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7.0
Rückblickend könnte man die Rob Dukes Phase, die fast eine Dekade gehalten hat, etwas unseriös als Überbrückung abstempeln. Wie im knallharten Fussballtrainer Geschäft überragt auch in einer Szene angeblicher Brüderschaften irgendwann der ökonomische den idealistischen Gedanken: als bei Exodus bereits das Songwriting von "Blood In Blood Out" abgeschlossen und der Studiotermin vereinbart war, rechnete wohl keiner damit, dass das Schwergewicht Dukes in einem Schnellverfahren den Laufpass erhalten würde (remember Tim Owens & Iced Earth), um dafür den früheren Langzeit-Shouter Steve Souza zu rekrutieren. Was lernen wir daraus? Fühle dich nie zu sicher im bequemen Langsattel.
Sei’s drum, wer Steve „Zetro“ Souza’s Reibeisen-Stimme in dieser Periode schmerzlich vermisst hat, darf sich abgesehen von seinem Familienunternehmen Hatriot mal einfach über dessen Comeback freuen. Das zehnte Album der Bay Area Institution hält zumindest eines, was uns von Häuptling Gary Holt versprochen wurde: es klingt ausnahmslos knüppelhart. Darüber hinaus hält es Gastbeiträge von Exodus-Mitbegründer Kirk Hammett (Solo im Midtempo-Brecher "Salt In The Wound") und Testament's Chuck Billy (röhrt am Ende von "BTK" mächtig rein) sowie ein kurzes Klangexperiment von Elektrosound-Tüftler Dan The Automator am Beginn des Openers "Black 13" bereit. Das Gitarrengespann Altus/Holt hat wieder eine ganze Armada an Killerriffs und Soli am Start, Drummer Hunting bleibt kaum Zeit zum Durchschnaufen und Zetro wird wohl gewusst haben, worauf er sich da einlässt, denn „cleanen“ Gesang oder Sentimentalitäten konnte man für "Blood In Blood Out" offensichtlich ganz und gar nicht gebrauchen. Die Produzentenwahl fiel abermals auf Andy Sneap (Accept, Hell, Kreator, Testament), wonach das klangliche Endergebnis im Vergleich zu den letzten Exodus Taten keine Überraschungen offenbart. Doch bei aller Kompromisslosigkeit, die man an den Tag gelegt hat, klingt einfach vieles zu routiniert. Schlecht ist natürlich nichts von dem, was das Studio da verlassen hat - Exodus anno 2014 bleiben sich lediglich treu. Was man bis zum wirklich herausragenden "Body Harvest" (herrliche Arrangements von vorn bis hinten!) an High-Speed-Attacken und Stampf-Parts noch gut heißen mag, verliert nach hinten raus mehr und mehr an Reiz, da sich die Songs eigentlich nur mehr geringfügig unterscheiden. Das regelrecht aufbäumende, hyperperfide "Food For The Worms" im Finale war wohl als Adaptierung von "Feeding Time At The Zoo" ("Force Of Habit") gedacht. "Blood In Blood Out" heißt Aggression und Tempo bis zum Abwinken. Exodus machen mit ihrem neuen/alten Fronter vieles richtig und riskieren dabei sehr wenig – daran können auch die prominenten Bay Area Gäste wenig ändern. Junge und jung gebliebene Vollzeit-Thrasher, die maximal drei „gemächliche“ Stücke pro Album erdulden, könnten unter Umstände die Höchstnote zücken, weil ihnen das durchgetretene Gaspedal drogenähnlich zu Kopf steigt. In meiner audiophilen Welt gelten jedoch (inzwischen) andere Maßstäbe: im direkten Vergleich zur letzten Exodus CD mit Souza am Mikrophon (nämlich "Tempo Of The Damned" von 2004) zieht "Blood In Blood Out" knapp den Kürzeren, irgendwo zwischen den letzten drei Dukes-Alben ("Shovel Headed Kill Machine"/"The Atrocity Exhibition...Exhibit A"/"Exhibit B...The Human Condition") positioniert sich selbige aber allemal. Trackliste
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Reviews
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