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Power Metal war von Beginn meiner metallischen Tage immer eine meiner allerliebsten Spielarten des Heavy Metal, und auch wenn der wahre Power Metal, wie ihn uns einst Metal Chruch, Sanctuary oder Savatage in den späten 80er Jahren in unantastbarer Perfektion mit mehreren Gottalben vor den Latz ballerten, im Lauf der Zeit immer mehr zu einer Rarität wurde, gab es doch immer wieder Bands, die es gekonnt und geschickt schafften, die Essenz des Genres in die Neuzeit zu transportieren. Neben Nevermore, den unumstrittenen Ikonen des "modernen" Power Metal, waren hierfür u.a. Bands wie Evergrey, Brainstorm, Tad Morose oder Communic verantwortlich. Verantwortlich dafür, moderne Härte, mit gefühlsbetontem Melodieverständnis, mit dosierter Wucht und Druck, wohlwollend eingesetzter Progressivität, aber auch mit zeitgemäßen Einflüssen zu kombinieren.
Eine "der" Bands dieser Gattung und meines Erachtens auch eine der unterbewertetsten ihrer Art waren die Dänen von Mercenary. Was diese Band vor allem bei ihren beiden Jahrhundertmeisterwerken "11 Dreams" und "The Hours That Remain" (zum Review) an Melodien, an Grooves und an Härte vom Stapel lässt, kann sich problemlos neben die Essenz des Genres stellen. Natürlich war gerade bei einem Album wie "11 Dreams" auch eine massive Melodic Death Metal Note mit am Programm, die Kombination aus dem Gitarrenverständnis skandinavischer Bands der 90er Jahre (In Flames müssen genannt werden), der klassischen Heavy Metal Ausrichtung und der komplexen Genialität von Nevermore, machte Mercenary aber vor allem auf ihrem dritten und vierten Longplayer nicht nur zu einer der besten Bands des Planeten, sondern auch zu einem unausweichlichen Anlaufstelle für Power Metal Maniacs mit Anspruch. Dafür sorgen nicht nur das herausragende Songwriting und die auf den Punkt gespielten und unfassbar songdienlichen Keyboards, sondern in erster Linie der kongeniale Mix aus Death-Vocals und high-pitch-Vocals. Mercenary hatten mit Mikkel Sandager einen der besten Sänger der Szene in ihren Reihen und genau seine Performance, die nicht selten Parallelen zu Ripper Owens oder Warrel Dane aufwirft, und seine Gesangslinien sind genau jenes letzte Stück Genialität, die die genialen Songs von "11 Dreams" in die absolute Eliteliga katapultiert. Die Brachialität modernen Melodic Death Metals, gepaart mit der filigranen Transparenz zeitgemäßen Power Metals, wie ihn diese Band zelebrierte war und ist ein Traum. Egal ob bei brachialen Vorschlaghämmern wie "World Hate Center" und "Firesoul", bei melancholisch verzierten Groovemonstern wie dem Titelsong oder progressive angehauchten Brutalo-Power-Ohrwürmern wie "Redestructdead", dem gefühlvollen "Sharpen The Edges" oder dem vielschichtigen Epos "Supremacy v2.0". Egal was Mercenary hier anpacken, es wird zu Gold. Das dritte Album der Dänen war und ist ein Paukenschlag. Voll von Energie und Punch wie man ihn bei einem Gros anderer Bands auf weiter Strecke vergeblich sucht. Voll von unfassbaren Chorussen und gottgleichen Refrains. Eingängig und komplex zugleich, unfassbar detailverliebt und genau deswegen niemals auch nur im Ansatz langweilig. Spätestens wenn Mercenary mit dem immer wieder ebenso ergreifenden wie höchst mitreisenden Doppelschlag "Times Without Changes / Loneliness" zum Finale ihres Meisterwerkes bitten, sollte es jedem klar sein: Das was man hier hört ist absolute Weltklasse. So eine Unmenge an großartigen Melodien, wuchtigen, ja brettharten Riffs, wunderbaren Soli und symphonischen Keyboards findet man nur alle paar Jahre in solcher Perfektion und Harmonie. Allein für diese knapp zehn Minuten absoluter Modern-Power Metal Perfektion muss man diese Band lieben und ehren. Für einen Song wie "Loneliness" würden tausende Musiker dieses Planeten töten und wer den Sound dieser Dänen je verstanden hat, der kann noch heute keine Hundertstel Sekunde still sitzen, während ihn dieses, in eine kristallklare und wuchtige Produktion gehüllte Ungetüm an Dynamik und Energie von Vorn bis Hinten durchpudert. Grandios! Mercenary waren und sind eine von vielen tragischen Helden des Metal. Zeitlebens unter Wert geschlagen. Ihr weiterer Weg war steinig und in meinen Augen nicht unbedingt zielführend, zumal sich die Dänen nach einem gelungenen "Architect Of Lies" mit ihrem letzten Album noch mehr den modernen Metal Klängen hingaben und sich dadurch und vor allem durch den Abgang von Ausnahmestimme Mikkel Sandager einen großen Teil ihres Charismas zerstört haben. Das tut hier und heute aber nichts zu Sache, denn "11 Dreams" und sein Nachfolger "The Hours That Remain" sind ohne Zweifel zwei DER größten Meisterwerke modernen Power Metals und genau deshalb schon jetzt absolute Klassiker! Trackliste
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Reviews
27.02.2011: Metamorphosis (Review)21.03.2008: Architekt Of Lies (Review) 22.08.2006: The Hours That Remain (Review) News
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