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Des einen Freud, des andern Leid. Die spektakulär angekündigte "25th -Anniversary Axel Rudi Pell special show" am letztjährigen Bang Your Head Festival hat letztendlich nicht für jedermann das gehalten, was man sich versprochen hat. Natürlich war vorauszusehen, dass jeder Epoche aus Axel Rudi Pell's Schaffen Tirbut gezollt und auch das ein oder andere Cover seiner großen Helden präsentiert würde. Blöd ist halt, dass die eigenen Songs des Meisters, insbesondere all das, was er seit dem Einstieg von Johny Gioeli seit dem "Oceans Of Time" Meisterstück 1998 kreiert hat, weit großartiger ist als die Bonus-Zuckerl, die er uns bei dieser ausufernden Festivalshow präsentierte.
Dieser absolut subjektiven Einschätzung zum Trotz hat natürlich auch "Magic Moments" seine Reize. Teil eins der Show macht den erwarteten, nostalgischen Blick zurück zu den Anfangstagen der Ruhrpottrockers. Steeler hieß die Band, "Undercover Animal" das vielleicht gelungenste Album, das wohl jeder von uns zumindest als Vinyl daheim hat. Um die Scheibe ist man in den späten 80ern ja beinahe nicht herumgekommen und sie hat den test-of-time letztendlich auch bis heute bestanden. Ebenso wie ihre drei Vorgänger. Das ist nicht überirdisch groß, aber dennoch gut genug um vier coole deutsche Heavy Metal Songs der 80er Jahre zu Beginn der Show und mit Originalsänger Peter Burtz zu spendieren. Netter, nostalgischer Einstieg. Im letzten Teil des ersten Aktes auf CD1 kommen dann die Axel Rudi Pell Frühwerke zum Zug. Mit Rob Rock und Jeff Scott Soto und deren "großer" ARP-Hits "Nasty Reputation" bzw. "Warrior/Fool Fool". Gut, aber wir wissen alle, dass es eigentlich viel besser geht. Der zweite Akt zeigt in Summe, jedoch leider viel viel zu kurz, das größte Schaffen des Meisters. Johny Gioeli am Mikro, Hits am Fließband und dennoch locker zwanzig Übersongs, die man vermisst. Hier fällt ebenso wie bei CD1 deutlich auf, dass "Magic Moments" offensichtlich überhaupt nicht nachbearbeitet wurde und 100% live mit allen Makeln und Nebengeräuschen rüberkommt. Das ist zwar authentisch, muss aber nicht jedermann gefallen. Vor Ort ist es verständlich, dass der Gesang unter Stageacting und Bewegung leidet. Auf Platte mag das nicht jeder, vor allem werden so oftmals auch Ausnahmesänger unter Wert geschlagen. Nichtsdestotrotz: "Mystica", "Too Late", "Long Way To Go" oder das überragende Epic "The Masquerade Ball" sind und bleiben in jeder Form einfach genial. Der dritte Akt ist dann jener, der viele am Bang Your Head schwer enttäuscht hat. Es ist gut und recht, wenn ARP einige große Klassiker der Rock- und Metal History zelebrieren und dafür hochkarätige Könner als Gäste präsentieren. Der Drum Battle jedoch raubt einem die Luft. Verzichtbarer geht kaum und denkt man daran, welch große Songs aus dem mächtigen Schaffen des Meisters nicht zum Zug gekommen sind, dann ist das einfach nur ärgerlich. Nie wäre der Zeitpunkt für die ein oder andere große und längst nicht mehr live aufgeführte Perle des Axel Rudi Pell Schaffens größer gewesen. So schlägt sich diese Ausnahmeband leider weitgehend selbst. Was folgt ist natürlich eine coole Rock N Roll Party, aber eben auch nicht mehr und schon gar kein Event, an den man sich ewig gern zurückerinnern will. Das coole "Black Night" mit Pretty Maids-Röhre Ronnie Atkins, John Lawton's (u.a. Uriah Heep) "Sympathy/Tush" und das von Doogie White gewohnt großartig intonierte "Mistreated" sind superbe Verneigungen vor alter Größe. Das hat aber was von "Schubert In Rock" und dafür braucht's bekanntlich keinen Axel Rudi Pell, denn der kann solche Songs selber und mitunter besser als seine Vorbilder. Graham Bonnet ist vermutlich Axel's persönliches Highlight der Show. Der ex-Rainbow Fronter gibt sich im silbernen Anzug "Since You've Been Gone" und "Long Live Rock N Roll" und dann ist das Finale ohnehin unausweichlich. Der mittlerweile einfach nicht mehr hörbare Deep Purple-Klassiker, dessen Namen ich mich nicht mal mehr zu schreiben getraue, steht an. Klar, hier sind alle Sänger und Gäste auf der Bühne. Hier lässt sich jedermann feiern und das wars. "Magic Moments - 25th Anniversary Special Show" von Axel Rudi Pell And Friends bietet viel Musik, viel Bild und Ton. Allesamt klasse gemacht, aber außer für die die-hard Fans wohl eher nicht zwingend notwendig. Dafür sind die Liveaufnahmen einfach zu wenig zwingend und das Gebotene leider keinesfalls das, was man sich als ARP-Fan insgeheim erhoffte. Ich für meinen Teil freue mich jetzt schon auf die nächste Axel Rudi Pell Studioscheibe, denn dass die wieder saugeil wird, daran besteht definitiv kein Zweifel! Trackliste
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Reviews
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07.01.2013: Man darf sich von Nichts und Niemanden verbiegen lassen. |
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