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Ein passenderes Classic Review könnte man punktgenau zum diesjährigen Halloween Feste gar nicht präsentieren. Da wir die Pflichttermine Marke "Don’t Break The Oath" (Classic) und "Bloody Kisses" (Classic) ja schon verewigt haben, vertiefen wir uns diesmal einen deutschen Output, der zum jährlichen Totenfest keltisch-heidnischer Prägung paßt wie wenige andere...
So wenden wir uns also wieder mal dem 80er Metal zu und einem sagenumwobenen Album, das Metal Fanatiker wie Vinylsammler gleichermaßen in Ekstase versetzt: "Walpurigs Night" war die erste Scheibe der bereits im Jahre 1979 gegründeten Schwaben, die sich ab 1981 von ihrem depperten Bandnamen Lemon Sylvan trennten um fortan unter Stormwitch zu agieren. Und das Debüt der Deutschen war wohl auch gleich der große Höhepunkt der Bandhistory. Kultiger, charismatischer und besser klangen Stormwitch meiner Meinung nach und obwohl spätere Werke reifer und sauberer wirkten, nie mehr. Diese Platte hat eine Aura, die nur noch vom Folgealbum "Tales Of Terror" angekratzt wurde und genau jene Ausstrahlung ist es auch, die hier gewürdigtes Vinyl trotz Fehlens großer Genialität zu etwas ganz Besonderem macht. "Walpurgis Night" ist vom Cover, über die Bandfotos bis zum Sound genau jenes Album, dass man an langen Winterabenden gerne auf den Plattenteller schmiegt um wieder in die Welt des 80er Metal einzutauchen. Grund dafür sind nebst der musikalischen Nähe zu Bands wie den frühen Judas Priest, Cloven Hoof, Omen oder des deutlichen early Iron Maiden Touchs vor allem die filigran gute Gitarrenarbeit, die sicher nicht genial aber ungeheuer charismatisch eindringlichen Vocals (eine gewisse Nähe zu Kai Hansen ist nicht abzustreiten) und die packend düstere Atmosphäre. Stormwitch sind ein Paradebeispiel für absolut glaubwürdig melodischen Metal, beeinflusst von der NwoBhm und US Metal Vorbildern und verziert mit schwarzer Note und Motiven des Black Metal, die das Album gefühlsmäßig immer wieder zur Heiligkeit Mercyful Fate rücken, ohne Stormwitch die klassische Metal Aura zu nehmen. Songs wie das düster gruselige "Priest Of Evil", das eingängig treibende "Skulls and Crossbones", ein schwerst nach "Iron Maiden" Klängen tönendes "Werewolves On The Hunt" oder der episch angehauchte Titelsong (ein Kultsong der 80er Metal Generation) sind unabnützbare Beispiele für Charme, Stimmung und dichte Atmosphäre. Wer sich wieder mal mit einer charmant nostalgischen 80er Metal Schmankerl beglücken möchte, der sollte sich auf die Suche nach "Walpurigs Night" begeben, einem Album das auf Vinyl weit erdiger klingt als auf Silberling und das bis heute ein ewiger Undergroundtipp bleibt und ebenso wie sein Nachfolger ein rar gesätes Schmankerl für Vinyl Fetischisten bleibt. Eben jenes "Tales Of Terror" steht dem Debüt übrigens in nichts nach, zeigt reinrassigen Metal von Herrschaften in Lederklamotten. Beim "Stronger Than Heaven" und einem fast schon zu romantischen "The Beauty And The Beast" tauschten Stormwitch in Folge die Ledermontur und Patronengurte gegen Rüschenhemden und Haartaft, gaben sich als Fantasynarren in barocken Kostümen. Der Klasse der Alben tat dies zwar keinen Abbruch, den Charme und das Charisma der ersten beiden Werk und vor allem von "Walpurgis Night" konnten die Deutschen aber nie mehr reproduzieren. Der Rest wird vielleicht ein andermal erzählt… Trackliste
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Reviews
22.07.2018: Bound To The Witch (Review)14.01.2015: Season Of The Witch (Review) 14.01.2015: Season Of The Witch. (Review) 10.12.2004: Witchcraft (Review) News
03.05.2018: "Songs Of Steel" Lyric-Video und Albuminfo23.04.2014: Kündigen "Season Of The Witch" an 15.07.2004: unterschreiben bei Nuclear Blast |
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