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8.0
Hier ist es also, das erste Kamelot Album ohne Ausnahmestimme Roy Khan. Jegliche Berührungsängste wurden ja bereits im Vorfeld des Releases im Keim erstickt. Die erste Single "Sacrimony (Angel Of Afterlife)" stellte bereits klar, dass Kamelot dort weitermachen, wo sie mit " Poetry for the Poisoned" aufgehört hatten. Die eingestreuten Black Metal Vocals können auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fans der Band weiterhin auf sicheren Pfaden wandeln dürfen, und auch wenn man den Refrain schon mal gehört haben will, kann der Song eigentlich alles, was man sich von Kamelot erhofft. Dafür sorgt nicht nur der gewohnt bombastische und ohne Ende symphonische Power Metal, sondern auch die Stimme von Neusänger Tommy Karevik, der Roy Khan ähnelt, als ob er sein jüngerer Bruder wäre. Kamelot gehen auf ihrem zehnten Studioalbum keinerlei Kompromisse ein. "Silverthorn" ist ein weiteres typisches Kamelot Album. Sein geheimnisvolles Konzept handelt von der verzweifelten Geschichte eines jungen Mädchens, das in den Armen ihrer beiden Zwillingsbrüder stirbt und dabei ein Geheimnis der drei Geschwister mit ins Grab nimmt.
Auf Hochglanz poliert und bis ins letzte Detail perfekt arrangiert, wird diese theatralische Story mit professionellsten Mitteln in Power Metal mit Unmengen an orchestralem Ballast, eingängigen Melodien, Frauengesängen, Chören und wunderbarer Atmosphäre umgesetzt. Kitschig? Natürlich, aber das kennt man bei Kamelot. Dafür wurden die Amis früher gehuldigt, und auch wenn sie dafür heute gern mal kritisiert werden steht fest, dass sie ihn ihrem Genre nach wie vor die Könige sind. Dramatisch arrangierte Songs wie das großartige "Veritas", My Confession" oder der üppige Titelsong sind gewohnt klasse. Natürlich kann man behaupten, dass Kamelot Songs auf Dauer, ebenso wie weite Strecken der letzten Alben, wenig lebendig, keineswegs spontan und mitreißend klingen, da sie ihrem Muster konsequent folgen. Ich behaupte, dass genau das, dass genau dieser bis ins letzte ausgeklügelte Perfektionismus, dieser Band dabei geholfen hat, dorthin zu kommen, wo sie heute ist. Hier wird dem eigenen Ideal einfach unbeirrt gefolgt und auch wenn Songs wie das geradlinig harte "Ashes To Ashes", das eingängige "Torn" oder das fulminante Mammutfinale "Prodigal Son" vielleicht versuchen, neue Akzente in den glasklaren Sound der Band um Chefdenker Thomas Youngblood zu transportieren, kann man nicht zuletzt dank herrlicher Balladen wie "Song For Jolee" oder dem großartigen, epischen "Falling Like The Fahrenheit+ gottlob von typischer Kamelot Kunst auf allerhöchstem Niveau erzählen. "The Black Halo" bleibt zwar nach wie vor das Maß aller Kamelot Dinge, "Silverthorn" ist aber ohne Frage ein weiteres Klassealbum dieser Band, mitunter vielleicht sogar griffiger und kompakter als seine beiden Vorgänger, und ein rundum gelungenes Stück symphonischen Power Metals mit hollywoodschem Bombast. Kamelot haben den als tödlich vermutenden Abgang von Roy Khan ohne Störgeräusche überwunden und mit ihrem neuen Album ein weiteres hochkarätiges Kapitel ihrer Kariere aufgeschlagen. Hier wird kein Fan dieser Band enttäuscht und für Soundfetischisten ist ohnehin allein die opulente Produktion von "Silverthorn" ein Genuss! Trackliste
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Reviews
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