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Hardcore Superstar - Hardcore Superstar Interview
Nachdem die Darkscene-Redaktion nun seit gut 2 Jahren vom Hardcore Superstar -Fieber befallen ist, war es doch selbstverständlich, die sympathischen Schweden im Zuge ihrer laufenden Europa-Tournee fürs grandiose neue Album "Dreamin' In A Casket" zum Review vors Mikro zu bitten. Frisch gekampelt und geschneuzt wurde Wind und Wetter getrotzt und schließlich saßen wir (Tom, Werner und meine Wenigkeit) am 4.12.07 bei einem Fläschchen Heineken Gitarrist Silver und Drummer Adde im "59 To 1" in München gegenüber und führten ein gut halbstündiges, nettes Pläuschchen mit den gut aufgelegten Sultanen des Sleaze.
Für die englische Originalfassung des Interviews bitte nach unten scrollen… (For the English version of the interview please scroll down…) DarkScene: Bitte stellt denjenigen Lesern, die mit dem Namen Hardcore Superstar noch nichts anfangen können, die Band vor und gebt uns ein kurzen Überblick über die Geschichte der Band. Adde: Wir sind alle vier Freunde von Kindesbeinen an und sind zusammen in einer Kleinstadt außerhalb von Göteborg aufgewachsen. Wir haben immer schon in diversen Bands gespielt – manchmal zusammen und manchmal auch in unterschiedlichen Bands… als Kinder der 80er sind wir natürlich total der damaligen Musik verfallen. Wir lieben Guns´N´Roses und … Silver: … Metallica … Adde: … Slayer und all die anderen großen Bands dieser Zeit. Und diese Einflüsse haben wir dann auch in unserem Sound verarbeitet. DarkScene: Wir alle von Darkscene sind der Meinung, dass euer letztes selbstbetiteltes Album ein absolutes Meisterwerk war. Seit dem Release war es eigentlich immer in irgendeiner Playlist eines unserer Schreiberlinge. Es hat absolut neue Standards im Sleaze Rock Genre gesetzt … Silver: Das ist genau das, was wir zu erreichen versuchten. Schau her – ich habe richtig Gänsehaut bekommen, wie du das gesagt hast… Adde: Ja, ich auch … DarkScene: Als ihr mit dem Songwriting für "Dreamin´ In A Casket" begonnen habt, müsst ihr doch unter großem Druck gestanden haben, Songs zusammen zu bringen, die mit denen vom grandiosen Vorgänger mithalten können? Silver: Nein, nicht wirklich. Bevor wir das selbstbetitelte, "schwarze" Album gemacht haben, haben wir uns für gut 9 Monate getrennt. Wir haben viele andere Dinge gemacht, viel nachgedacht und natürlich auch sehr viel Songwriting betrieben. Ab dem Moment, als uns klar wurde, in welche Richtung wir mit Hardcore Superstar in Zukunft gehen wollen, haben sich die Songs sozusagen fast von alleine geschrieben. Wir haben an die 70 Songs für dieses Album zur Verfügung gehabt … DarkScene: Habe ich das jetzt richtig verstanden? 70 Songs? Silver: Ja, hast du. Wir hatten 70 Songs für das "schwarze" Album. Als es nun ans Song schreiben für das neue Album ging, hatten wir natürlich viel Stückwerk vom "schwarzen" Album übrig. Wir haben natürlich auch neue Songs geschrieben, haben ältere Riffs wieder ausgegraben, die wir schon ewig in der Schublade liegen hatten und haben natürlich auch ganz neue Riffs komponiert. DarkScene: Da sind dann wahrscheinlich unweigerlich einige "Reste" übrig geblieben, die ihr irgendwann mal für Box-Sets oder Ähnliches verwenden könntet? Silver: Klar. Sogar genug für ein ganzes neues Album. Adde: Früher, also für die ersten 3 Alben ist uns das Songwriting nicht ganz so leicht von der Hand gegangen. Wir mussten da schon immer einige Songs förmlich aus uns heraus zwingen. Für das "schwarze" Album und "Dreamin´" war der Songwriting-Prozess einfach um so viel leichter, wir mussten keinen halbgaren Ideen nachjagen, sondern es ergab sich einfach alles wie von selbst. Silver: Was wir dieses Mal versucht haben, war folgendes. Guns´N´Roses haben ihre „Attitude“ von der Punk-Szene übernommen und das Ganze mit den New York Dolls vermischt. Metallica, Anthrax, die frühen Megadeth und die gesamte Bay Area Thrash-Szene haben ebenfalls diesen gleichen punkigen Background und machten die Sache einfach viel, viel schneller und viel härter. Was wir jetzt versucht haben, war sozusagen ein Crossover aus all dem vorher genannten zu produzieren und wir nennen das Ganze "Street Metal". Das war unser Ziel und ich glaube, wir sind die einzige Band aus unserem Genre, die diese Art von Musik spielt. Das soll jetzt nicht zu eingebildet klingen, aber unser Sound ist einfach unglaublich frisch. DarkScene: Definitiv. Ehrlich gesagt – und ich sage das jetzt nicht, um euch in den Arsch zu kriechen – aber euer neues Album "Dreamin´ In A Casket" ist ohne Zweifel das Album des Jahres geworden. Nicht nur im Sleaze Rock, sondern in der gesamten Hartwurst-Szene. Silver: Ich denke da gleich wie du. Ich bin ein Riesenfan von uns selbst (lacht). DarkScene: Die Jungs von CrashDiet haben ebenfalls ein starkes Album am Start. Aber ihr habt einfach dieses kleine Extra, das nicht greifbar ist, das man nicht in Worte fassen kann. Silver: Das kommt mit dem Alter (lacht). Aber wir wollen uns trotzdem immer weiter entwickeln. DarkScene: Eure ersten 3 Alben waren ja ganz okay. Aber so richtige Kracher sind "nur" die letzten zwei geworden. Silver: Da hast du schon recht. Jetzt hörst du einfach die wirklichen Hardcore Superstar, obwohl wenn du dir das erste Album "Hello Goodbye" anhörst und das mit Songs wie "Wild Boys" vergleichst, ist der Unterschied nicht wirklich so groß. Wir spielen heutzutage zwar auch technisch viel besser, aber es war damals trotzdem schon unverkennbar Hardcore Superstar. DarkScene: Der größte Unterschied zu früher ist, dass ihr jetzt so unglaublich viele Wahnsinns-Refrains habt… Silver: Ja… DarkScene: … und das wird auch der Grund eures großen Erfolges sein… Adde: Als wir diese Lieder geschrieben haben, haben wir uns vor Augen geführt, was die 80er musikalisch so unvergleichbar gut gemacht haben. Es waren die Killer-Refrains … Silver: DOKKEN (schreit)… Adde: … und es waren die großartigen Riffs von Metallica wie z.B. "Battery". Die 80er hatten diese zwei Dinge und wir haben einfach versucht, beides zu kombinieren. DarkScene: Ganz genau. Die Leute sind ja richtiggehend ausgehungert danach… Silver: Genau. Adde: Sleaze Rock muss sich ja nicht ständig um Frauen, Wein und Whiskey drehen. Es kann durchaus auch eine harte und punkige Straßen-"Attitude" haben. Silver: Darum geht´s im Sleaze eigentlich… setz mir ´ne Kamera für 24 Stunden auf die Schulter und ich gebe dir "Sleaze" (lacht). Adde: Zusammenfassend wollten wir einfach Sleaze Rock mit einem aggressiven Touch machen. Silver: Bei all dem wollen wir aber auch herausstreichen, dass wir größten Wert darauf legen, auch musikalisch so gut zu sein wie all die alten Thrash Bands. Nehmen wir nur Faster Pussycat als Beispiel – die sind wahrscheinlich die beste schlechteste Band überhaupt. Ihre Songs sind überragend, aber sie spielen einfach nur schlecht. Hörst du dir hingegen Slayer an, die sind bereits um die 50, klingen aber wie 18-Jährige. So wollen wir auch sein. Je älter wir werden, desto jünger wollen wir klingen. DarkScene: Ich spreche jetzt nicht über Sleaze Rock. Aber speziell sehr viele dieser Prog-Rock-Kapellen spielen technisch überragend, bringen aber in ihrer gesamten Karriere nicht einen einzigen Song zustande. Silver: Der Song ist immer das Wichtigste. DarkScene: Da spiele ich lieber meine 3 oder 4 Akkorde runter und schreibe Killer-Songs damit. Silver: Und wenn du diese 3 oder 4 Akkorde gut einsetzt, wirst du´s weit bringen. DarkScene: Als ihr das letzte Mal in München gespielt habt – wenn ich mich richtig erinnere, war´s im September vor einem Jahr – habt ihr mich richtiggehend weggeblasen. Es ist offensichtlich, wie gut ihr euch untereinander versteht und wie viel Spielfreude ihr auf der Bühne zeigt. Ist mein Eindruck richtig oder seid ihr vielleicht nur gute Schauspieler (lacht)? Adde: Ganz ehrlich. Wenn du so geile Songs hast, sind Live-Auftritte einfach der pure Genuss. Plötzlich lieben wir es auch, Interviews zu geben, weil wir einfach gerne über unsere Musik sprechen. Silver: Wir haben Interviews eigentlich immer gehasst (lacht) und jetzt tun wir den ganzen Tag nichts anderes mehr. Adde: Es macht einfach Spaß, diese Songs zu performen. Silver: Wir sind unsere größten Fans. Wir müssen das Produkt Hardcore Superstar verkaufen. Wenn wir Hardcore Superstar nicht mehr mögen als irgendjemand anderer, wäre es dumm überhaupt weiter zu machen. Wir sind die größten Fans unserer eigenen Band. Und das ist gut so. Andernfalls wäre das Ganze nicht ehrlich. DarkScene: Was mir in letzter Zeit immer wieder auffällt, ist die beeindruckende "Renaissance" des Glam-/Sleaze-/Hardrocks in Skandinavien und in Schweden im Speziellen. Da gibt´s euch und CrashDiet, The Poodles sind kommerziell unglaublich erfolgreich. Dann habt ihr noch The Bones, Gemini Five und Wig Wam aus Norwegen, nur um einige beim Namen zu nennen. Nicht zu vergessen sind da immer