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6.5
Schade! Bei aller Wertschätzung, ja bei aller Liebe zu Al Jourgensen und seinem mitunter so übermächtigen Schaffen mit Ministry, muss man auch "AmeriKKKant" am Ende, nach mehrmaligen Durchläufen und trotz einiger cooler Momente, als weitgehend unspektakulär bezeichnen.
Abgesehen von bekannter Wut-Attitüde und politischen Statements, deren man mitunter eh schon längst überdrüssig ist, weil sie einen Scheißdreck bringen, soll ein Ministry-Album vor Allem musikalisch packen und überzeugen. Genau das schafft "AmeriKKKant" leider nicht wirklich oft. Groß überraschend ist das dann ja auch nicht, hat Al es doch nur selten geschafft, mehrere Klassealben hintereinander zu veröffentlichen und auch die letzten beiden Alben waren weitgehend blutleer und schwach. Selbst, wenn man den übermächtigen Schatten der Jahrhundertwerke "Psalm 69" (zum Classic) und "Rio Grande Blood" (zum Review) ausklammert, bleibt aber auch am mittlerweile 14. Album unseres schrulligen Revoluzzers nicht wirklich viel hängen. Dafür ist "AmeriKKKant" viel zu schleppend, depressiv und unaufgeregt. Abwechslung und aufsehenerregende Momente sucht man in den monotonen Klangcocktails und zwischen all den Sprach- und Soundsamples ebenso vergebens, wie echte Höhepunkte. Natürlich ist das brachiale "ATNIFA" ein amtliches Statement. Ebenso das punkige "We're Tired Of It" und auch düster doomende, zwischen den Zeilen aufwühlende Industrial-Monolithen ala "Twilight Zone" oder "Victims Of A Clown" lassen aufhorchen und machen im hohen Volume-Bereich ordentlich was her. Für eine lang anhaltende Beziehung, will der Funke aber dennoch nicht zwingend genug rüber springen und daran ändern auch die Gastauftritte von Fear Factory's Burton C. Bell und den Herrschaften DJ Swamp (Beck), Arabian Prince (N.W.A.) und Lord Of The Cello verdammt wenig. Wer sich ein düster depressiv, monoton und weitgehend zäh klingendes Ministry-Album wie "AmeriKKKAnt" ohne entsprechende Ergänzungsopiate dennoch schönredet und seine Euphorie mit musikalischer Dichte und den weltverbessernden "Politics-Anti-Trump-lyrics" begründet, hätte sich auch eine Doku anschauen oder gleich ein Sachbuch kaufen können. CU next time Mr. Jourgensen. Stay alive, please! Trackliste
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Reviews
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