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7.0
Vorwort:
Aufgrund der Liebe zur Band, der Tragik der Lage und der absolut brenzligen Situation ist dieses Review äußerst ausführlich und es dem Verfasser dieser Zeilen leider absolut unmöglich gewesen den Text zu kürzen! Einleitung: Lang erwartet und heiß herbeigesehnt hab ich sie diese Scheibe. Seit dem ersten Gehversuch von "Night Of The Stormrider" sind Iced Earth eine meiner größten Lieben und eine der wenigen Bands, die bislang ausschließlich hochkarätig unverzichtbares Material auf die Menschheit losgelassen hat und die Fans noch NIE enttäuschen mussten. Auch wenn "Horror Show" nicht gerade den Höhepunkt des Schaffens darstellte, so war auch diese letzte Tat ein Hochgenuss und meilenweit von der Klasse der Konkurrenz entfernt. Nun ja, die Zeiten werden schlechter und nun ist es also nach Vicious Rumors, Metal Church und Savatage, mit Iced Earth ein weiterer US Powermetalgarant selig vergangener Tage, der seinen unwürdigen Bastard zur Welt bringt. Ich habe mich verdammt auf diese Scheibe gefreut, nicht mal die Horrormeldung des Sängerwechsels hat meinen Mut und Glauben an Jon Schaffer gebrochen, da ich einerseits viel von Ripper Owens Künsten halte und andererseits fest der Überzeugung war, dass Iced Earth Songs immer funktionieren und die Musik wieder für sich sprechen würde-Fehlanzeige ! Kapitel 1 - CD 1 – Der Anfang vom Ende: Hochachtungsvoll, ehrfürchtig und ungeheuer angespannt in den Player gesteckt dümpelt mir nach dem schwülstig aber verzeihbaren Intro, beim durchschnittlich und brutal drucklos anmutenden Opener „Declaration Day“ mal gleich das von „Dark Saga“ abgekupferte Riff in Kombination mit gelangweilt lahm klingenden Chören entgegen und dämpft alle Erwartungen. Bereits von diesem ersten Tiefschlag schwer gezeichnet folgt mit „When The Eagle Cries“ eine nett aber oberlangweilige Ballade, mit sich tausend Mal gleich müßig wiederholendem Refrain ohne jeden Höhepunkt. Null Abwechslung oder Steigerung, kaum vorhandene Atmosphäre und gleich die nächste herbe Enttäuschung. „The Reckoning“, einst von mir noch als einer der hoffentlich schwächeren Songs abgestempelt, kann dann zumindest mal nicht mehr so abstinken, da man´s eh schon kennt. Zumindest hört man bei dieser annähernd härteren Nummer (hat man erst mal die Guardian Chöre verdaut) ein halbwegs anständiges Riff des Meisters. In Summe gesehen ist aber auch dieser Track ziemlich langweilig, weil zu vorhersehbar und auch ohne großen Höhepunkt fungierend! Das folgende teilzeithart und relativ befriedigen riffende „Green Face“, ist zwar auch kein Meilenstein, entpuppt sich aber trotz der nicht überragenden Gesangslinien und des simplen Refrains bzw. Songaufbaus zu einem der besseren Momente der Scheibe. „Attila“ kommt ebenso fein wie düster, gibt einen fast würdigen Song ab und auch „Red Baron-Blue Max“ kann, trotz der etwas trockenen Instrumentalisierung, die teils recht gepresst wirkenden Vokals, den gezwungen klingenden Solopart und den eher mühsam klingenden Refrain, halbwegs überzeugen. Diesen eh sehr minderen Überzeugungsversuchen zum Trotz folgt „Hollow Man“, das ich noch vor einigen Wochen als klassischen Bonus Track der Single abgestempelt hatte und siehe da, im Jahre 2004 schafft es auch der langweiligste Balladenerguss auf eine Iced Earth Scheibe. Wie auch bei „When The Eagle Cries“ ein elendig lahmer Refrain, null Steigerung, enorm einfallsloser Aufbau und sich dauernd wiederholende Momente. Sicher einer der Karrieretiefstpunkte! Zum Abschluss von Scheibe eins findet man mit „Valley Forge“ einen sicher nicht überragend aber zumindest mitwipptauglichen