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9.0
Eines vorweg: diese Truppe vom Weißwurstäquator hat bei Progressiv Freaks spätestens seit dem Zweitwerk "Steps" (1990) Kultstatus. Trotz Nebenjobs, unter anderem bei Blind Guardian, Paradox oder Rhapsody haben die Holzwarth Brüder und Gitarrist Markus Steffen aber ihr eigenes Baby nie wirklich im Stich gelassen, selbst wenn es nach acht Jahren Abstinenz lange danach ausgesehen haben mag oder das stilvolle Cover darüber hinweg täuscht.
Mit einem neuen - bis dato zumindest mir unbekannten - Gesicht am Mikro, Arno Menses heißt der Bursche, zog man für die gesangliche Veredelung von "The Art Of Navigating By The Stars" (ein in acht Sequenzen aufgeteiltes Konzeptalbum übrigens) so nebenbei gesagt das ganz große Los - stimmlich erinnert der Holländer an Geddy Lee (Rush) und Gypsy Kiss Wunderstimme Mike Dickes. Zur Musik: die tendiert auf dem aktuellen Opus wieder Richtung "A Sense Of Change", dem Meisterwerk aus dem Jahre 1991; mal da, mal dort ein winziges "Step"'sches Fragment, was dem unvergleichlich warmherzigen Charme dieses Album aber keinerlei nennenswerte Einbußen beschert. Den kollektiven, Dogma behafteten Vorwurf der - alle Achtung - „freiwillig unfreiwilligen Dissimplifizierung“ (Sieges Even hätten selbst hierfür die Lizenz auf Lebzeiten) umschiffen die vier Herren der Schöpfung allerdings dermaßen elegant wie selbstverständlich, schlüpfen erst nach mehrmaligen Genuss minuziöse als auch versteckte Nuancen vollständig an die Oberfläche, die einen regelrecht zur Sucht treiben können. Sicher, gänzlich kommt man an prägnante als auch dicht komprimierte Breaks (insbesondere beim Opener "The Weight") nicht vorbei, stören jene aber nie wirklich Fluss des Songs. Wer sich also ein Progthrash Brett a la "Life Cycles" erwartet, ist hier natürlich fehl am Platz - Ästhetik pur von der ersten bis zur letzten Minute zeichnet diese traumhaft inszenierte Scheibe aus. So vernimmt der geneigte Hörer verzerrte Gitarrensounds nur noch in kleinen Dosen und darf sich indes weit mehr über ein rein gewaschenes, perfekt ineinander fließendes Klang Konglomerat (zieht euch mal unbedingt die wunderschöne Akustikballade "Blue Wide Open" oder das auf Flamenco Gitarren basierende "Lighthouse", rein) erfreuen. Bemerkung am Rande: die überlangen Songs (außer "Blue Wide Open" mit seinen bescheidenen 5:13) fallen als solche nie ins Gewicht - selten werden euch 63 Minuten so kurzweilig erschienen sein. Zu guter letzt sei die glasklare Produktion (in Kollaboration mit Uwe Lulis/ex- Grave Digger) über den Klee gelobt, die dem sechsten Album dieser Münchner Ausnahmeband die wohl verdiente Krone aufsetzt. Ein grandioses Comeback! Trackliste
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