noch Rock-Ikonen wie Europe, die nach wie vor hervorragende Alben abliefern und begeisternde Gigs spielen. Was glaubt ihr, warum diese Art der Musik so viel Aufmerksamkeit in Skandinavien – sogar in den Mainstream-Medien – bekommt und im Vergleich dazu das Genre im restlichen Europa immer noch so gut wie tot ist? Silver: Na ja, schwer zu sagen. Aber wir haben es einfach gut in Schweden. Schwedische Eltern sind generell sehr tolerant und unterstützen ihren Nachwuchs so gut es geht, egal ob du Fußballer oder Musiker werden willst. Es gibt so viele Möglichkeiten für junge Leute und erstklassige Proberäume gibt´s bei uns massenweise und das sogar gratis. Wenn ich ganz ehrlich bin, sind die meisten Proberäume in Schweden besser als die Clubs in denen wir bei euch auftreten. Die Regierung kümmert sich sehr um die jungen Leute. Viel mehr als im restlichen Europa. Das ist sicher ein Grund, warum bei uns musikalisch so viel qualitativ Hochstehendes heraus kommt. DarkScene: Stört es euch eigentlich, wenn ihr mit den 80er-Hairbands in einen Topf geworfen werdet? Sehr viele Bands mögen das überhaupt nicht. Die betonen dann immer – "hör zu, WIR KÖNNEN SPIELEN". Silver: Nein, nein. Das stört uns überhaupt nicht. Bei mir sind´s eh nur mehr einige wenige Jahre bis mir die letzten Haare ausgehen (lacht). Nein, das ist uns wurscht. DarkScene: Hat´s bei euch eigentlich diese eine Band oder dieses eine Album gegeben, bei der/dem ihr dann 100prozentig davon überzeugt gewesen seid, ein Instrument zu erlernen und in einer Band spielen zu wollen? Adde: Mötley Crüe – "Shout At The Devil" Silver: Für mich war´s Yngwie Malmsteen´s "Trilogy". Das war der Moment, als ich mir sicher war, ernsthaft Gitarre spielen zu wollen. Adde: Warum einfach beginnen… (lacht) DarkScene: Genau. Warum den einfachen Weg gehen… DS: Kommen wir zum Geschäftlichen. Wie euch wahrscheinlich bekannt ist, sind die Crashdiet-Jungs mit Universal bei einem Major Label unter Vertrag. Seid ihr zufrieden mit der Art und Weise, wie euch Gain (Plattenfirma von Hardcore Superstar) behandelt oder würdet ihr einen Major Deal bevorzugen?Silver: Es macht eigentlich nicht wirklich einen großen Unterschied, ob du bei einem großen oder einem kleinen Label bist. Wenn der Draht nicht stimmt, haut´s sowieso nicht hin. Natürlich haben wir Fehler gemacht, unsere Plattenfirma hat Fehler gemacht, aber dadurch, dass wir bei einem kleinen Label unter Vertrag sind, haben wir die volle Kontrolle über die Band – im guten und im schlechten natürlich. Wir haben einen 10-Jahres-Plan. Wir werden dran bleiben. Wir werden langsam aber sicher die Spitze erklimmen. Adde: Das Gute daran ist einfach, dass wir alles selbst machen können. Wir designen unsere Backdrops selbst, wir machen selbst die Fotos. Er (Silver) macht die Videos. Wir kümmern uns ums Artwork. Wir machen die Arrangements selbst. Wir produzieren selbst. Wir haben einzig und allein einen Manager und einen Plattenfirmen-Typen. Das sind insgesamt nur 6 Leute, die bei Hardcore Superstar etwas zu sagen haben. Damit ist es sehr einfach, etwas aufzubauen. Du kennst sicher das Sprichwort, dass zu viele Köche den Brei verderben. Silver: Weißt du – unser Manager ist zugleich ein guter Freund von uns allen. Wenn wir etwas zu besprechen haben, können wir immer von Angesicht zu Angesicht sprechen. Wir müssen nicht irgendein Büro in Amerika anrufen. Wir wohnen alle in der Nähe. Wir haben jede Woche ein Meeting. Und das funktioniert. Natürlich könnte man immer etwas besser machen, aber im Großen und Ganzen funktioniert es gut so. DarkScene: Wie läuft die Tour bisher? Silver: Man kann immer alles besser machen (lacht). Nein, nein. Es läuft gut. DarkScene: Habt ihr Pläne, den amerikanischen Markt zu knacken? Silver: Lustig, dass du das erwähnst. Wir haben gerade gestern darüber gesprochen. Adde: Speziell seit dem "schwarzen" Album bekommen wir zahlreiche Anfragen von Labels aus den USA. "Wir wollen eure Alben herausbringen. Wir wollen euch rüberholen." Aber dann stellt sich heraus, dass die einen für zwei Monate auf Tour schicken wollen und von uns erwarten, dass wir in Schlafsäcken übernachten. Silver: Wir sind einfach zu alt für sowas. Wir sind verwöhnt (lacht). Adde: Aber eigentlich ist das nur ein schlechter Scherz. Unter diesen Bedingungen müssen sie auf Hardcore Superstar einfach verzichten (lacht). Wir konzentrieren uns auf Europa und Japan. Silver: Genau. Wir warten ab, bis die USA noch mehr nach