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Auch wenn die Finnen ihre eigenes Vermächtnis in den letzten Jahren durch interne Querelen und durchwachsene Werke ein wenig angekratzt haben - in den 90er Jahren waren sie ohne Zweifel eine der besten melodischen Power Metal Bands des Globus und Garant für großartige Alben. Der Höhepunkt des Schaffen von Stratovarius wurde meiner Meinung nach im Jahre 1997 erreicht. "Visions" war die perfekte Fortführung eines superben "Episode", und nun da ich mir die Scheibe erstmals seit langer Zeit wieder anhöre, beweist sie auch ihre zeitlose Klasse und Beständigkeit.
Düster und mystisch zeigten sich Stratovarius auf ihrem Meisterwerk, ihrem sechsten Studioalbum, ihrem unumstrittenen Höhepunkt. Die Mischung aus barocker Klassik und Metal war und ist bis heute - trotz Scharen von Nachahmern und Plagiaten - unerreicht. Die Produktion von "Visions" ist transparent und wuchtig, das Album ist schlicht perfekt. Bereits der düster groovende Midtempoopener "Kiss Of Judas" fesselt mit seiner magischen Aura, seiner überdimensionalen Atmosphäre und seinen traumhaften Melodien. Die 1984 gegründete Stratovarius Maschine war im Jahre 1997 zur Perfektion gelangt. Der bereits bei "Fourth Dimension" zur Band gestoßene, und mit klassischer Gesangsausbildung gesegnete, Timo Kotipelto war Ende der 90er ohne Frage einer der besten Metal Sänger dieser Erde und die perfekte Ergänzung zu den Songs von Gitarrenvirtuosen und Ausnahmesongwriter Timo Tolkki. Die erste Single von "Visions" hieß "Black Diamond", und bis heute sind die Energie und der Refrain dieser sensationellen Hymne und ihres nicht minder gelungenen Nachfolgers "Forever Free" nicht totzukriegen. Stratovarius lieferten auf "Visions" ein Melodic Power Metal Hitfeuerwerk par Excellenze ab! Das Album strotzt vor Abwechslung und Klasse, jeder einzelne Song ist ein Volltreffer und weit weg von Kitsch, Aufdringlichkeit oder langweiliger Durchschnittskunst. Auf "Visions" ist jeder Ton packend, fesselnd und betörend. Makellosigkeit wurde in diesem oft grenzwertigen Genre selten in solcher überzeugender Art und Weise erreicht. Besser als "Before The Winter" kann eine epische Metal Ballade einfach nicht klingen! Mehr unter die Haut gehen, als beim filigran intonierten "Coming Home" kann solcher Sound kaum. Monumentaler und bombastischer als beim düster und vielschichtig schleppenden "The Abyss Of Your Eyes" kann man bombastischen Power Metal nicht inszenieren, und auch wenn man sich bei "Paradise" bester "22 Acacia Avenue" Dramatik bedient, ist dieser Song nichts weiter als eine absolut mitreisende Metalhymne für die Ewigkeit. Dynamik und Energie gipfeln in einem Jahrhundertrefrain und zeigen nachhaltig das unglaubliche Gespür für sensationelle Melodien und Stadionrefrains, wie es damals nur ein Herr Timo Tolkki hatte. Stratovarius perfektionierten ihren Sound, die Barock und Klassikeinflüsse wurden mit grandiosen Melodic- und Power Metal Songstrukturen und überragenden Vocals zu einer unantastbar und völlig kitschfreien Kunst verschmolzen, von der im monumental komplexen Titeltrack zum Abschluss des Albums noch mal alle Register gezogen wurden. In einer Zeit, in der man Melodic Metal und Power Metal nur vereinzelt am Firmament der Szene erahnen konnte war "Visions" eine Offenbarung und einer der Gründe dafür, dass sich das Genre wieder erholen konnte. "Visions" ist eines der wichtigsten Alben seiner Zeit und bis heute ein Meisterwerk. Besser kann man melodischen Power Metal nicht umsetzen und dafür muss man Stratovarius auf immer und Ewig dankbar sein! Trackliste
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Reviews
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