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7.0
Satte sechs Jahre hat’s also gedauert, ehe der wohl populärste Metal-Erdenbürger ein neues Album an den Start bringt um die Schlagadern der eingesessenen Fans – trotz aller zwiespältigen Auftritte, Peinlichkeiten und Schmunzler der letzten Jahre – sofort wieder heftigst pochen zu lassen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man und warum sollte die Ikone des Heavy Metal nicht in der Lage sein ein Spitzenalbum an den Start zu bringen, dass all die Schwächen der letzten zehn Jahre vergessen macht.
Was also kann "Black Rain" ? Tiefergelegt und schwer modern grooved „Not Going Away“ in gemäßigtem Tempo um die Kurve um Einlass in das neueste Machwerk des Prince Of Darkness zu gewähren. Ohne Frage massiv und wuchtig, ohne Zweifel zeitgemäß doomig, jedoch kein Brecher, wie man ihn sich von Ozzy wünscht und wie man ihn von Alben wie "Ozzmosis" oder "No More Tears" als Türsteher gewohnt war. Traurigerweise stellt sich genau solch, sehr mittelmäßiges und über weite Strecken fast langweiliges Gut aber als einer der besseren Momente eines Albums heraus, von dem man sich viel erhofft hatte, das am Ende der Reise aber wenig halten wird. „I Don’t Wanna Stop“ - die erste Single - kann zumindest mit coolem Riffing aufwarten, auch der Refrain kann gefallen - ein Hammertrack. Was soll man hier aber lange über jeden weiteren Song philosophieren. Nummern wie der nette Titeltrack, das sehr modern gestaltete „The Almighty Dollar“ oder das zugegeben vorwärts rockende „11 Silver“ belasten zwar nicht wirklich, können unterm Strich aber schon gar keine Glanzpunkte setzen. Für solch harmlose Momente braucht man keinen Madman, für solche Durchschnittskost muss man kein Prinz sein. „Lay Your World On Me“ und „Here For You“ sind durchschnittlich nette Ozzy Balladen die auch niemand unbedingt braucht, denn auch das kann man sehr viel besser (klar mag der ein oder andere das fehlende Hitpotential positiv deuten, mir persönlich kommen bei solchen Durchschnittsheulern jedoch eher die Tränen, vor allem wenn man sie mit Großtaten a la „Killer Of Giants“, „Mr. Crowley“, „Mama I’m Coming Home“ oder den „Ozzmosis“ Stücken vergleicht). Der Abschluss verläuft dann mit „Civilize The Universe“, dem griffigen „Countdown’s Begun“ (fast die einzige Nummer, bei der sich endlich mal wieder jene schmerzlichst vermisste Coolness ausbreitet, die Ozzy Alben in der ersten Hälfte der 90er so auszeichnete) und einem guten „Trap Door“ zwar relativ versöhnlich, in Summe bleibt aber die Enttäuschung und ebenso wie beim Vorgänger eigentlich kein einziger sonderlich erwähnenswerter Moment im Schaffen dieses überragenden Künstlers. Recht bald war sie also verblasst, die Hoffnung darauf, dass Mr. Osbourne seinen Totalausfall "Down To Earth" hinter sich lassen und mit Zakk Wylde, dem König des coolen Riffings, an seiner Seite zu alten Stärken zurückkehren würde. Sechs Jahre später hat der Meister zwar ein völlig unkommerzielles, modern ausgerichtet, gitarrenorientiertes und auch hartes Album mit verzerrten, jedoch immer noch unverkennbaren Vocals am Start; es fehlt aber an allen Ecken und Enden an zündenden Ideen, typische treibenden grooves, mitreisenden Songs und standesgemäß adeligen Hits, wie sie des Prince Of Darkness würdig wären und wie sie die ersten vierzehn Jahre seiner grandiosen Solokarriere auszeichneten. Fakt ist und bleibt, dass Ozzy’s Schaffen der 80er unantastbar und heilig war, er seinen absoluten Meilenstein der Neuzeit ohne Frage mit "No More Tears" im Jahre 1991 abgeliefert hat, "Ozzmosis" bis auf die ein oder andere überflüssige Ballade auch noch absolute Klasse war, das Schaffen nach dieser Zeit jedoch seinen Höhepunkt in Sachen Unterhaltung leider Gottes eher in Bild, denn in Ton findet. Satte zwölf Jahre sind es nun also bereits, in denen der Meister bis auf zwei, drei nette Songs, viel Durchschnittskost und unnötige Coverversionen, in Sachen Musik aber schon gar nix zusammengebracht hat. Traurig aber wahr! "Black Rain" ist eine Spur besser als "Down To Earth". Das war’s dann aber auch schon! Mr. Osbourne befindet sich also immer noch auf seiner persönlichen „Road To Nowhere“, aber wie bereits eingangs erwähnt: Die Hoffnung stirbt zuletzt, Ozzy sowieso nie und irgendwann wird’s hoffentlich wieder heißen: „Flying High Again“ !!! Trackliste
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Reviews
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