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9.0
An der neuen Scheibe von Flotsam And Jetsam scheiden sich mal wieder die Geister. Selbst eingefleischte Flotsam-Jünger haben ihre Schwierigkeiten mit dem schlicht und einfach "Flotsam And Jetsam" betitelten Neuling - ein Phänomen, das sich ca. alle zwei Jahre (dem Veröffentlichungsrhythmus der Texaner) wiederholt. Verantwortlich dafür mag die Unberechenbarkeit des flotten Fünfers sein, denn man weiß nie, in welchen Gewässern die Strandpiraten um Sänger Erik A.K. - der einzigen Konstante seit Bandgründung - musikalisch gerade die Segel gehisst haben. Klang das letzte Album "Ugly Noise" noch recht modern, ist heuer wieder ein Back-To-The-Roots-Manöver zu beobachten, ohne freilich von einer Kehrtwende sprechen zu können. Bereits das vorab veröffentlichte "Iron Maiden" macht seinem Titel alle Ehre und klingt wie "Maiden on speed". Der Opener "Seventh Seal" schlägt in die gleiche Kerbe und spaltet einem mit seinem Killerriff und den spektakulären Drumrolls zu Beginn unmittelbar den Schädel. Wirklich verwundern kann das niemanden, der Flotsam in den letzten beiden Jahren live gesehen hat. Schließlich kaprizierte sich das tourfreudige Quintett, inklusive Rückkehrer Mike Gilbert, zuletzt auf sein Frühwerk, welches auch nach dreißig Jahren unerreicht bleibt. "Doomsday For The Deceiver" und "No Place For Disgrace" sind unverrückbare Meilensteine und genießen absolut zu Recht Kultstatus. Für mich bewegt sich jedoch "Drift", das mittlerweile auch schon fast 20 Jahre auf dem Buckel hat, auf einem ähnlich Schwindel erregenden Niveau, brachte dieses Monster doch einen angepissten Groove hervor, der mich noch heute die Wände rauf und runter laufen lässt, wenn "Smoked Out" oder "Empty Air" zum Tanz bitten. Genau in diese Kerbe schlagen auf dem neuen Album Tracks wie "Life Is A Mess" und "Taser". Leider hat sich der ein oder andere Füller, wie zum Bleistift "Creeper", unter das dreckige Dutzend Stücke geschmuggelt, was jedoch durch Knaller wie "L.O.T.D." (Fortsetzung von "U.L.S.W"?) oder "Time To Go" (dieser Refrain!) allemal wett gemacht wird.
Summa summarum reicht "Flotsam And Jetsam", das ursprünglich als Doppelalbum geplant war, zwar nicht an die oben genannten Klassiker oder "The Cold" heran, haut seinen Vorgänger jedoch locker weg, von der frevelhaften Neueinspielung von "No Place For Disgrace" ganz zu schweigen. Da sowohl die Produktion als auch das Cover allererste Sahne sind, gibt`s von meiner Seite neun fette Punkte - FTD!!! Trackliste
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Reviews
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