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Serenity - Codex Atlanticus (CD)
Label: Napalm Records
VÖ: 29.01.2016
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3171 Reviews)
7.5
Während ich frühe nur allzu gern mein Schwert mit Symphonic Bombast Metal Könnern wie Kamelot, Rhapsody, Avantasia oder eben auch Serenity gekreuzt habe, tu ich mir ,trotz des klaren Blicks auf die Klasse der genannten Protagonisten, in letzter Zeit immer schwerer mit den überladenen Melodie- und Romantikexzessen des Genres. Was natürlich vor Allem im Falle unserer Freunde und Landsleute von Serenity durchaus schade ist, da die Tiroler das Genre des üppig orchestrierten Melodic Metal konstant mit hochwertgien Releaes bereichern und ein ums andere Mal bestätigen, dass sie auch international längst zur absoluten Oberliga zählen.

"Codex Atlanticus" ist das nächste eindrucksvolle Beispiel dafür und für die Zielgruppe ohne jeden Zweifel das nächste Serenity Klassealbum. Dass die Österreicher dabei weiterhin auf ein perfektes Gesamtpaket setzen, ist einer der ganz großen Pluspunkte von "Codex Atlanticus". Bei Serenity wird nichts dem Zufall überlassen. Das beginnt bei einem tollen Artwork, das die feine Konzeptstory über die Schriften des Leonardo Da Vinci ebenso perfekt einfängt, wie die starken Lyrics und endet bei den perfekt abgestimmten Soundcollagen, die mehr denn je Musical-Charakter besitzen, im Endeffekt aber natürlich auch für sich selbst stehen können. Es sind einfach bärenstarke und kompakte Songs, die Serenity produzieren.
Noch mehr Pomp und Rüsche, noch mehr Korsett und noch mehr am hohen Ross der Romantik, darf man die Da Vinci-Chose dabei gerne nennen. Die Band weiß das und die breitwandigen, symphonischen Arrangements, die ausgeklügelte Orchestrierung und der enorm glatte Gesamtcharakter des Albums sind absolut gewollt. Die Ankündigung, weniger Frauengesang am Album haben zu wollen, durfte man vorab wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Die Trennung von Sängerin Clementine Delauney ist nun aber nicht gleichbedeutend ein Indiz dafür, dass Serenity die Härte ihres Gesamtsounds erhöhen. Keineswegs. "Codex Atlanticus" fährt in etwa im selben Härtegrad wie "Death & Legacy" und ob das nun jedermanns Geschmack trifft, sei dahin gestellt. Klar wäre die ein oder andere Kante und manch Punch vielleicht durchaus zielführend, um dem Gesamtwerk "Codex Atlanticus" ein wenig mehr Leben und Abwechslung einzuhauchen. Letztendlich schmälern solche Befindlichkeiten aber nicht die Klasse des Albums. Denn wer Symphonic Metal Hits wie " Reason", "The Order", "Follow Me" oder " Caught In A Myth" vom Stapel lässt, seinen Fans raffinierte Kost der Güte " Sprouts Of Terror" und "Iniquity" serviert und letztendlich den willigen Hofdamen mit zuckersüßen Rüschenspaltern wie "My Final Chapter" den gut geschmierten Schritt garantiert, der hat wohl ziemlich viel richtig gemacht!



Wer bombastischen Symphonic Metal liebt, der hat Serenity eh schon seit Jahren zu seinen Lieblingen erkoren und der kann auch bei "Codex Atlanticus" einmal mehr bedenkenlos zugreifen!

Mir persönlich hat der weniger pathosschwangere Vorgänger zwar eine Spur besser gefallen, und mir wäre ehrlich gesagt auch lieber gewesen, wenn Serenity vor einigen Jahren rechts, anstatt links abgebogen wären und ihre Anleihen von Gottbands wie Threshold oder Mercenary intensiver verfolgt hätten, als den Pfad des allzu pathetischen Symphonic Bombast Metals. Nun ist es aber so und das Ergebnis ist dennoch klasse. Meiner subjektiven (und allem Anschein nach bis weit über die Landesgrenzen hinaus relevanten und nicht enden wollend diskutierten) und weiterhin bescheidenen "Expertenmeinung" nach sind "War Of Ages", "Fallen Sanctuary" und "Words Untold & Dreams Unlived" somit weiterhin die ganz großen Perlen des Serenity-Backkataloges. Daran, dass "Codex Atlanticus" wohl noch ausgefeilter, noch opulenter und noch bombastischer ist und mit seiner üppig romantischen Konzeptnote mehr denn je in die Metal Oper Nische schielt, führt dennoch ebenso wenig ein Weg vorbei, wie an einer subjektiven Höchstnote.
Auch, wenn der Verfasser dieser Zeilen nicht mehr regelmäßig Marmelade und Honig zum Frühstück nascht...

Trackliste
  1. Codex Atlanticus
  2. Follow Me
  3. Sprouts of Terror
  4. Iniquity
  5. Reason
  6. My Final Chapter
  1. Caught in a Myth
  2. Fate of Light
  3. The Perfect Woman
  4. Spirit in the Flesh
  5. The Order
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