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7.5
Leider nein. Leider schwierig. So sehr ich mich auf das Comeback meiner alten Freunde von Lake Of Tears gefreut hatte, so sehr erwischt mich das erste Album der Düsterschweden am falschen Fuß. Die Weltklasse des letzten großen Meisterwerks "Moons And Mushrooms" wird ebenso wenig erreicht, wie die sehr gute Klasse dessen ruppigen Nachfolgers "Illwill". Letzteres war vor neun Jahren zugleich das letzte kreative Lebenszeichen einer zeitlebens unter Wert geschlagenen Band. Einer Band, die charismatische Meisterstücke wie "Forever Autumn", "A Crimson Cosmos" oder "Headstones" verbrochen hat, die auf Ewigkeiten in unseren Herzen und Top-Listen der 90er Jahre überleben werden.
Kreativkopf und Mastermind Daniel Brennare hatte in den vergangenen Jahren mit chronischer Leukämie zu kämpfen. Es war nicht immer sicher, dass neue Musik entstehen würde und "Ominous" ist vielleicht auch deshalb im ersten Moment schwierig und geradezu enttäuschend, weil es beileibe nicht rasch zünden, in Folge dann aber, vor Allem wegen seiner Story, doch noch zu wachsen vermag. Man merkt zu jeder Sekunde, dass Lake Of Tears so rein überhaupt nichts an Trends, an kommerziellen Erfolgen oder gar an Doppelseiten in jenen Merch-Katalogen liegt, die schon seit Ewigkeiten nicht mehr mit Musikliebhaberei zu tun haben, sondern beinahe nur noch für die Wacken-Gesellschaft gedruckt werden. Daniel Brennare hat ein Album parat, das einer sehr dunklen, fiktiven SiFi-Story durch Krankheit und Depression folgt und sich dabei so überhaupt niemandem anbiedern will. Gut so und deswegen lieben wir diese Band ja auch. Weniger Doom, mehr Psychedelic, weniger Metal, mehr Rock geht dabei völlig in Ordnung und in Anbetracht der schweren Zeiten, mit denen der Schöpfer der Kunst zu kämpfen hatte, dürfen auch ein tiefdüsteres, durch seine stoische Andacht umso eindringlicheres, "In Wait And Worries" , das unaufdringlich cool goovende "At The Destination" und das feine "Lost In A Moment" sehr gut funktionieren. Die Geschichte von "Ominous" geht wohl tief in die Psyche von Daniel Brennare. Am deutlichsten zeigt sich dieses Ringen zwischen dunkler Wut und psychedelischem Leid wohl in den quasi-Titelsongs "Ominous One" und "Ominous Two" . Je öfter man "Ominous" am Stück anhört, desto tiefer vermag es einen mit seinen dunklen Arrangements und der unverkennbaren Stimmer des Meisters zu packen und auch, wenn das neue LOT-Album keinen ganz großen Hit mitbringt, und auch wenn Nummern wie "The End Of This World" oder ein langweiliges "One Without Dreams" nicht ganz der Weisheit letzter Schluss sind, kann und muss man sich letztendlich mit ihm und seiner künstlerisch wertvollen Aura anfreunden. "Omnius" ist nämlich ohne Frage ein starkes Album. Ein zeitraubendes, dicht arrangiertes und verdammt gutes Düster-Rock/Metal Konzeptwerk. Eigenständig, fordernd, aber unverkennbar. Vielleicht nicht ganz das erhoffte überdrüber Comeback-Meisterwerk, das ich Lake Of Tears und natürlich auch mir und uns so gewünscht hätte, aber dennoch alle Ehren wert und zumindest für mich eine Pflichtübung, die ich dieser Band und Hr. Brennare einfach schuldig bin. Trackliste
Mehr von Lake Of Tears
Reviews
04.02.2014: By The Black Sea (Review)13.05.2011: Illwill (Review) 10.05.2009: Headstones (Classic) 26.04.2007: Moons And Mushrooms (Review) 02.12.2002: The Neonai (Review) News
25.01.2021: Düsteres "In Wait And Worries" online12.12.2020: Spaciger "At The Destination" Comeback-Clip 02.12.2020: Neues Album nach 10 Jahren! 01.02.2014: Stellen nächsten Liveclip zu "The Greyman" vor. 19.01.2014: Stellen ersten Liveclip zu "Taste Of Hell" vor. 11.01.2014: Veröffentlichen üppiges Live-Package. 23.02.2012: Atmosphärischer Clip zu "House Of The Setting Sun". 19.05.2011: Rocken den Titeltrack ins Videoformat. 23.03.2011: Erster Vorgeschmack aufs neue Album - U.N.S.A.N.E. als Gratis Download 10.03.2011: Reichen mit "Illwill" endlich Nachschlag! 15.04.2004: haben fertig 13.02.2004: im Studio 04.08.2003: Es geht doch weiter! 11.05.2002: Melden sich zurück |
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