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7.5
Es gibt Bands, sehr wenige Bands wohlgemerkt, die es schaffen ein ums andere Hammeralbum unters Volk zu streuen. Es gibt Bands denen man irgendwann prognostiziert, dass sie das Höchstlevel eines Releases einfach nicht wiederholen könnten und die einen dennoch immer auf's Neue begeistern. Dazu gehörten einst in den 80ern u.a. Iron Maiden, W.A.S.P., Metallica oder Savatage, dieses Wunder vollbrachten in den 90ern u.a. Bands wie Iced Earth, Morgana Lefay oder Psychotic Waltz und diese Ausnahmestellung haben sich im neuen Jahrtausend Volbeat erarbeitet. Alle drei bisherigen Alben der Dänen waren absolute Weltklasse! Die Entwicklung der Band nachvollziehbar, konstant, ehrlich und sowohl im Studio wie auf Tour hart erarbeitet.
"Guitar Gansters And Cadillac Blood" (zum Review) war und ist ein unabnützbarer Meilenstein, kombinierte die hemmungslose Energie des Debüts (zum Review) mit dem Abwechslungsreichtum, dem Hitpotential und der Coolness von "Rock The Rebel, Metal The Devil" (zum Review) und war die perfekte Symbiose aus all dem was Volbeat ausmacht. Der Wechsel zu einem Major Label war vorhersehbar und der Band ebenso zu vergönnen, wie fette Tourneen mit Metallica und AC/DC und nun heißt es nachlegen. "Beyond Hell / Above Heaven" muss sich nun also mit drei Überalben messen und wird meiner Meinung nach auch genau daran scheitern. Natürlich ist es erneut ein unverkennbares Stück Volbeat, ein fetzcooler Mix aus Rockabilly, Metal, Country und Punk. Irgendwie lässt sich eine gewisse Müdigkeit oder Abnützung aber nicht leugnen. Frisch klingt anders, rücksichtslose Aufbruchsstimmung ebenso. Natürlich ist es auch hier wieder sensationell, wie Poulsen und Co. lässig die Mundharmonika einbauen, wie fette Riffs im Einklang mit Cowboyflair harmonieren und Punk mit poppigen Ohrwurmrefrains gemischt wird. Natürlich sind die Songs allesamt stark, was "Warrior’s Call" und die erste Single "Fallen" aber befürchten ließen, kann man nicht abstreiten: Der richtige fiese "Metal-Devil" schielt nur selten aus der Schublade und "Beyond Hell / Above Heaven" zeigt sich glattpolierter, rock-n-rolliger und vielleicht zu sehr auf eingängige Hooklines und Refrains orientiert. Erstmals macht sich bei Volbeat gewisse Abnützung breit und wer mag es einer Band, die seit Jahren am Limit agiert verdenken. Das Ergebnis ist somit zwar ein wenig enttäuschend, aber natürlich immer noch unvergleichlich und fetzig, auch wenn man die hemmungslose Energie, den Arschtrittfaktor und die unglaublich coolness Treffsicherheit trotz geiler Songs vermisst. Gerade dann, wenn Volbeat aber wieder einen lässigen Smasher wie den Eröffnungsdoppler "The Mirror And The Reaper / Heaven Nor Hell" abfeuern, beim Monstermosher "Who They Are" nach Slayer Gedenkriffing mal ganz locker wie eine US Power Metal Band in den 90ern drauflosbrettern (ich verweise nur auf das Iced Earth Meisterwerk "Night Of The Stormrider" (zum Classic)!), bei "Thanx" einen astreinen Livekracher abfeuern, oder extravagant und unberechenbar agieren wie beim fetten Country meets Metal Knaller "7 Shots" (inkl. verzichtbarer Gastvocals von Kreator’s Mille), freut man sich dennoch wie ein kleines Kind über die neue Kost der Dänen. Dann sieht dann auch gern über die punk-poppig und harmlos scheinenden Songs der Scheibe ("A Better Believer", "Being 1", "Magic Zone") und auch über den unnötigen Barney Greenway Auftritt beim betont harten "Evelyn" hinweg. Wir halten fest, dass Volbeat die unglaublich hohen Erwartungen die sie sich selbst auferlegt haben erstmals nicht ganz erfüllen können und wirkliche Überraschungen aus bleiben. Dass "Beyond Hell / Above Heaven" kein unwiderstehlicher Bastard, aber dennoch ein verdammt geiles Album ist, massenhaft Käufer zwischen Metal, Rockabilly, Punk und Pop finden wird, und dass neben den bewährten Volbeat Fans dank der Promomaschine von Universal auch viele neue Fans dazukommen werden ist trotzdem garantiert. Ich für meinen Teil kauf mir diesmal eben "nur" ein gutes Album der sympathischen Jungs und wünsch mir für's nächste Werk wieder mehr Biss, mehr Coolness, mehr zwingende Songs und einfach mehr vom Volbeat’schen Arschtrittsfaktor… Trackliste
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Reviews
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