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Blind Guardian - The Story continues...
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DarksceneTom
DarksceneTom
(62 Interviews)
BLIND GUARDIAN Gitarrist Marcus Siepen stand unsrer „Teilzeit-Korrespondentin“ Susanne - bei der wir uns hiermit für die unkomplizierte und professionelle Abwicklung dieses kurzerhand und mit nur sehr geringer Hilfe des Verfassers dieser ersten Zeilen erstellten Interviews herzlichst bedanken - Rede und Antwort. Echte Mädels lassen sich eben auch durch Zusammenbruch des Telefonnetzes, belegte Leitungen und kurzfristigste Terminarrangements nicht bremsen, gelle ;-)


Eure neue Single „Fly“ ist ganz eindeutig als Blind Guardian erkennbar, unterscheidet sich aber klar von vorhergehenden Werken. Für Fans der ersten Stunde ist „Fly“ die beste und effektivste Nummer seit über zehn Jahren – fernab bombastischer Arrangements und der zuletzt dominierenden Schwemme von Tonspuren und musikalischen Schnörkeln. Die Nummer kommt sozusagen auf den Punkt und wirkt dabei bei allem Tempo vergleichsweise ruhig. Ihr erfindet euch praktisch immer wieder neu, ohne dabei den distinktiven Guardian-Sound zu opfern. Anderen Bands gelingt das weniger – sie klingen entweder immer gleich oder ändern ihren Stil komplett, schlimmstenfalls werden sie einfach langweilig. Bei euch ist das nicht der Fall. Wie schafft man so einen Spagat?



Eine pauschale Formel, ein Pauschalrezept gibt’s dafür nicht. Wir versuchen, unsere wichtigsten Stilelemente beizubehalten, wollen uns aber nicht wiederholen. „Fly“ ist natürlich Blind Guardian, klingt aber, wie du sagst, doch etwas anders. „Fly“ ist praktisch Blind Guardian 2006, aber auch nicht typisch für das neue Album. Da sind sehr unterschiedliche Sachen drauf. Wir versuchen immer, alles unter einen Hut zu kriegen, es wird ja mit der Zeit auch langweilig, immer dasselbe zu spielen. Aber eine Pauschalformel haben wir nicht.



Stichwort „Fans der ersten Stunde“: Ist „Fly“ irgendwie auch als kleines „Entgegenkommen“ für Fans speziell der ersten vier, fünf Alben anzusehen, die über weite Strecken mit den überladenen, verschachtelten Songs der letzten beiden Studiowerke nicht ganz glücklich waren und diese trotz ihrer unüberhörbaren Klasse weit hinter den ersten vier Alben einreihen?

Musik ist eben immer Geschmackssache. Wir versuchen nicht, es allen recht zu machen – das würde alte wie neue Fans vergraulen. Wenn man sich auf so was einlässt – es allen recht zu machen -, dann hat man von Anfang an verloren.



„Fly“ ist ja schon mal sehr viel versprechend im Hinblick auf das neue Album. Was natürlich jeden Guardian-Fan brennend interessiert: Wann dürfen wir mit der neuen Scheibe rechnen bzw. hält der auf eurer Website angekündigte Termin April 2006? Gibt’s schon einen Titel und welche Überraschungen erwarten uns? „Skalds and Shadows“ lässt ja auch wieder auf einige balladeske Elemente in bester Barden-Manier hoffen, und auf der Website beschreibt ihr das neue Album als Weiterentwicklung seiner Vorgänger. Ist das Songmaterial darauf generell geradliniger gestaltet, entfernt ihr euch jetzt wieder vom kaum noch zu toppenden Bombast der letzten Werke oder dürfen wir wieder mit epischen Werken im Stil von „And then there was silence“ rechnen?



Das neue Album ist ein Fortschritt und ein Rückschritt zugleich. Wir haben konsequent da weiter gemacht, wo wir mit „A Night at the Opera“ aufgehört haben, sind aber auch wieder mehr zu unseren Wurzeln zurückgekehrt. Das neue Album wird nicht mehr so bombastisch mit drei Millionen Gesangsstimmen übereinander. Wir haben abgespeckt, haben aber stilistisch dort angesetzt, wo „A Night at the Opera“ war. Die neue Scheibe wird sozusagen eine Brücke zwischen den alten und den neuen Blind Guardian, und hoffentlich ist für jeden etwas dabei. Wie gesagt: Wir versuchen gar nicht, es allen recht zu machen. Wir machen, worauf wir gerade Bock haben und sind natürlich froh, wenn es auch den Fans gefällt. Klar sind wieder epischere Stücke dabei, aber nicht in dem Ausmaß wie „And then there was silence“. Das war die Grenze. Dafür haben wir rund 200 Stimmen gebraucht, es macht keinen Sinn, zu sagen „Und jetzt machen wir einen Song mit 400 Stimmen“.