Midtemposong, bevor man mit dem Outro „Waterloo“ und einer herben Enttäuschung in die Pause entlassen wird. Kapitel 2 - CD 2 - Letzte Hoffnung Gettysburg! Völlig schlapp und ohne Ende enttäuscht leg ich mir die Bonus CD in die Lade und erhoffe mir, dass zumindest der vertretene Monumentalhappen „Gettysburg 1863“ die Würde des Namens retten und den hochwohlgeborenen Ansprüchen gerecht werde. Die Trilogie lässt sich mit „The Devil To Pay“ auch recht vielversprechend an und startet in klassischer Iced Earth Manier atmosphärisch und mit sehr getragen gehaltenen aber feinen Melodien durch, bevor bei „Hold At All Costs“ erstmals so etwas wie Moshkompatibilität durch die Bude fegt, die zwar auch durch einen leichten Anfall von Monotonie gebremst wirkt, aber absolut mündig erscheint, und mit „High Water Mark“ ein sehr bombastisch und versöhnlicher Abschluss gefunden wird. Klar, auch hier wird eher in ungewohnt gezügeltem Gewande gerockt, die Chöre sind auch hier nicht so fett, wie man sie gerne hören würde und große Überraschungsmoment sucht man vergebens. Besser als jeder auf CD1 gehörte Ton ist´s aber allemal und auch wenn jetzt schon fest steht, dass Iced Earth ihren selbstgesetzten Monumentaldenkmälern „The Suffering“, „Something Wicked Trilogy“ oder dem überragenden „Dante´s Inferno“ nicht das Wasser reichen können ist die „Gettysburg“ – Trilogie zumindest die längste Halbballade die Iced Earth je veröffentlich haben und das ist ja auch was oder? Schlusswort: "The Glorious Burden" ist sicher ein sehr gutes „europäisches“ Heavy Metal Album geworden, für eine der letzten wahren US Power Metal Götterbands wie Iced Earth ist das aber verdammt noch mal zu wenig. Die Scheibe stört zu keiner Minute und ist angenehm zu hören, schafft im Gegenzug aber leider auch zu keiner Sekunde zu überraschen, zu überzeugen, geschweige denn so arschzutreten wie seine Vorgänger und hat NULL Höhepunkte zu bieten. Wo sind die fetten Schaffer Riffs, wo sind die düster druckvollen Chöre, die einen immer aufs Neue an die Wand drücken, wo zum Teufel sind magische Momente, die Songs ausmachen sollten? Aufs Thema der Scheibe und all die dokumentierten historischen Ereignisse der Songs will ich hier gar nicht eingehen, das Teil ist auch sicher weit davon entfernt ein schlechtes Metal Album zu sein, wenn ich aber bei einer Iced Earth Scheibe ständig das Gefühl haben muss, dass ich Demons & Wizzard mit dem Sänger von Priest und Anleihen von Blind Guardian höre, und oft nur durch einige (erschreckend drucklose) Riffs an die einstigen Ami Power Metal Götter erinnert werde, dann ist es für einen Fan der ersten Sunde einfach zu wenig und traurig. Owens macht seine Sache tadellos und ist, auch wenn er mir einige male zu abgeklärt und etwas emotionslos klingt, nicht schuld an der Mittelmäßigkeit, die das Teil zum Vorschein bringt. Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass Mat Barlow der beste Shouter für Iced Earth ist und des Rippers Zeit an Schaffers Seite nicht ewig sein wird, an der Belanglosigkeit und Sterilität der Scheibe sind aber definitiv die überwiegend platten und seichten Songs schuld und nicht die Vokals! Iced Earth werden sicher immer eine meiner Lieblinge bleiben und die ersten sechs Werke werden immer ihren Fixplatz unter meinen Heiligtümern haben, "The Glorious Burden" ist aber zu 90% langweilig, saft- und kraftlos, klingt uninspiriert und lieblos, und stellt somit mehr als nur eine Enttäuschung dar! Notenschüssel: Für „normale“ Bands 9 Punkte, für Iced Earth 5 Punkte = 7 Punkte! Trackliste
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Reviews
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