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6.5
Gespannt konnte man allemal sein, was die Brasilianer ihrem tollen „Rebirth“ Album und der essentiellen „Hunters And Prey“ EP folgen lassen würden, denn eins ist klar: Die Karten für schnellen Melodik Metal der Marke HELLOWEEN und Co. stehen leider von Jahr zu Jahr schlechter und ein überzeugendes und restlos empfehlenswertes Werk dieser Gattung muss in diesen Zeiten schon gehörig begeistern um die üppige Konkurrenz hinter sich zu lassen und dem geneigten Hörer die angeballte Langeweile aus den Gliedern zu treiben. An dieser leidigen Tatsache sind zuletzt mit STRATOVARIUS, HELLOWEEN und vielen vielen mehr, schon die größten der Genres gnadenlos gescheitert und auch ANGRA haben im Jahre 2004 ohne Frage ernsthaft damit zu kämpfen.
Anstatt alle Zweifel in Grund und Boden zu stampfen, auf die bandeigenen Trademarks zu setzen und die so herausragenden Stärken zu forcieren, sitzt bereits der zweifelhafte Einstieg wie ein Leberhaken. „Spread Your Fire“ klingt europäisch wie nie eine Nummer der Brasilianer zuvor, biedert sich mit gut, aber platten Melodien und einem fast RHAPSODY artigen Refrain dermaßen an, dass es mir die ganze Vorfreude mit einem Hieb vernichtet. Dem nicht genug schlagen das, zwar nicht ganz so penetrant, aber dennoch gleichgeartete „Angels And Demons“, das wiederum sehr aufdringliche „Temple Of Hate“ oder „Winds Of Destination“ genau in selbe ausgelutschte Kerbe. Dem Übel immer noch nicht genug ergießen sich unaufdringlich aber umso langweiliger ertönen balladeske Momente wie „No Pain For The Dead“ und das kitschig platte „Wishing Well“ über mein Haupt, während „Waiting Silence“ ein zwar löblicher Versuch scheint, eigenständig und bombastisch interessant zu klingen, leider aber ebenso an fehlenden Höhepunkten scheitert, wie ein Großteil der Scheibe. So können auch die gegen Ende des Werkes einsetzenden guten Momente wie „Shadow Hunter“, „Morning Star“ oder „Sprouts Of Time“ die Sache nicht mehr retten, geschweige denn meine Depression schmälern. Durch die sehr sehr Europäische Ausrichtung klingen ANGRA trotz eines ohne Zweifel guten Albums leider nicht mehr halb so erfrischend wie bislang, haben massenhaft an Charme und Eigenständigkeit eingebüßt und sind leider nur noch eine von vielen handwerklich perfekten, aber unoriginellen Melodik Metal Combos. „Temple Of Shadows“ ist neben „Fireworks“ die durchschnittlichste und reizloseste ANGRA Scheibe seit Bestehen der Band und für mich persönlich absolut verzichtbar. Da können auch die unessentiellen Gastauftritte von Kai Hansen, Hansi Küsch oder Sabine Edelsbacher nix mehr dran ändern.... Mehr von Angra
Reviews
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