uns dürsten. Ich sage nur: gebt uns einen standesgemäßen Bus und wir werden kommen. DarkScene: Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, was ihr alles erreichen hättet können, wenn ihr in den 80ern aktiv gewesen wärt? Ihr wärt wahrscheinlich inzwischen Superstars, die in einem Atemzug mit Mötley Crüe und all den anderen Megabands jener Ära genannt würden. Ihr wärt Multimillionäre und einer von euch hätte wahrscheinlich auch schon mal Pamela Anderson geheiratet (lacht)? Silver: (Lacht) Wären wir im Amerika der 80er unterwegs gewesen, hätten wir nicht einen einzigen vernünftigen Song auf die Reihe bekommen. Wir hätten wahrscheinlich niemals geprobt. Du musst wissen, dass wir Hardcore Superstar sehr ernst nehmen. Wir proben 6 Tage die Woche von 10 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Wie in einem "richtigen" Job. Wenn du etwas erreichen willst, musst du dafür hart arbeiten. Und in Amerika wären wir ganz einfach zu sehr vom Wesentlichen abgelenkt worden – die Stripclubs, die Bars, Motorräder, Drogen, u.s.w. Adde: Intern müssen wir eigentlich froh sein, nicht in den 80ern am Sunset Strip präsent gewesen zu sein, denn Martin – unser Bassist – hätte sich garantiert schon AIDS eingefangen (lacht). DarkScene: Ihr seid nun seit gut 10 Jahren im Musikbusiness. Von all den Bands mit denen ihr bisher zusammen getourt seid, wer waren die größten Arschlöcher und wer hat euch am besten behandelt? Silver: Wir haben nie wirklich mit richtigen Arschlöchern zu tun gehabt. Adde: Nein, eigentlich nicht. Silver: Jeder große Künstler ist ein Gentleman. Es sind nur die kleinen Gruppen, die sich schon so unglaublich groß fühlen, dass sie meinen, Arschlöcher sein zu müssen. DarkScene: Es gibt sozusagen eine Art Verhaltenskodex. Wer gut ist, hat das einfach nicht nötig. Silver: Ja genau. Es gibt absolut keinen Grund, ein Arschloch zu sein. Adde: Außerdem gibt es sowieso Platz für jeden im Business. Silver: Wir sind von unseren Headlining Acts immer sehr zuvorkommend behandelt worden. Sie haben sich sehr gut um uns gekümmert – beinahe wie Väter – im speziellen möchte ich an dieser Stelle Motörhead erwähnen. Seit damals sind wir dicke Kumpels. Ist natürlich Ehrensache, dass auch wir unsere Vorgruppen gut behandeln. Und hoffentlich nehmen die sich dann im weiteren Verlauf ihrer Karriere an uns ein gutes Beispiel und behandeln auch ihre Vorbands dann dementsprechend gut. Dann wären wir dem Weltfrieden ein gutes Stück näher gekommen (lacht). DarkScene: Was ich vorher vergessen habe zu fragen. Ihr habt erwähnt, dass ihr die volle Kontrolle über das Unternehmen Hardcore Superstar habt. Das beinhaltet dann wahrscheinlich auch die Wahl eurer Opening Acts, oder? Adde: Voll und ganz. Wir alleine entscheiden, wer mit uns auf Tour geht. So soll´s auch sein. DarkScene: Zu diesem Zeitpunkt erhalten Adde und Silver von ihrem Manager eine Ausgabe eines großen schwedischen Magazins mit Hardcore Superstar am Cover, was die Jungs sichtlich ziemlich stolz und aufgeregt macht… Silver: Entschuldige bitte die Unterbrechung… DarkScene: Kein Problem. Okay Adde – was sind deine Einflüsse als Drummer? Adde: Ich habe 3 Haupteinflüsse. Wahrscheinlich der Wichtigste ist Mickey Dee aus der Kind Diamond-Ära. Alles was er in seiner King Diamond-Phase gemacht hat, ist schlicht genial, aber zugleich total songdienlich. Der nächste im Bunde ist Keith Moon. Ich liebe Keith Moon. Er hat aus den Drums fast schon ein Lead-Instrument gemacht. Und drittens – Dave Lombardo. Er sprüht nur so vor Energie. Er läßt die Zügel einfach niemals schleifen. Er spielt wie ein Rennpferd. Nonstop. Und er tritt immer noch mächtig Arsch. DarkScene: Und bei dir Silver – was sind deine Einflüsse als Gitarrist? Von dem, was du vorher erwähnt hast, tippe ich mal schwer auf Yngwie? Silver: Bingo. Er ist einfach wahnwitzig gut. Als ich aufwuchs, war´s Yngwie. Durch Yngwie konnte ich mich auch für Jimi Hendrix erwärmen, denn der war Yngwie´s Idol – und Ritchie Blackmore. Danach Randy Rhoads, Eddie Van Halen, Jake E. Lee, Georg Lynch, Steve Vai, Slash, … DarkScene: Und wie geht´s bei euch nach dieser Tour weiter? Silver: Zuerst einmal dauert diese Tour noch eine Weile. Am 23. Dezember fahren wir heim, feiern Weihnachten und Silvester mit unseren Familien. Danach touren wir noch durch das restliche Europa im Jänner. Und dann geht´s weiter nach Japan und Australien. DarkScene: Festivals im Sommer vielleicht? Silver: Natürlich. Fürs "schwarze" Album sind wir eineinhalb Jahre getourt. Solange wird´s dieses Mal auch wieder dauern. DarkScene: Schiebt ihr danach gleich noch ein Album nach? Silver: Ja. Adde: Wir haben noch so viele Songs übrig, die es nicht auf "Dreamin´" geschafft haben. Wir hatten eine wirklich – ich meine wirklich gute Ballade. Aber die hat ganz einfach nicht auf das Album gepasst. Oder z.B. der Song "Bastards" sollte auch aufs Album kommen. Silver: Den Song haben wir blöderweise in einem anderen Studio mit anderer Technik und einem komplett anderen Sound aufgenommen. Adde: Das coole an dem Song "Bastard", den wir ja schon als Single veröffentlicht haben, ist nämlich, dass Snowy Shaw das Artwork für die Single und für das dazugehörende Shirt entworfen hat. Du siehst, wir kommen sprichwörtlich immer näher und näher an den "King" ran (lacht). DarkScene: Was macht Snowy eigentlich heutzutage? Silver: Er macht eine Million Dinge zugleich. Das ist sein Problem. Er sollte sich wirklich mal auf eine einzige Sache konzentrieren. Er macht Videos, er produziert, er spielt in ein paar Bands. Spiel doch in einer wirklich guten Band wie jeder hier im Raum (lacht). DarkScene: Wir sind fast durch. Letzte Frage. Was sind eure Lieblingsalben des heurigen Jahres und was sind eure All-Time-Faves? Adde: King Diamond – "Them". Das ist meine liebste Platte aller Zeiten. Des beste Album heuer ist das neue Candlemass-Album "King Of The Grey Island". Candlemass waren eigentlich immer schon gut. Silver: So ungewöhnlich das aus meinem Munde für euch klingen muss – wir haben doch vorher über starke Melodien und “Attitude” gesprochen, beides findest du auf dem Album in Hülle und Fülle – also mein bestes Album aller Zeiten ist Bob Dylan´s "Blood On The Tracks". Das beste Album des Jahres ist ganz eindeutig "Dreamin´ In A Casket". Aber eigentlich kaufe ich mir nicht mehr wirklich neue Alben. Ich hör mir einfach die von Adde an (lacht). Es gibt noch so viele alte Perlen, die ich noch nicht gekauft habe. Meine Meinung ist, solange ich noch nicht alle alten Dokken-Platten habe, kauf ich auch keine neuen Scheiben. DarkScene: Okay. Das war´s. Vielen Dank für eure Zeit und eure Geduld und noch alles Gute für den Rest der Tour. Silver: Wir danken euch. Adde: Danke. Englische Originalfassung des Interviews: (English version of the interview:) DarkScene: For our readers that don´t follow the scene closely or haven´t heard of Hardcore Superstar yet, could you give us a short description of the band and its history? Adde: We´re four childhood friends that grew up together in this little city just outside of Gothenburg. We were not always in the same band, we were also in competitive bands… Silver: …and sometimes in the same band – and then in competitive bands again… (laughs) Adde: We just fell in love with the whole music scene growing up in the 80ies – of course we loved Guns´N´Roses and… Silver: … Metallica… Adde: … Slayer and all of those great bands and that´s what we tried to play. DarkScene: Your last self-titled album was truly a masterpiece for all of us at Darkscene. Since it came out it has more or less constantly been in somebody´s playlist. It definitely set new standards in the sleaze rock genre… Silver: That´s what we wanna do. Look – I got goose bumps when you said that… Adde: Yeah, me too… DarkScene: When it came to the songwriting for the new album, it must have been an immense pressure to come up with songs for an album that has to compete with its phenomenal predecessor? Silver: No, not really ´cause we wrote so many songs when we did the self-titled album. You know before we did the self-titled album we broke up for about nine months. We did a lot of things, a lot of thinking and then of course a lot of writing. And as soon as we found out what we wanted to do on the "black" (self-titled) album the songs literally wrote themselves. I think we wrote about 70 songs… DarkScene: 70 ??? Silver: Yes. 70 songs for the black album. And of course we had bits and pieces from that, we wrote new songs, used some riffs we had for a long time and wrote some new riffs as well. DarkScene: So there should be some leftovers for box sets, etc.? Silver: Oh yeah. And for another album. Adde: It was just such a great feeling because I think on the first three albums we made we kinda had to force the songs out of us, but on the last two albums – the self-titled one and "Dreamin´ …" – it´s been so much fun all the way