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8.5
Was sollte denn nach dem genialen, dem alles überragenden Meisterwerk "Firepower" (zum Review) noch kommen?
Es war "der" Befreiungsschlag. Das Überalbum. Das beste Judas Priest-Werk seit "Painkiller" und zugleich im hohen Alter eines der besten fünf Priest-Alben aller Zeiten! Eigentlich wäre es bereits das perfekte Vermächtnis gewesen. Der makellose Abgesang einer der größten, wichtigsten und besten Heavy Metal Bands aller Zeiten. Aber Judas Priest wollen eben noch nicht aufhören. Trotz schwerer Hiebe des Alterns, trotz gesundheitlicher Hürden und trotz der Tatsache, dass Sir Robert Halford und Ian Hill, die verbliebenen quasi-Ur-Priester der Höchstphase, auch schon Mitte 70 sind. Judas Priest machen weiter und das ist gut so! Weil sie in Würde gealtert sind und durch gekonnte Besetzung dennoch lebendig und frisch klingen. Weil ihr Sound immer noch relevant, spannend und klasse ist und weil sie immer noch authentisch, ehrlich und definitiv nicht eingerostet oder gar peinlich klingen! Auch, wenn schon die Vorabsongs schnell klar gemacht haben, dass "Invincible Shield" wohl kein zweites "Firepower" sein wird. Vorfreude und die gewisse Nervosität, die es "eigentlich" schon seit Jahren nicht mehr gibt, sind auch diesmal vorhanden, wenn sich ein Priest-Album ankündigt. Die alten Helden bleiben halt relevant. Die ersten Lieben rosten nicht! Worüber wir hier sicher gleich mal nicht reden müssen, ist das unterirdische Artwork. Das knallbunte "Invincible Shield"-Bildnis ist unterirdisch und wird weder der Band, noch den Songs gerecht. Eine absolute Katastrophe! Effizienter klingt da schon der Sound. Das rasante "Panic Attac" mit der geilen "Turbo"-80er Synthie-Note ist ein typischer Priest-Brecher. Im Refrain nicht revolutionär, aber doch stark. Noch besser kommt "The Serpent And The King". Ein urtypischer, sehr harter Judas Priest-Heavy Metal Banger mit rassigen Riffs und starkem Refrain. Ebenso der messerscharfe British-Steel-Bomber des Titeltracks. Drei sehr starke und verdammt heavy riffende Nummern putzen einem also gleich zu Beginn die Lauscher durch und stellen klar, dass der Motor perfekt geölt ist und keine Ermüdungserscheinungen stattfinden. Ganz im Gegenteil. Judas Priest liefern über eine Stunde kurzweiliger abwechslungsreicher Heavy Metal Kost. "Devil In Disguise" ist von Beginn an rockig und nostalgisch. Nicht schlecht, im Refrain vielleicht eine Spur zu harmlos. Viel besser machen es da das hitverdächtige "Gates Of Hell", mit seiner lässigen Hard Rock Note und die bereits bekannte, relaxte Halb-Ballade "Crown Of Thorns". Ohne Zweifel zwei unaufdringlich nachhaltige Albumhighlights! Mein persönlicher Höhepunkt folgt dann mit "As God Is My Witness". In bester "Painkiller"-Manier marschiert hier eine fett treibende Metal-Hymne wie aus der Höchstphase der Metal-Gods durch die Boxen. Chapeau! Und weil die erste Videosingle, das richtig harte "Trial By Fire", schon im Vorfeld unkonventionell und klasse geklungen hat, weil auch der Banger "Sons Of Thunder", der catchy Stadionrocker "Vicious Circle" und das ungezwungen geile "Fight Of Your Life" absolute Höhepunkte darstellen, hat uns "Invincible Shield" ja eh schon längst zu willenlosen Opfern gemacht. Spätestens nach drei Durchläufen weiß hier einfach jeder, dass der Heavy Metal-Hammer immer noch in Birmingham hängt! Daran können auch zu Beginn unsepktakulärere Songs, wie der feine 70er-UK Doomer "Escape From Reality", das etwas zu einfach gestrickte "Giants In The Sky" und das bitter kitschige "The Lodger" (als Bonustrack der einzige Totalausfall) nichts ändern. IT'S 2024 AND THE PRIEST IS BACK Am Ende ist "Invincible Shield" abwechslungsreich, ungezwungen klasse und weit stärker, als erwartet. Allerfeinste, trendfreie Judas Preist-Heavy Metal Kost, bei der jedes einzelne Riff, die absolut überragenden Vocals von Rob Halford und letztlich auch die großartige, lebendige und messerscharfe, Produktion von Neo-Gitarrist Andy Sneap zu jeder Sekunde ins Schwarze treffen. Auch im 55. Karrierejahr liefern Judas Priest ein bärenstarkes und abwechslungsreiches Heavy Metal Album. Ein urtypisches Stück Priest-Metal an dem es kaum was auszusetzen gibt und dessen einziges, kleines Problem wohl die übermächtige Dichte seines Vorgängeralbums ist! Danke für alles! GOD SAVE THE METAL GODS ! Trackliste
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Reviews
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