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"Systematic Chaos" war meiner Ansicht der absolute Tiefpunkt des bisherigen Schaffens der Prog Könige aus New York. Zu zerfahren, unstrukturiert, aufdringlich und gezwungen klang das Werk, das trotz aller Klasse, aller großartigen Details einfach nicht funktionieren wollte. Da tut es sicher wohl, sich wieder mal mit einigen der größten Momenten der herausragenden Karriere von Big Apple’s finest zu befassen, sich die erste "Greatest Hits" Compilation dieser Ausnahmekönner einzuflöten. Fast zwanzig Jahre sind vergangen, seit Dream Theater mit ihrem traumhaften Debüt "When Dream And Day Unite" die Metal Welt verzückten, knapp zwei Dekaden sind es, auf die der Fan erster Stunde in Form einer üppigen Doppel CD quer durch die Schaffensperioden seiner Lieblinge zurückblicken kann. Es war nur sehr wenig Mittelmaß dabei, fast jedes Album steht für sich und ist ein nicht wegzudenkender Meilenstein der Prog Metal History. Natürlich haben vor allem die ersten drei Studioalbem – vor allem für alteingesessene Fans – bis heute die Nase vorn, mit Ausnahme des letzten Machwerks, sind es aber allesamt Kunstwerke im Dunstbereich der Zehn-Punkte Marke und somit für DT im Jahre 2008 mehr als Grund genug für die Band, eine erste Best Of auf den Markt zu bringen.
"Greatest Hit (…and 21 Other Pretty Cool Songs)" ist eine feine Retrospektive der Alben zwischen "Images And Words" und "Octavarium" geworden (…und JA, es ist eine Schande, daß einmal mehr auf das grandiose Debüt verzichtet wird und einmal mehr die Chance vertan wurde, dessen überragende Songs in zeitgemäßes Kleid zu packen!). Natürlich ist es unmöglich, das Schaffen solcher Kapazunder auf zwei Silberlinge zu reduzieren, ohne Frage wird jeder Fan für sich selbst mindestens 10-15 Songs finden, die er unbedingt auf dem Album sehen hätte wollen, unterm Strich geht die Auswahl aber voll o.k., gibt sie das Schaffen der Amis sehr authentisch wider. Aufgeteilt in zwei Parts zeigt die erste CD ("The Dark Side") die härtere Seite der Band, während sich Teil zwei ("The Light Side") mit den ruhigen balladesken Momenten befaßt. Es beginnt mit "Pull Me Under" (das ebenso wie die restlichen "Images…" Tracks einer kleinen aber feinen Erneuerung unterzogen wurde, die den Charme des Originals gottlob nicht schmälert) und endet mit "Disappear". Es wäre müßig auf die einzelnen Songs einzugehen. Man kennt und liebt sie, sollte vielleicht noch erwähnen, daß die als einst ausgekoppelten Songs nur als Single edit vorliegen und auch das Megaepos "Six Degrees Of Inner Turbulence" mittels Auszügen von "The Test That Stumped Them All" sowie "Solitary Shell" verpackt wurde. So ist "Greatest Hit" eine wunderbare Zeitreise für Fans und Ahnungslose geworden. Eine knallbunte Bilderschau der (nicht immer unbestrittenen) Entwicklung einer der besten Bands aller Zeiten, deren Weg von der Schönheit eines "Images And Words", über spannende Wagnisse der Marke "Falling Into Infinity", bis hin zu heftigen Ausbrüchen der Marke "Train Of Thaught" führte, um beim versöhnlichen "Octavarium" wieder bei den Wurzeln anzukommen. Der doch recht sarkastische Titel lässt sich übrigens wohl darauf zurückführen, dass Dream Theater trotz durchwegs hoher Verkaufszahlen mit "Pull Me Under" nur einen wirklichen Single Hit verbuchen konnten, andere Singles zwar ausgekoppelt, jedoch immer dem Gesamtwerk und auch der qualitätsbewussten Haltung der Fans zum Opfer fielen, die sich gleich das ganze Werk, anstatt diverser Maxiauskoppelungen einverleibten, da sie wussten, dass bei dieser Band immer mehr als nur ein Song zu erben war. Genau so wird sich‘s wohl auch weiterhin verhalten, weshalb echte Dream Theater Fans diese Compilation wohl eher den Neueinsteigern überlassen werden, da die ein oder andere Single-edit Version, ebenso wenig essentiell scheint, wie die neuen Remixes oder die "Lie" b-side "To Live Forever". Große Kunst, die man schon hat! Newcomerfans sollen bitte zugreifen, der Rest darf sich wieder mal alle Dream Theater Alben von 1989 bis 2005 reinziehen um nicht zu vergessen, wo der Hammer wirklich hängt! Trackliste
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Reviews
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