and it sounds like a cliché but it´s really like the songs came to us instead of going out chasing for ideas. Silver: Exactly. And what we wanted to do on this one ("Dreamin´ In A Casket") – we took the G´N´R attitude – they took their attitude from the punk scene and they mixed it with the New York Dolls – and what Metallica and Anthrax and the early Megadeth and the whole Bay Area Thrash scene did – they had the same punk background but they made it even faster and even harder. And if you mix that altogether that´s what we´re trying to do. We try to do a crossover and call it "street metal". That´s our goal and I think we´re really the only band in this genre that plays this kind of music. Not to sound too cocky but this is just a fresh sound. DarkScene: Now you have some valid points here. Honestly – and I´m not saying this to kiss your ass but your new album in my opinion is undoubtedly the album of the year – not just in this genre but overall. Silver: The same for me. I´m a huge fan (of ourselves) as well. DarkScene: The CrashDiet guys have a good one too. But you just have that little extra you can´t really grasp, that little extra you just can´t describe. Silver: It comes from age. (laughs) But we still want to develop all the time. DarkScene: The first three albums were good records but the last two are just over the top. Silver: Yeah. Those are the real Hardcore Superstar. But if you listen to the first album "Hello Goodbye" and compare it to songs like "Wild Boys" for example – it´s not that much different really. We now play better but it´s still Hardcore Superstar. DarkScene: What probably makes the difference is that now you so have so many big choruses… Silver: … oh yeah … DarkScene: … that might be the formula to your success now… Adde: When we wrote those songs we thought a lot about of what made the 80ies so great. It had the power choruses like… Silver: … DOKKEN … (yells) Adde: … and it also had the great riffs of Metallica like "Battery". So they had all those great riffs and the power choruses in the 80ies – so why not try to combine those. DarkScene: Exactly. I mean people are starving for that… Silver: Oh yeah. Adde: Sleaze metal doesn´t only have to be about women and wine and whiskey – it can have a hard street and punky attitude… Silver: That´s what sleaze is all about… put a camera on this (points at his shoulder) and I give you sleaze 24 hours (laughs). Adde: We just wanted to add some aggressive touch to sleaze rock. Silver: Underneath this is also a very strong will to play good on our instruments like all the good thrash bands. If you listen to Faster Pussycat – they´re probably the best worst band in the world ´cause the songs are great but they play so crappy. When you listen to Slayer – they´re 50 years old now but they still sound like they´re 18. We wanna be that band. The older we get we gotta sound younger. DarkScene: I´m not talking about this genre now. But there´s a lot of those progressive bands around that can play like hell but they cannot write a single song in their whole career. Silver: That´s the most important thing. DarkScene: I rather know 3 or 4 chords and write killer songs with them. Silver: And if you play those 3 or 4 chords well you become rock gods. DarkScene: The last time you played in Munich was last September if I remember correctly. I saw you perform and you just blew me away. It´s obvious how good the chemistry within your band is and how much fun the four of you have on stage. Is my impression correct or are you just good actors (laughs)? Adde: Seriously, it´s so easy at the end of the day if you write songs you would really, really love to play live… Silver: The music you are a fan of… Adde: Suddenly you just start to appreciate doing interviews because you love to talk about your music. Silver: We used to hate doing interviews (laughs) and now we talk all day. Adde: We love to play the songs because they´re just so much fun to play. Silver: We are the biggest fans (of ourselves). We have to sell this. If we didn´t like Hardcore Superstar more than anybody else there would be no more Hardcore Superstar. We are the biggest fans of the group. It has to be that way. Otherwise it wouldn´t be honest. DarkScene: Actually what strikes me a lot these days – what´s your view on the current glam/sleaze/hardrock renaissance in Scandinavia and especially in Sweden? Besides you, there´s CrashDiet, The Poodles, The