Wir haben beim Epischen zwar einen Schritt zurück getan, aber es nicht ganz ausgeklammert, und natürlich haben wir nicht alles über Bord geworfen, nur anders und kompakter verpackt. Manche werden das neue Album vielleicht besser finden als das letzte, andere wieder nicht. Wir wissen ja auch nicht, was die Leute erwarten. Es gibt sicher Leute, die glauben, wir legen jetzt noch ein 40-Minuten-Stück mit 400 Stimmen nach.

Was „Skalds and Shadows“ angeht: Das wird in einer anderen Version auf dem Album zu hören sein, mit klassischen Instrumenten. Auf der Single ist ja nur eine Akustik-Version zu hören.



Und wann dürfen wir denn nun mit der neuen Scheibe rechnen? Hält der angekündigte Termin mit April 2006?



Einen konkreten Erscheinungstag kann ich nicht nennen, es wird aber Ende August, Anfang September werden. Die Platte soll vor dem Hauptblock unserer Tour in den Läden stehen. Den ursprünglichen Termin konnten wir nicht einhalten, weil Hansi kurz vor Weihnachten krank wurde und circa vier Wochen lang nicht singen konnte. Wir hätten zwar den Release-Termin um diese vier Wochen nach hinten verschieben können, haben uns aber dann doch dagegen entschieden, ein Rennen gegen die Zeit zu liefern und machen das Album jetzt in Ruhe fertig.



Im EMP stand kürzlich zu lesen, dass „Fly“ stark von dem Film „Finding Neverland“ beeinflusst wurde, was den Text angeht, und das merkt man auch sehr stark in einigen Passagen, vom eingängigen Refrain und der Erwähnung Neverlands ganz zu schweigen. Woher bezieht ihr sonst noch eure Inspiration? Bei Büchern ist der Fall ja relativ klar, Stichwort „Herr der Ringe“, und einige von euch sind ja auch erklärte „Star Wars“-Fans – schon mal daran gedacht, das auch zu verarbeiten a la „Nightfall in Middle-Earth“?



Ich weiß nicht, ob das passen würde. Alle in der Band lieben natürlich „Star Wars“, aber ob das mit unserer Musik harmonieren würde, ist fraglich. Unsere Musik passt mehr zu Fantasytexten. Keine Ahnung, was passieren würde, wenn wir auf Science Fiction umsteigen. Vielleicht machen wir ja mal ein Lied, aber sicher nicht gleich ein ganzes Konzeptalbum.



Und wenn, dann nur mit der alten Trilogie, oder?



Ja klar, die neuen Filme kann man ja vergessen, auch wenn Teil 3 einen wieder etwas versöhnt hat. Aber die ersten beiden, das sind Filme für die Teletubbie-Generation.



Die Deathstars meinten kürzlich: „Zu viele Bands kümmern sich nur noch darum, das Geschehen in der Welt zu kommentieren, wir beschränken uns lieber auf uns selber.“ Trotzdem wollen auch sie eine Message an die Fans vermitteln – sagen sie jedenfalls. Wie sieht’s da bei euch aus? Viele eurer Songs beschäftigen sich ja u. a. mit dem Vergessen bzw. dem In-Vergessen-Geraten, mit dem scheinbar unmöglichen Kampf gegen eine nicht immer greifbare Bedrohung, mit dem Erzählen einer Geschichte – steckt da auch eine Botschaft dahinter?



Also eine große weltverbessernde Botschaft steckt bei uns nicht drin, das würde auch gar nicht zu unserer Musik passen. Andere Bands wiederum wären ohne eine Botschaft gar nicht denkbar. Wenn bei uns jemand eine Botschaft rausliest, ist das eher ein Nebeneffekt. Bei uns hat die Musik eher unterhaltenden Stellenwert.



Es ist allerdings auch etwas schwierig, bei Fantasy, wie sie bei euch dominiert, noch eine Botschaft reinzupacken. Bei „And then there was silence“ war ich allerdings schon schwer beeindruckt davon, was neben der Story rund um den Untergang von Troja noch alles reingepackt wurde – eben das Thema Vergessen, die Frage, was passiert mit Geschichten, wenn Jahrhunderte vergehen.



