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Kalifornien Ende der 70er Jahre: Ein von den Eltern verstoßender, bereits damals den Drogen nicht abgeneigt 17-jähriger Kleinkrimineller namens Michael James Ness gründet seine Punkrock Band. Ness ist Teil der "next-generation", Frontmann und Leadsänger. Massiv beeinflusst vom Rock N Roll, vom Country und von Rockabilly Klängen findet der auf Selbstzerstörung gepolte Teilzeitknacki, Fulltime-Junkie und zelebrierende Alkoholiker schnell zu einem eigenen, fortan unverwechselbaren Stil. Es folgen Samplerbeiträge, Singleveröffentlichungen, exzessive Tourneen und im Jahre 1983 mit "Mommy’s Little Monster" die erste reguläre Social Distortion LP. Die auf diesem "Punk-Meilenstein" folgende Tour wird als "Another State Of Mind" im Videoformat dokumentiert und gerade als die Band sich aufmacht die Welt zu erobern folgt auch schon der erste, wohl unausweichliche Schicksalsschlag. Ness geht erstmals richtig in die Knie und zollt seinem exzessiven Lebensstil Tribut. Vier Jahre soll die durch Drogenprobleme hervorgerufene Zwangspause dauern bis im Jahre 1988 mit "Prison Bound" das zweite Album erscheint. Hier zeigen sich die Country- und Rockabilly Einflüsse dann erstmals so richtig deutlich und diese neue, zu ihrer Zeit einzigartige Marschrichtung, ermöglicht es der Band ihre Fanbase weit über den Punk hinaus zu erweitern. Im Laufe der Jahre werden Social Distortion immer besser und reifer. Ihr Rock N Roll ist pur und erdig. Ihr Sound ist melancholisch, zu jedem Moment arschcool und sexy.
1990 soll dann der richtig große Wurf gelingen. Social Distortion debütieren auf einem Major Label und ihr selbst betiteltes Album wird nicht zuletzt durch Hits wie "Story Of My Life" und das grandiose Johnny Cash Cover "Ring Of Fire" ein Kracher. Der Rest der Story ist Rock N Roll Geschichte: Ein unglaublich rockiges "Somewhere Between Heaven And Hell" (1992) zeigt Ness und Band gereift, selbstbewusst und hitsicher wie nie zuvor. Tourneen mit Gottbands wie den Ramones spülen Social Distorion immer weiter an die Spitze und spätesten im Jahre 1996 ist es dann soweit, dass sich Mike Ness und Mannen am Thron einer ganzen Bewegung manifestieren. "White Light, White Heat, White Trash" ist ein Meisterwerk! Ein unbändiger Bastard aus Rock N Roll, Rockabilly, Country und Punk. Eine Ansammlung unkommerzieller Gitarrenrockhits, an denen man einfach nicht vorbeikommt. Punks, Rocker, Cowboys, Biker und Metalheads lassen sich von Mike Ness’ kompromissloser Gangart und seinen melancholischen Rockerzählungen gleichermaßen verzaubern. Social Distortion setzen sich selbst ein Denkmal, Ness wird endgültig zur Ikone! Jeder Song dieses Albums ist ein unabnützbarer Hit. Jeder Ton wird noch in ferner Zukunft ein Klassiker sein und allein die Aufzählung von Ohrwürmern wie "Dear Lover", "Don't Drag Me Down", "Untitled", "I Was Wrong, Through These Eyes", "When The Angels Sing" oder "Crown Of Thorns" lässt dem Gitarrenrock Fan das Wasser im Mund zusammenlaufen. Jeder einzelne Tom ist wie ein Inbegriff von Selbstsicherheit, Feeling und Coolness! "White Light, White Heat, White Trash" ist voll von melodischen Gitarrenriffs, eingängigen Chorussen und versprüht eine Wehmut, eine Melancholie und Gefühl der Freiheit, wie wenige andere Alben seiner Art. Social Distortion waren hier aggressiv und einfühlsam zugleich und wenn ich sage, dass das neu eingespielte und grandiose Rolling Stones Cover "Under My Thumb" einer der schwächeren Songs der Scheibe ist, dann ist das einzig und allein ein Kompliment. Social Distortion waren, sind und bleiben zu jedem Moment ihrer großen Karriere glaubwürdig und unverkennbar und hätte es diese Band nicht gegeben, dann wären großartige Combos wie Green Day noch heute eine Garagenband und auch Volbeat hätten sich ihre Metallica Support Shows maximal im Guitar Hero Wohnzimmer erträumen können. Über Mike Ness und sein Lebenswerk gibt es keine Diskussionen und deshalb beenden wir dieses Wort zum Sonntag mit einer ganz tiefen Verbeugung vor einer der größten, charismatischsten und talentiertesten Persönlichkeiten und einer der geilsten Bands unserer Zeit. Trackliste
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