Bones, Gemini Five, Wig Wam from Norway – just to name a few – then you got icons like Europe still releasing great albums and delivering phenomenal gigs. Do you have a theory why this kind of music gets so much more attention in Scandinavia – even in the main stream media – than in the rest of Europe? Silver: You know why – this is only my opinion – we have it very good in Sweden. Parents are in general very supportive. It doesn´t matter if you wanna play football or make music. There´s a lot of places for young people to go and practice for free – lots of practicing rooms that are very nice – most of the practicing areas in Sweden are actually better than the clubs we play here. The government does very well for young kids. That´s why we have Zlatan Ibrahimovic (football player) as well (laughs). They take care of the youngsters in Sweden a lot more than they do in the rest of Europe. That´s why we´re doing so well musically in general – I think. DarkScene: Do you actually mind being compared to the 80ies hairbands? A lot of bands don´t like it. They say – you know we CAN play. Silver: No, no. We don´t mind. I´m just a couple of years away from no hair at all (laughs). So – no, we don´t. DarkScene: What was that one band or that one album that made you want to pick up an instrument and be in a band? Adde: "Shout At The Devil" Silver: For me, it´s Yngwie Malmsteen´s "Trilogy". That´s when I found out I wanna play guitar for real. Adde: (Laughs) Why start down there… (laughs) DarkScene: Yeah, why go the easy route… DS: I wanna ask something business-wise. The CrashDiet guys are signed to a major label. Are you content with the way Gain is handling your band or would you prefer to be signed by a major label as well?Silver: It doesn´t really matter if it´s a small company or a big one. If the connection isn´t good, it´s not working anyways. So of course we made a lot of mistakes, our company made a lot of mistakes – but being on a small label we control it ourselves – for good and for bad of course. We have another 10 year plan. We´re not going away. We´re gonna climb slowly and slowly to the top. Adde: The good thing about small companies – we can do everything by ourselves. We design our own backdrops, we take the photos ourselves. He (Silver) does the videos. We do the artwork. We do arrangements. We produce it ourselves. We only have one manager and one record label guy. That´s the only people we got. So we´re like 6 guys (who have a say) in this band. So it´s really easy to build something. You know the saying about too many chefs… Silver: You know we can talk like this. Our manager is a good friend as well. We don´t have to call up America or don´t look each other in the eyes when we´re talking. We live close by. We have a meeting every week. So it works well that way but of course everything could still be better. DarkScene: How´s the tour going so far? Silver: Everything can go better… (laughs). No, it´s getting better. DarkScene: Do have any plans of maybe trying to tackle the American market? Silver: Funny. We just talked about it yesterday. Adde: Especially since the self-titled album we got so many offers from American labels. "We wanna release your albums. We want to bring you over here." But you gotta be out on the road for two months, sleep in a sleeping bag… Silver: We´re too old for that you know. We´re spoiled (laughs). Adde: And it´s almost like becoming a joke. Let´s just not give them Hardcore Superstar (laughs). Let´s just focus on Europe and Japan. Silver: Yeah. Let´s just get them even thirstier. But if they give us a proper bus we´ll come. DarkScene: Have you ever thought about "What might have been…" if Hardcore Superstar were around in the late 80ies? You probably would have been superstars in the same league as Mötley Crüe and the other big shots of that era. Do such thoughts ever cross your mind? Silver: If we would have been in America in the 80ies we would never be able to write a song. We would never rehearse. We are very serious. We rehearse 6 days a week from 10 in the morning to 6 in the evening. It´s like a regular job. If you wanna get somewhere you have to work hard. In America there´s too much diversion – strip clubs, bars, bikes, drugs … Adde: We always say if we grew up in the 80ies on the Sunset Strip Martin – our bass player – would already have AIDS (laughs). DarkScene: You´ve been in the business now for 10 years or so. Of all the bands you have toured with who were the biggest dicks and who treated you the best? Silver: Never met any dicks. Adde: No. Not at all. Silver: Every big artist is a gentleman. §It´s only the small groups that wanna be big that are assholes.