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7.5
Über die Ausnahmestellung und Genialität einer völlig einzigartig und großartigen Band wie RUSH zu philosophieren, erspare ich mir hier gleich mal von Start weg. Die Kanadier waren, sind und bleiben unantastbar. Egal was in jüngerer Vergangenheit war, egal was noch kommen mag und egal was manche Leute Nichtsahnenderweise darüber denken. RUSH sind Götter und daran ändert auch "Snakes & Arrows" trotz neuerlicher Schwächen rein gar nix.
Das Positive jedoch zuerst: Von Anfang an umgarnt den Hörer gottlob wieder die typisch warme RUSH Atmosphäre, gekrönt vom beschwörenden Organ eines Geddy Lee und man darf schnell feststellen, dass die drei Künstler den bodenständig roh klingenden "Vapor Trails" Sound wieder gegen filigrane, warme Klangdichte früherer Werke im Stile von "Counterparts" und "Presto" eintauschen. Mit dem gelungenen „Far Cry“ und dem wunderschöne „Amor And Sword“ taucht man in die neue Klangwelt ein. Diese beiden großen Songs machen die sperrig und massive Aura des 2002er Albums locker vergessen und lassen gar von einem absoluten Meilenstein träumen. Wenn man sich danach auch noch gleich den anderen starken Momenten wie „Spindrift“, dem schönen Bravest Face“ oder dem dichten „The Main Monkey Business“ widmen würde, könnte man kurzzeitig gar von Höchstnoten philosophieren. Die Wahrheit liegt aber leider in der Mitte, denn bereits bei Nummern wie „Workin’ Them Angels“ oder „The Larger Bowl“ macht sich leichte Leere breit. Auch „The Way The Wind Blows“, „Spindrift“ oder „Good News First“ wirken streckenweise leider lethargisch, mühsam und zerfahren und schaffen es nie und nimmer auf den Punkt zu kommen. Am Ende halten sich Licht und Schatten also fast die Waage (wobei man gerechterweise sagen muss dass genannter Schatten nur im RUSH Universum gilt und für normale Bands einer mittleren Festbeleuchtung gleichkommen täte...). RUSH haben wieder einige ganz starke Songs (muss man sich auch erwarten können) und ohne Frage durchwegs tolle Nummern voll großem Songwriting am Start, die durch perfekte Inszenierung und mittels toller Instrumentalisierung, auch nie ausufern und in kurz gehaltenen Miniepen zur Entfaltung kommen. Die wirklich ganz große Momente gibt’s aber leider wieder nicht zu erhaschen und die strahlende Magie, die unumgänglich zwingende Genialität und heilige Aura, die RUSH bis einschließlich "Counterpats" auszeichnete, die vermisst man auch diesmal vergebens. Sind wir uns ehrlich, das RUSH Schaffen der Frühphase war unwiderstehlich für die Prog Szene, die poppig angehauchten Rock-Kunstwerke von "Moving Pictures" bis einschließlich 1993 waren schlicht genial, jedes einzelne für sich ein Heiligtum und bis heute mit das Beste, das die Rock Musik je geboten hat. Seit "Test For Echo" aber sind zwar alle Releases ohne Frage immer noch große Kunst, die absolute Genialität und jenen Charme, der jeden einzelnen Song oben genannter Köstlichkeiten ausmacht, den haben die Kanadier seither leider nicht mehr in sich. "Snakes & Arrows" ist somit ein weiteres großes Album einer großen Band, vielleicht auch das beste RUSH Album seit "Counterparts" und wenn man’s hat, kann’s sicher nicht schaden. Irgendwie ist es aber – vor allem für RUSH Fans älteren Semester, die immer wieder auf eine wahre Explosion ihrer Helden hoffen – doch wieder eine kleine Enttäuschung.... Trackliste
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Reviews
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