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9.5
“Wenn sich jemand wundert, warum wir nicht mehr schreien, dann deshalb, weil niemand von uns vorher in Bands war, wo geschrien wurde und außerdem mögen wir auch keine aktuellen Bands die schreien.“ Das hat Gitarrist und Sänger Matt Heafy zum letzten Trivium Release "The Crusade" gesagt – und tatsächlich, auf "The Crusade" war von dem Metalcore Geshoute wie wir es von "Ascendancy" kannten nichts mehr zu hören.
Auf dem aktuellen Langspieler "Shogun" hört sich das allerdings schon wieder ganz anders an: Deutlich aggressivere Passagen – sowohl beim Sound als auch beim Gesang – und noch komplexere Songstrukturen lassen den Hörer in ein Klangwelt eintauchen, die so vielfältig ist, wie man es in dieser Stilrichtung schon lange nicht mehr gehört hat. Die Entwicklung die die vier Jungs aus Orlando/Florida gemacht haben ist schon erstaunlich. Wurden Trivium nach dem letzten Album "The Crusade" vielfach mit Iron Maiden und Metallica verglichen, merkt man schnell beim ersten Reinhören, dass Trivium mit "Shogun" eigenständiger und erwachsener geworden sind, wenngleich hier und dort vereinzelt Parallelen zu den oben genannten Bands erkennbar sind. Allein der Opener "Kirisute Gomen" bietet alles was das Metalherz begehrt. Solider Thrash mit niveauvollen Melodicparts, ein hitverdächtiger Chorus der reingeht wie Öl und Metalcore Shouts, die sich mit cleanen melodischen Gesangslinien abwechseln. Auf den restlichen Songs geht es nicht minder abwechslungsreich zu – großteils gespickt mit anspruchsvollen, rasanten Gitarrensoli fegt der Shogun durch insgesamt elf Tracks. "Down From The Sky" wartet mit einem erfrischend, flockigem Chorus auf und beim Anfang von "Torn Between Scylla And Charybdis" fühlt man sich ein wenig an Maiden's "Wasted Years" erinnert, bevor sofort darauf die Trivium-typischen Powerriffs ansetzen. Bei "Of Prometheus And The Crucifix" besinnt man sich wieder auf Altbewährtes wie man es bereits von "Ascendancy" her kennt. Brachial und düster walzt sich der Song durch den Gehörgang. Der Titeltrack "Shogun" – die letzte Nummer des Albums – ist ein mehr als zehnminütiges Epos, bei dem akustischer Gitarrensound mit balladeskem Gesang als Bindeglied zwischen groovigen Riffs und eingängigen Refrains fungiert. "Shogun" wurde nicht mehr wie die Vorgängeralben von Jason Suecof (u.a. Chimaira, Devildriver) produziert sondern von Nick Raskulinecz (u.a. Foo Fighters, Rush, Stone Sour), weil die Band nach eigenen Angaben mit neuen Ideen experimentieren wollten. Colin Richardson(u.a. Fear Factory, Machine Head, Sepultura) rundet den Sound noch mit seinem gelungenen Mix ab. Fazit: Melodischer, abwechslungsreicher Thrash Metal der Spitzenklasse, der dem Hörer volle Aufmerksamkeit abverlangt. Trivium vereinen bei "Shogun" alles Gute aus den beiden Vorgängeralben und mischen noch einige neue erfrischende Zutaten dazu. Mit über 66 Minuten ist das Album überdurchschnittlich lang aber keine Sekunde ist hier umsonst. Ein Pflichtkauf, der sich im CD Player verbarrikadiert! Trackliste
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Reviews
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