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6.0
Trivium, dieser hypergehypte New Heavy Metalcore-Bastard aus Orlando, einem Fleck in Florida, der eigentlich weniger für knochenhartes Schwermetall denn für gigantomanische Vergnügnungsparks a la Disney World bekannt ist, sieht sich mit "In Waves" nun bei Album No. 5 angelangt, mit dem die Band um Gitarrist/Sänger Matthew Heafy wohl zeigen muss, ob all die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren und der hohe Standard des 2008er-Überfliegers "Shogun" tatsächlich gehalten werden kann. Zwar ist Triviums Mischung aus mehr oder weniger allen Genres jenseits des Härtegrades von Kiss durchaus originell, doch auf "In Waves" offenbaren sich nun erstmals und um so eklatanter die Probleme dieses Sounds, der weder richtig Metalcore, noch wirklich Thrash, noch Heavy Metal ist und trotzdem scheinbar den Nerv der Zeit exakt getroffen hat, wie die immense Popularität des Florida-Vierers beweist.
Generell gilt, dass "In Waves" härtemäßig klar ein Schritt zurück ist, weg vom doch weitaus melodiöseren Material der letzten beiden Alben, hin zu den Anfängen der Band. Doch was stimmt auf "In Waves" nicht, was auf "Shogun" noch so fabelhaft funktioniert hat? Zum einen wäre da der diesmal mehr als nervige Grunz-Gesang von Gitarrist Corey Beaulieu, der sich oftmals darauf beschränkt, wie ein debiler Papagei mit Kehlkopfverstimmung die Songtitel ohne Unterhalt ins Mikro zu rülpsen, während Matthew Heafy den Löwenanteil der Vocals zwar durchaus bemüht melodiös, aber irgendwie auch vollkommen emotionslos und gelangweilt dahersülzt. Hier sollten die Herren aus Orlando mal bei den letzten Produkten von Amorphis oder In Flames reinhören, denn die schaffen dieses Wechselspiel aus Melodie und Death-Growls um Klassen besser. Dass Matthew Heafy diesmal derart gelangweilt erscheint, dürfte nicht von ungefähr kommen, denn auch beim Songwriting verzettelt sich die Band in unendlichen Wiederholungen und weicht kaum mal vom erprobten Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Break-Schema ab. Trotz brutaler Aggressionsausbrüche wie "A Skyline's Severance" oder "Chaos Reigns", wo Beaulieus Part sein übliches monotones Dazwischengeröchel übertrifft, ist die Langzeitwirkung von "In Waves" vergleichbar einer Familienpackung Barbiturate, so vollkommen ohne Pfeffer im Arsch plätschert das Album dahin und zeigt eine ehemals hoffnungsvolle Band an einem Punkt ihrer Karriere, ab dem wohl nur mehr der harte Kern der Fans den weiteren Weg mitzugehen bereit sein wird. Da wirkt dann auch die Mischung aus kompromissloser Härte, die gar bis zum Einsatz von Blastbeats reicht, und beinahe Mainstream-tauglichem Kommerzradio-Futter wie dem balladesken "All These Yesterdays" nicht nur uninspiriert, sondern schlicht unpassend. Trivium ist weder Fisch noch Fleisch, noch nicht mal ein scharf gewürzter Gemüseeintopf, sondern einfach ein ungesalzener Brei aus allem, was da in der Metal-Küche so rumliegt, und im Abgang schal und sogar leicht angegammelt. Kaum ein Song auf "In Waves" lässt einen wirklich vor Freude mit der Zunge schnalzen, dies ist Headbangerfutter aus der Fast Food-Küche, ohne Seele, ohne Inspiration, ohne lange anhaltendes Sättigungsgefühl. Wer jetzt behauptet, dass all dies Nörgelei auf hohem Niveau sei, mag durchaus Recht haben, denn Trivium spielen ja ihre Instrumente durchaus leidlich und auch die fette Produktion von Colin Richardson und Martyn Ford rummst nach allen Regeln und entspricht exakt dem, was man sich unter einem modernen Metalsound vorstellt, was natürlich auch heißt, dass die Scheibe zu glatt, zu poliert und etwas überproduziert klingt. Angesichts des phänomenalen Vorgängers "Shogun" hätte man sich jedoch einfach viel mehr erwartet und somit ist die harsche Kritik wiederum völlig gerechtfertigt. Vom Professor gibt’s somit für "In Waves" nicht mehr als 6 von 10 Überdosen kolumbianisches Marschierpulver , die Trivium aus ihrem karrieremäßigen Winterschlaf ordentlich wachrütteln und fürs nächste Album mit vielen bunten Ideen beflügeln sollten. Trackliste
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Reviews
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