§ DarkScene: Is this like a code of conduct type of thing? If you´re good you don´t need this? Silver: Yeah. You don´t have to be an asshole. Adde: There´s room for anyone anyways. Where´s the competition? Silver: We´ve been treated very well by our headlining acts. They took care of us – almost like dad´s do – especially Motörhead. We´re long-time friends with them. But at the same time we try to take care of our opening bands. And hopefully in the future they will take care of their opening bands as well. Then there would be peace on earth (laughs). DarkScene: What I forgot to ask before. You said that you have full control over the band. That probably includes the choice of opening bands as well? Adde: Totally. That´s our thing that we get to choose the band that plays with us. That´s great. DarkScene: At that point Adde and Silver received a copy of the newest issue of a big Swedish magazine with them on the cover from their manager. They got pretty excited over that… Silver: Sorry for that… DarkScene: That´s alright. Now Adde - what are your influences as a drummer? Adde: There are three main guys. Probably the most important is Mickey Dee from the King Diamond era. Everything he did with King Diamond is pure genius. He´s really playing to the songs. The other guy is Keith Moon of course. I just love Keith Moon. He made the drums almost into a lead instrument. And third – Dave Lombardo. I just love his energy. I never heard him like drag. He´s always like a full speed horse going nonstop. And he still kicks ass. DarkScene: And for you Silver – your influences as a guitar player. From what you said earlier I guess it´s Yngwie right? Silver: Of course. He´s just ridiculously good. When I grew up it was Yngwie. Through Yngwie I got to know Jimi Hendrix because he was Yngwie´s idol and Ritchie Blackmore. But it was mostly Randy Rhoads, Eddie Van Halen, Jake E. Lee, Georg Lynch, Steve Vai, Slash… DarkScene: What´s in store for Hardcore Superstar after this tour? Silver: It´s gonna be a long tour. After we´re done with this we go home the 23rd of December, celebrate X-Mas and New Years Eve with family and probably together as well. Then we do the rest of Europe in January and then we go to Japan and Australia. DarkScene: Festivals in the summer? Silver: Oh yeah. We toured for one and a half years on the self-titled album. It´s gonna be like that with this one. DarkScene: A new album right after that? Silver: Oh yeah. Adde: There´s so many songs that didn´t make it on this album. We had one really, really good ballad. It just didn´t seem to fit on the album. Or the song "Bastards". It was supposed to be on the album. Silver: But it was recorded in a different studio with a different equipment. It has a different sound. Adde: The cool thing about the single "Bastard" is that Snowy Shaw did the artwork for that and the shirt. So we´re literally getting closer and closer to the "King" (laughs). DarkScene: How´s Snowy doing these days? Adde: He´s doing a million things. That´s his problem. He should focus on one thing. He´s doing videos, he´s producing, he has a couple of bands. He should be doing one great band like everybody else. DarkScene: Finally. Last question. What are your favorite albums of this year and of all time? Adde: King Diamond – "Them" is my all time favorite album. And probably the best album of the year for me has to be the new Candlemass album "King Of The Grey Island". They have always been very good. Silver: Well, how pretentious this may sound. We talked about melodies earlier and attitude – you can find it here as well – best album of all time as of right now is Bob Dylan´s "Blood On The Tracks". Best album of the year I have to say "Dreamin´ In A Casket". I don´t really buy new albums. I just listen to Adde´s (laughs). There´s a lot of old albums that I haven´t bought yet. I think if I don´t have all the old Dokken albums yet why should I go out and buy new albums. DarkScene: Alright guys. That´s it. Thank you for your time and patience and good luck for the rest of the tour. Silver: Thank you. Adde: Thank you. Mehr von Hardcore Superstar
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