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8.5
Beeindruckend, mit welcher Treffersicherheit die Arizona-Thrasher ihre letzten beiden Prachtalben ("Flotsam And Jetsam" & "The End Of Chaos") rausbolzten, nachdem sie zuvor über zwei Dekaden hinweg ziemliche Formschwankungen und künstlerische Orientierungsprobleme (mit Ausnahme von "The Cold") geplagt hatten.
Eines vorweg: Die Songwritingformel ist auf dem aktuellen Longplayer weitgehend die selbe, wie wir sie von den beiden, oben angesprochenen Scheiben kennen. Das ist auch gut so. Die ersten Video-Vorboten "Burn The Sky" und "Blood In The Water" überzeugten vom Fleck weg mit ihrem perfekten Mix aus Aggressivität, Speed und Ohrwurmqualität in höchsten Sphären. Es machte mir fast Angst, etwa ein Album entgegen zu nehmen, das von vorn bis hinten dieses Level zu halten vermag. Doch der Reihe nach: "Brace For Impact" an dritter Position schließt sich solide an, der kurze, balladeske Teil in der Mitte und die MAIDEN-artigen Leads gegen Ende sorgen für eine kleine Überraschung. "A Place To Die" lässt symbolisch zunächst an "No Place For Disgrace" denken, doch aufgrund der galoppierenden Parts wird man erneut mehr zur Britischen Jungfrau gelockt - ebenso gut, aber nicht ganz zwingend. "Walls" ist eines der gemächlicheren Stücke auf "Blood In The Water": erneut Galopp-Beats, aber wesentlich gezügelter bzw. Melodie-reicher als "A Place To Die" und darüber hinaus dank eines Sahnechorus eine wirklich herausragende Nummer, die für einen willkommenen Kontrast sorgt. Das anschließende "Cry For The Dead" entpuppt sich als Halbballade, aufgrund ihrer dramatischen Refrains ist sie ebenso klar zu den Highlights zu zählen. Dagegen fällt das wiederum flottere "Wicked Hour" ab, bleibt hier vergleichsweise wenig in den Lauschern hängen. Ähnliches gilt für "Too Many Lives", bei Gott nicht übel, trotzdem fehlt bei aller Intensität der letzte Kick. Das letzte Albumdrittel wird mit dem Uptempo-Kracher "Dragon" ansehnlich eingeläutet, eine Nummer, die erneut Reminiszenzen zur bereits erwähnten NWoBHM Legende, also zu den eisernen Jungfrauen, weckt, dieses Mal allerdings wegen des symptomatischen OoohhOhhhOhhh-Refrains. "Reaggression" besitzt einen Psychedelic-Touch, der Rest ist als gewohnt solide einzustufen. "Undone" ist rockiger Stoff, durchwegs charmant, während beim Rausschmeißer "Seven Seconds Til' The End Of The World" nochmal alle möglichen Register gezogen werden: Karacho, Dynamik, Dramatik pur! Die nicht tot zu kriegenden Flotzzz um den stets brillanten Vokalisten Eric Andrew Knutson machen auf ihrem vierzehnten Werk vieles richtig, können das zu Beginn hohe Niveau allerdings nicht durchgehend halten. Aufgrund der überwiegenden Anzahl starker Tracks muss man am Ende des Tages bei "Blood In The Water" jedoch von einer Pflichtübung sprechen. Zumindest gilt das für jene Metalheads, die die ansteigende Formkurve der letzten Jahre mit Herz und Kopf wahrgenommen haben. Trackliste
Mehr von Flotsam And Jetsam
Reviews
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