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Cover  
Candlemass - Candlemass (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 02.05.2005
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3177 Reviews)
9.0
Es gibt sie also doch noch, die gewissen Gänsehautmomente im Leben eines alteingesessenen Metal Fans, jene Sekunden in denen man ein Objekt seiner ohralen Begierde erstmals vor Augen hat und mit zittrigen Händen, sowie wohlriechender Achselnässe zum Player zuckt um das heiß ersehnte Stück zu entjungfern. Klar sind es in erster Linie die Jugendlieben, die einem solche Glücksgefühle bescheren, ohne Zweifel sind es nur noch sehr wenige Bands, die es schaffen den gesättigten Jäger und Sammler in vorpubertäre Ekstase zu versetzen und klar waren es in diesem Jahr bislang nur Candlemass, die mich vom Postfach bis zum HiFi Rack locker einen halben Liter Schmelzwasser gekostet haben.

Messiah is back, Candlemass sind also endlich wieder jene Band, die man sich wünscht und haben sich nun, trotz diverser Trennungsgerüchte also doch noch mal zusammengerauft um der Schar von Doomjüngern ein Album im besten und legendärsten Line Up der Bandhistory zu beichten. Und ehrlich fällt sie allemal aus diese Beichte! Fernab aller gängigen Trends, meilenweit von Anbiederung an aktuelle Sounds und Songstrukturen entfernt, knallen Edling & Co. ein dermaßen bodenständiges Doom Brett aus den Balken, dass mir spätestens beim monströsen Anschlag des Riffs von "Black Dwarf" der erste Unterleibswonnepfropfen abgeht. Ungeheuer wuchtig ertönt der Opener in perfekter Power Doom Manier, mit ultrafetter Griffbettbrutalität, mächtig donnernden Grooves und einer vertraut schönen Stimme, die unmissverständlich klar macht, dass sie zu dieser Band gehört wie das Amen zum Gebet. Während sich Meinreiner noch wie durchgepudert zuckend vor der Boxenlandschaft kräuselt, erschallt auch schon der nächste Hammer: "Seven Silver Keys", ein herrlich getragener Slow-Mow-Ohrwurm, voll erhabener Stimmung und traumhaftem Refrain hindert den Körper unweigerlich am Regenerieren, bevor das unglaublich wuchtig wälzende "Assassin Of The Light" für’s vorzeitige k.o. sorgt. Sagenhaft! Beim besten Willen hätte ich Candlemass kein dermaßen ehrlich und erdiges Werk zugetraut. Jeder einzelne Song versprüht den Geist der 80er Meisterwerke, jeder noch so vertraute Ton klingt unverbraucht und die saftige Produktion schafft den perfekten Brückenschlag zwischen Nostalgie und Moderne! Ausfälle gibt’s bis auf das sehr uninteressante Instrumental "The Man Who Fell From The Sky" absolut keine zu vermelden, vielmehr unterstreichen Nummern wie "Copernicus", das brutale "Born In A Tank", oder mächtige Hiebe wie "Witches" und "Spellbreaker" die Ausnahmeklasse dieser Band. Ohne Schnörkel wird erdigst, weit von allem sinnlosen Bombast, nahe am Schaffen früher Tage gedoomt, über allem thront die unvergleichliche Stimme von Messiah und auch wenn das Ergebnis den Klassikern wie "Nightfall" oder "Tales Of Creation" nicht ganz das Wasser reichen kann, es wird keinen enttäuschen!

Candlemass sind also (zumindest vorzeitig) zurück, gottlob keinen Millimeter von ihrem urtypischen Sound abgewichen, und auch wenn man eine Ansammlung an Megahits der Marke "Solitude" oder "Under The Oak" nicht erwarten kann, hat auch das neue Werk erneut genügend absolute Höhepunkte des Schaffens dieser seeligen Band zu bieten, die es rechtfertigen sie auf ein Neues zu huldigen.

...und wenn jetzt noch endlich die neue Solitude Aeturnus das Licht der Welt erblicken würde, stünde einer gemeinsamenTour der beiden besten Power Doom Bands aller Zeiten wohl nichts mehr im Wege!
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