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Der fünfte Longplayer aus dem Hause des norwegischen Lärmkommandos erschien ursprünglich 1995 auf „Moonfog“, dem Label von Satyricons´ Satyr. Das von Drummer Fenriz im Alleingang geschriebene und aufgenommene Album (dem später aufgenommene Vocals seines treuen Weggefährten und kongenialen Partners Nocturno Culto hinzugefügt wurden) ist quasi ein Spätwerk der skandinavischen Black Metal – Welle, die relevanteren Releases waren zumeist schon erschienen. Aufgrund der Tatsache, dass Peaceville einen Teil des Moonfog-Backkatalogs aufgekauft hat, wird diese Schwarzwurzellangrille mit dem martialischen Albumtitel nun auf dem englischen Kultlabel (neben Earache) wiederveröffentlicht.
Im besten Stile von DarkThrone ist "Panzerfaust" gewohnt roh und primitiv geraten, die massiven Celtic Frost – Einflüsse ("Triumphant Gleam", "The Hordes …") dominieren das ganze Album und offenbaren unumwunden, wer die Inspiratoren (neben Venom, Bathory und anderen Spießgesellen) der zweiten, skandinavischen Black Metal – Bewegung waren. Der übertriebenerweise in die Höhe gehobene Hartmetall-Szenepapst Fenriz präsentiert sich mit diesem sehr geilen Album (das die Klasse von "A Blaze In The Northern Sky", "Under A Funeral Moon" und "Transilvanian Hunger" allerdings nicht erreicht) als teils billiger, allerdings sehr simpel-effektiver und ansprechender Hellhammer/Celtic Frost – Abklatsch, der in ein stimmiges, geiles Schwarz/Weiß-Cover verpackt wurde. Erwähnenswerter Ausreißer auf den 39 Minuten "Panzerfaust" ist lediglich der mit einem auf theatralisch getrimmten Keyboard und Sprechgesang ausgestattete Abschlußtrack "Snø Og Granskog (Utferd)". Nach dem Skandal um den auf dem Backcover von "Transilvanian Hunger" abgedruckten Slogan „Norsk Arisk Black Metal“ distanziert sich die Band zwar im Booklet von rechten Tendenzen, allerdings nur, um sich mit dem Song "Hans Siste Vinter" umgehend wieder in die Nesseln zu setzen, immerhin ist in diesem Song von einem „ariske palass“, einem „arischen Palast“, die Rede. "Panzerfaust" spiegelt in seinem kalten, atmosphärischen Soundkleid nicht zuletzt das Weltbild und die Lebenseinstellung vieler damals „aktiver“ Black Metaller wider, die von Negativität, Menschenhaß, Eskapismus und vehementer Ablehnung geprägt, über die wenigen Jahre Anfang der Neunziger rasch gereift und mittlerweile fast schon überzeichnet war. Die erste, sehr extreme Phase der sog. zweiten Black Metal Welle fand nach der Veröffentlichung diversester Kultalben, nach Jahren, die von Zerstörung, verbunden mit diversen Sach- und Personenschäden, geprägt waren, gleichsam mit der Inhaftierung von Kristian "Varg" Vikernes (aka Count Grishnack, Burzum) ihr abruptes Ende. Der Weg war frei für die zweite, kultiviertere, aber auch glattpoliertere skandinavische Black Metal Phase, die das einstmalige Extrem mit Alben wie Immortal´s "Battles In The North" in die Breite trug. Zum Album selbst ist – außer daß die Platte zu den späteren, jedoch nicht irrelevanten skandinavischen Black Metal – Releases zählt – für Insider wenig zu sagen. Neueinsteigern werden im DarkThrone – Kontext aber eher die oben genannten Black Metal – Klassiker der Jahre 92-94 empfohlen. Dass die Plattenfirma damit wirbt, dass Burzum´s Varg Vikernes einen Teil der Lyrics auf "Panzerfaust" verfasst hat, spricht indes einerseits für die Naivität, andererseits für berechnendes Kalkül von Peaceville, die aus dieser Tatsache billige Effekte und Geschäft lukrieren will. Als zusätzlichen Kaufanreiz enthält dieser Re-Release eine Bonus-Disc mit einem Kommentar des “Kultexperten” Fenriz, der die Geschichte hinter den Songs (Aufnahmeprozeß, Inspiration etc.) erläutert. Trackliste
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Reviews
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