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Cover  
Tiamat - Judas Christ (CD)
Label: Century Media
VÖ: 13.02.2002
Homepage | MySpace
Art: Review
DarkScene
5.0
Ich habe es inzwischen aufgegeben, die neuen Tiamat Ouputs an den Vergangenen Geniewerken im Wildhoney Stil zu messen. Vergebens ist das Hoffen, dass Großmeister Edlund auch nur annähernd so melancholisch wunderbare Songs wie auf dem Ebengenannten Geniestreich fabriziert und so kann ich auch das neue Schaffen nur für sich selbst bewerten und werde einfach so tun, als ob ich diese Werke aus vergangenen Tagen nie gehört hätte. Denn näher betrachtet ist "Judas Christ" eigentlich gar nicht so übel und die Songs haben einen ganz bestimmten Reiz, ein bißchen im Stil von "A Deeper Kind Of Slumber" aber doch nicht ganz so poprockig wie "skeleton Skeletron" (mal abgesehen von der wohl poppigsten Tiamat Nummer überhaupt: "Vote For Love"). Und ja, "Vote For Love" is eindeutig ein Ohrwurm der Extraklasse, der sehr an Edlunds zweitprojekt Lucyfire erinnert und sicher auch besser dorthin gepasst hätte. Irgendwie klingt der Song nämlich wie das (übrigens ziemlich geniale) Lucyfire Vorzeigeliedchen "You Can Have All My Love Tonight", welches ja auch sehr eingängig ist. Laut Edlund soll ja "Judas Christ" auch das Lebensbejahendste Album Tiamats sein, was vor allem bei Songs wie "Vote For Love" oder dem etwas exotisch angehauchtem "Sumer By Night" deutlich wird und auch die etwas "sonnige Seite" der Band zeigt. "ich möchte nicht als einer der Typen gelten, die ausschließlich eine düstere Stimmung verbreiten", so Edlunds Kommentar zur plötzlichen Wende (wenn sich noch wer an sein Selbstmordstück "Sleeping Beauty" erinnert ist dieser Sager in der Tat erstaunlich). Der erste Song "The Return Of The Son Of Nothing" läßt allerdings nichts von dieser "happy" Stimmung aufkommen und auch Nummern wie "Love Is As Good As Soma" klingen musikalisch eher depressiv... da konnte sich der Meister der traurigen Klänge dann doch nicht ganz von seiner Vergangenheit lösen. Mit etwas experimentelleren Stücken im Stil von "Fireflower" wagen sich Tiamat auch in ganz neue Gefilde, ein träumerisch schönes Stück mit psychedelischen Passagen. "Judas Christ" ist sicherlich nichts für Hardcorefans der alten Tiamat Werke, und wer das, was nach Wildhoney kam nicht mochte, wird sich auch an der neuen Scheibe nicht erfreuen. Trotzdem ist das Werk für sich gut gelungen und mal ehrlich, hätte der gute Edlund da Lucyfire draufgeschrieben, jeder hätte gejubelt was das Zeug hällt...

Caroline
7/10

Da ist TIAMAT ja mal wieder ein amtlicher Oberlangweiler vor dem Herrn gelungen (na ja langsam ist man es ja gewohnt).
TIAMAT sind nach ihrem Meisterwerk “Wildhoney“ in ein derart sensationelles Loch gefallen, wie ich es nur selten bei einer Band erlebt habe. Seit dem unnützen und total mißlungenem Versuch, sich in PINK FLOYD mäßigen Soundsphären zu versuchen (...Pink Floyd würden solche Songs nicht mal beim Scheißen produzieren...) vegetiert die einst so begeisternde und eigenständige Truppe in irgendeiner, mir nicht begreifbaren Musikwelt herum, die man wohl nur im schlimmsten Drogenrausch realisieren kann.

Ein ab und dann auftauchender, superbeschissener Rockrythmus in Form von erbärmlich langweiligen Dümpelriffs ist das einzige, was auf der Scheibe erahnen läßt, dass Musiker am Werk sind, die wissen wie Rock überhaupt geschrieben wird. Dass diese aber mal wirklich guten Death/Gothic Metal fabriziert haben, kann man eigentlich eh kaum noch jemand glauben. TIAMAT sind gleich viel oder wenig Metal wie die Kastelruther Spatzn oder irgendeine beschissene Zeltfestkombo dieser Erde. Dazu kommt noch der Dünnpfiffgesang von Mastermind Edlund, der dem Ganzen endgültig die Krone der Sinnlosigkeit aufsetzt. Was ist los mit dem Typen, ein Ausrutscher wäre ja noch erklärbar gewesen, aber das ist jetzt schon der dritte Totalausfall in Folge und Ewig kann man sich nicht auf Klassikern wie „Clouds“ oder „Wildhoney“ ausruhen, geschweige denn jahrelang nach irgendeinem Stil oder wahrscheinlich seinem eigenen Ich suchen!
Ich kann und will hier gar keinen Song gesondert erwähnen, denn das Niveau ist einfach bei allen Nummern gleich im Keller. Vom flotten Langweiler mit Frauengesang über sonderbares Gesumper ohne Anhaltspunkt bis hin zum totalen Flop quält sich die Scheibe bis zum Ende und dem damit verbundenen totalen K.O. für den Hörer durch.
„I am in love with myself“ singt Hr. Edlund beim einem Song. Nun gut dies wäre wohl einer der wenigen erklärbaren Gründe für die Verfassung und musikalische Ausrichtung des Typen.

Wer TIAMAT im Auto hören will, der soll sich von Autobahnen fernhalten und am Besten gleich gar nicht losfahren, denn erstens kommt man bei der Scheibe aufgrund der lähmenden Wirkung über 30 km/h sicher nicht hinaus und zweitens ist bei dem Sound akute Sekundenschlafgefahr garantiert.
Dieses Album ist nicht mal für Pop Fans was wert und wer gute ruhige Musik will, der soll ASIA oder PINK FLOYD oder die neue MAGNUM hören, denn deren Sound hat Hand und Fuß und vor Allem Klasse.

Tom
3/10
Trackliste
  1. The Return Of The Son Of Nothing
  2. So Much For Suicide
  3. Vote For Love
  4. The Truth's For Sale
  5. Fireflower
  6. Summer By Night
  1. Love Is As Good As Soma
  2. Angel Holograms
  3. Spine
  4. I Am In Love With Myself
  5. Heaven Of High
  6. Too Far Gone
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