lopes seine Sache verdammt gut macht, ist da leider auch nicht mehr als eine Fußnote…