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6.5
Man kann es drehen wie man will. Man kann Arch Enemy mögen oder nicht und man kann ihnen ihren Erfolg auch gerne neidig sein. Nichts zu rütteln gibt es daran, dass Mr. Amott immer noch einen der coolsten Riffarme hat und aus seiner Klampfe immer wieder aufs Neue glorreiche Riffs und Soli rauszaubert. Allein damit hat auch jede neue Arch Enemy-Scheibe von Beginn an die Hürde Richtung Oberklasse genommen und sollte nochmal irgendwer sowas wie "Ausverkauf" oder "Kommerz" schreien, nur weil die Band mittlerweile zum Festival-Headliner geworden ist, dann soll er einfach in seiner kleinen Welt gefangen bleiben.
Das ist natürlich Blödsinn und das Thema wird auch auf "Blood Dynasty" postwendend mit der brachialen old-school Thrash/Death Keule Lügen gestraft. Vielmehr ist der wütend rasende Opener "Dream Stealer" alles andere als leicht verdaulich. Arch Enemy lassen auch auf ihrer zwölften Scheibe nicht im Geringsten Zweifel an ihrer Berufung aufkommen und auch Alissa White-Gluz’ zieht einmal mehr alle Register und gewinnt weiterhin weltweit jedes Regan MacNeil-Casting. Natürlich weiß Michael Amott auch immer noch ganz genau, wie er seinen auf Krawall gebürsteten High-End-Melo-Death-Thrash trotz Brutalität und Härte auf die gemeine Headbanger-Schar loslassen kann. Im Gegenzug zu diesem unstrittigen Bekenntnis macht sich in Sachen Hitdichte und effizientem Songwriting aber doch auch einiges an Ermüdung breit. Das banal geratene Groovemonster "Illuminate The Path" oder das hymnische "A Million Suns" und "Don’t Look Down" gehen zwar gut ins Ohr, stören letztlich aber auch mit ihren platten Refrains. Das wirkt dann doch eher gezwungen und kommt an die Größe des bockstarken Vorgänger und der bislang besten Scheibe mit Alissa "Deceivers" (zum Review) nie heran. An die immer noch unumstrittenen Arch Enemy-Band-Highlights mit Angela Gossow mag man hier gar nicht denken. "Anthems To Rebellion" (zum Review), "Rise Of The Tyrant", "Doomsday Machine" oder "Khaos Legions" sind und bleiben das Maß aller Dinge und uninspirierte Durchschnittsware wie "March Of The Miscreants" oder das schwülstige Blaspheme-Cover "Vivre Libre" hätten auf diesen Referenzwerken auch nie Platz gefunden. Damit die Enttäuschung nicht zu groß wird, lässt sich " Liars & Thieves" stark an und dazu gibt es mit dem old-school-Metal Galopp von "Paper Tiger" auch ein kleines Highlight mit Melodie und Eingängigkeit. Mehr haben Arch Enemy diesmal aber leider nicht zu bieten. Die Gitarrenfreaks werden zwar, nicht zuletzt wegen der erwartetet Klasse von Jeff Lomis-Ersatzmann Joey Concepcion einmal mehr restlos bedient, in Sachen Effizienz ist die Scheibe aber leider sehr flach geworden. "Blood Dynasty" ist ohne Frage die nächste hochklassige und musikalisch überragende Arch Enemy Scheibe in absolut edlem Soundkleide. So überragend wie sein Vorgänger ist es aber nicht geworden und angesichts des wenig treffsicheren Songwritings ist es letztlich auch eine Enttäuschung. Weil diese Band einfach mehr kann…. Trackliste
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Reviews
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