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9.0
Also wenn es eine Art Superstar bzw. Hans-Dampf-In-Allen-Gassen im Metal gibt, dann ist das Peter Tägtgren. Egal ob als Fronter, Gitarrist, Songschreiber seiner Stammcombos Hypocrisy oder Pain oder als Produzent oder Partyanimal etc. – auf „uns“ Peter ist Verlass!
Gleich mit dem Eröffnungstrack wird dem Hörer ein (Hypocrisy-)Metal-Hit um die Ohren gehauen, wie er im Buche steht. Exakt in dieser Tonart geht es weiter, das schwedische Multitalent schüttelt eine Hypocrisy Glanznummer ("Hang Him High", "Solar Empire", "Weed Out The Weak", "Sky Is Falling Down"…) nach der anderen aus dem Ärmel. Wir haben es unzweifelhaft mit Hypocrisy zu tun: schnell, geradlinig, knallhart und melodisch – genau deswegen sowie aufgrund der majestätisch-getragenen Hymnen (z.B."No Tomorrow" oder "Tamed …") wird die Band von ihren Fans vergöttert. Bei "Taste The Extreme Divinity" wird gar so richtig old-schoolig die Sau rausgelassen und geknüppelt und gekreischt, was das Zeug hält! Es rappelt wieder schwer in der Metalkiste, ein starkes Riff jagt das nächste, sein unverkennbares Organ setzt Tägtgren ein, dass es sich nur so gewaschen hat (siehe die bandtypischen Screams), crunchy Gitarren jagen flott von Song zu Song. Flankiert wird der Metal-Großmeister von Immortal – Drummer Horgh und Langzeitweggefährten Basser Mikael Hedlund, welche einen soliden Soundteppich zimmern. Tägtgren beherrscht die hohe Kunst, eingängige Ohrwürmer schreiben zu können, die sofort ins Ohr gehen. Sich über die (Hit-)Qualitäten der vergangenen Hypocrisy - Veröffentlichungen weiter auszulassen, hieße Eulen nach Athen tragen, denn jedem Metal-Fan müssen Hypocrisy zumindest ein Begriff sein. Genau dank dieser herausragenden Eigenschaft fuhr die Band über die Jahre ihren wohlverdienten Erfolg ein. Produziert wurde das neue, mittlerweile 11. Album natürlich vom Großmeister himself, womit wir auch gleich beim Thema Kritikpunkte wären: Neben der Hypocrisy-üblichen, tendenziell höhenlastigeren Produktion (die ich persönlich immer gut gefunden habe), die sicher nicht jedermanns Sache ist, hätte dem neuen Meisterwerk aus Schweden eine Straffung gut getan – hätte man 2 oder 3 Songs (z.B. die Tracks 6 und 9) weggelassen und aus 50 Minuten perfekt-knackige 40 Minuten Hypocrisy pur fabriziert, wäre sicher noch mehr drin gewesen. Ich könnte mir allerdings auch gut vorstellen, dass der Fangemeinde ein wenig die schleppend - getragenen Bandhymnen fehlen, ist der aktuelle Output geschwindigkeitstechnisch doch eher schnell angelegt. Wie schon in der Vergangenheit schaffen es Hypocrisy wiederum, die Quintessenz des modernen, harten, geradlinigen, melodischen Death-Metal-Sounds in ein Album zu gießen. "A Taste Of Extreme Divinity" ist ein geiles Album, arschtight produziert, kompakt, geradlinig und knallt ohne Ende. Melodic-Death at it´s best eben. Zumindest für mich haben Hypocrisy über die Jahre (trotz unzweifelhafter Durststrecken) wenig an Glanz verloren. Dass Tägtgren auch mit Hypocrisy wieder zurück im Business ist, unterstreicht er mit "ATOED" eindrucksvoll. Sehr empfehlenswert für Freunde des crunchy Melodic-Schweden-Deaths, der Rest muss zumindest reingehört haben. Trackliste
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Reviews
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