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8.0
Ich versteh das nicht! Wo mich "Opus Eponymous" noch eher gelangweilt hat, kann mich "Infestissumam" doch glatt betören. Elegisch, psychedelisch und ohne Zweifel so okkult, wie sie sein müssen, gehen Ghost auf ihrem zweiten Album zu Werke. Dabei zeigen sich die düsteren Herren melodiebetonter und atmosphärischer als am Debüt. Dass Ghost dabei überhaupt nichts Besonderes machen, und sich auch keineswegs als großartige Musiker hervortun tut nichts zur Sache. Natürlich ist das Image ein Einfluss. Man mag darüber denken was man will, aber es funktioniert, macht diese Band zu etwas "Besonderem" und das Konzept zu einer wichtigen, wenn nicht mit der Musik gleichwertigen Säule der Popularität und des Erfolges. Clever sind sie also ohne Zweifel, die vermummten und bislang "namenlosen" Mittelaltermönche um den grimmigen Skeletor-Frontpapst Papa Emeritus II. Ja, Ghost haben es der katholischen Kirche gleich getan und ihr Oberhaupt gewechselt. Nur, dass der neue Ghost Hirte gleich aussieht, wie der alte. Dafür singt er eine Spur besser und macht das "Konzept Ghost" weiterhin einfach perfekt. Das "Infestissumam" Artwork passt, die Produktion der eingängigen Rocksongs ist schön staubig und warm, und das sakrale Intro und der wirklich starke Opener mit seinen Chorgesängen und der bittersüßen, verführerischen Melodie bringt gleich alles auf den Punkt.
So kann man auch im Jahre 2013 noch zu einer großen Band werden, ohne gleich ein neuer Steve Harris oder Tony Iommi sein zu müssen. "Show & Image sells und das wissen Ghost für sich zu nützen. Die Melodien sind durchwegs süß und umgarnen den Hörer. Die 70er Rock Akzente und vor allem die psychedelischen Retro-Orgelklänge sind stets präsent und die Eingängigkeit der Songs noch eine massive Spur höher als noch bei "Opus Eponymous". Dass diese, beinahe schon Okkult-Pop Ausrichtung zulasten der erdigen Note des Debüts geht ist offensichtlich, jedoch nicht zwingend schlecht. "Per Aspera ad Inferi", die Single "Secular Haze", ein beinahe großartiges "Body And Blood", das hitverdächtige "Year Zero" oder " Ghuleh / Zombie Queen+ sind dennoch beinahe unwiderstehliche Ohrwürmer und machen mein Vorhaben, nämlich den unsäglichen Hype der um Ghost gemacht wird verbal abzustrafen beinahe unmöglich. Keine Ahnung warum, aber obwohl mir der Okkult Rock Hype richtig am Arsch geht, finde ich diese sehr atmosphärische Rock Scheibe ebenso eigenständig wie gelungen. Auch wenn der musikalisch relevante Anteil für Metalfans sehr marginal ausgefallen ist. Die neue Ghost ist ein wirklich eigenwilliges, in der Tat glaubwürdig klingendes und überraschend gutes Stück düster eingehüllter Okkultklänge im eingängigen, aber dennoch dezent psychedelischen Geiste der Pop- und Rock Musik 70er Jahre. Und die Songs von "Infestissumam" sind irgendwie in all ihrer reduzierten Einfachheit verdammt noch mal beinahe unwiderstehlich…sorry… Trackliste
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Reviews
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