Ja, Hansi gibt sich da immer große Mühe, noch etwas mehr reinzupacken als nur eine Geschichte zu erzählen. Und es ist auch nicht immer einfach, nur eine Geschichte zu erzählen. Eine Botschaft beabsichtigen wir damit nicht; wie gesagt, wenn jemand was rausliest, ist das ein Nebeneffekt.



Was natürlich auch viele Fans interessieren dürfte, so sie es nicht schon wissen: Wie kam’s eigentlich zur Trennung von eurem langjährigen Drummer Thomen Stauch? Der macht ja jetzt mit seiner Band „Savage Circus“ weiter, die für viele Fans verteufelt nach eurer Frühphase klingt. Seht ihr darin auch ein wenig Konkurrenz?



Wir sehen „Savage Circus“ nicht als Konkurrenz, Thomen hat ja schon neben Blind Guardian bei „Savage Circus“ gespielt, und Hansi hat auch seine Nebenprojekte. So lange sich das mit dem Terminplan von Blind Guardian vereinbaren lässt, ist das auch kein Problem. Das war auch nicht der Grund für die Trennung. Das war ein schleifender Prozess, der sich über mehrere Jahre hinweggezogen hat. Wir hatten einfach immer mehr Schwierigkeiten, uns in Business- oder Musikfragen zu einigen, und irgendwann war es für beide Seiten besser, getrennte Wege zu gehen. Der Vorschlag kam von Thomen selbst, wir haben uns gemeinsam hingesetzt und eine gute Lösung gefunden. Thomen ist nach wie vor ein guter Freund, und ich wünsche ihm nur das Beste. Dass „Savage Circus“ stark an Blind Guardian angelehnt sind, ist logisch. Seine Wurzeln kann man ja nicht verleugnen.



Ihr mischt nun seit über 20 Jahren die Metal-Szene auf, eure Tourneen sind regelmäßig ausverkauft, egal, wo ihr hinkommt – kann man das eigentlich noch toppen bzw. versucht ihr selber, die Latte noch ein Stück höher zu legen? Was kann man in eurer Situation noch für „Ziele“ haben, ist eine Steigerung für einen Metal-Act eurer Größenordnung überhaupt noch möglich?



Das geht immer. An dem Tag, wo man sich sagt, das lässt sich nicht mehr steigern, sollte man aufhören. Das perfekte Album gibt es ja nicht. Man kann immer noch was verändern oder verbessern. Was die Tour angeht: Da gibt es noch genug Ecken der Erde, wo wir noch nicht waren, und es ist immer wieder spannend, in neue Länder zu kommen. Bei der aktuellen Tour wollen wir z.B. ehemalige Ostblockstaaten, Australien, Mittelamerika und Skandinavien stärker einbinden.



Also Weltherrschaft für Blind Guardian?



(lacht) Jaaaa, genau.



Gibt es für Künstler wie euch eigentlich noch Bands, von denen man sagen kann, dass sie euch beeinflussen? Was für neuere Bands haben euch in letzter Zeit so beeindruckt?



Es gibt immer wieder Platten, bei denen ich sage „Jo, geil!“. „Mesmerize“ von System of a Down fand ich z. B. sehr beeindruckend, die Scheibe ist völlig durchgeknallt. Auch die letzte „Nevermore“ oder die neue „Amorphis“ sind geil. Es ist aber nicht zwangsläufig so, dass diese Platten Blind Guardian beeinflussen. Wir schauen eher: Was machen die, wie erzielen die bestimmte Effekte, welche Stilmittel verwenden sie? Und daraus können dann schon mal neue Ideen entstehen. Wir wollen aber natürlich nichts abkupfern. Wir sind nicht System of a Down, wir sind Blind Guardian. Manche Fans haben ja ein Problem damit, dass wir z.B. System of a Down mögen, aber mit so einer Einstellung verbaut man sich viel gute Musik. Ich gehe bei Musik danach, ob sie mir gefällt oder nicht, die Stilrichtung ist da völlig egal – Pop, Klassik, Metal, egal was.



Klingt bekannt. Wenn ich z.B. einigen eingefleischten Metal-Fans erzähle, dass ich auch Robbie Williams gut finde, fallen die tot um.



(lacht) Wieso, der macht ja wirklich ein paar gute Sachen. Und er verkauft sich auch gut. Abgesehen davon: Nur weil etwas Metal ist, muss es nicht automatisch gut sein, da gibt’s einige Beispiele.



Welche denn?



(lacht) Kein Kommentar, ich will da niemanden dissen. Sagen wir so: Man mag eben einfach nicht alles...


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