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Ihrer Zeit immer einen Schritt voraus und gerade deshalb, trotz fünf überdurchschnittlicher und davon zumindest vier Weltklassealben, wohl nie die totalen Superstars die sie eigentlich sein sollten, waren Prong zeitlebens ein Opfer ihrer bahnbrechenden Innovativität. Der Ungerechtigkeit nicht genug, unverständlich, traurig aber wahr, ist dieser große Name heutzutage gar etwas in Vergessenheit geraten. Völlig zu Unrecht natürlich, denn absolut keine andere Band war in der Lage eine dermaßen perfekte Symbiose aus traditionellem Metal, Thrash, Psychoprog, Industrial und Hardcore zu kreieren wie der New Yorker Dreier um Mainman Tommy Victor.
War das Debüt noch lupenreines Hard Core Gelärms, zerfräste bereits "Beg To Differ", ein trocken thrashig groovender Ohrenschmaus voller Stakkatoorgien und präzisen Nackenschlägen, die Bangerhirne zu lauwarm kompottähnlichem Brei und was mit "Prove You Wrong" folgte ist und bleibt ohnehin purer Wahnsinn! Auch hier werden Hirne zermalmt! Bereits der unglaublich freakige Opener „Irrelevant Thoughts“, einer der bis heute abgefahrensten und geilsten Psychothrashnägel aller Zeiten, zerbröselt sämtliche Gefäßwindungen mit schrägst vorgetragenen, sperrig, knüppelharten High Tech Mooves maschinellster Präzision und wahnwitzigen Melodien. Unbarmherzig ohne Ende folgt mit „Unconditional“ einer der monströsest groovenden Hits überhaupt. Getragen auf einem absoluten Megariff, angeschoben durch sensationell steriles Drumming, skurrile Bassläufe und unterkühlte Vox, nicht mehr oder weniger als ein bis heute oberamtlicher Abschädler und unwiderstehlich venensprengender Überhammer. Hat man die Durchblutung vorerst wieder so halbwegs im Griff, die Innereieneinzelteile sorgsamst zusammengesammelt, beginnt’s innerlich schon wieder zu murmeln. „Positively Blind“: ultracool, unrhythmisch und dennoch unwiderstehlich, haut den gerade zurückeroberten Hormonhaushalt komplett über den Haufen, der fast relaxte Titeltrack schnorchelt unwiderstehlich Saft in den Morast der madig gerockten Innereien und was sich beim spacig relaxten „Hell If I Could“ gerade noch retten lässt, wird durch das zähe „Pointless“, oder das lavaartige „Contradictions“ unaufhaltsam zum finalen Schlachtplatz geschleppt und erliegt spätestens beim thrashigen „Brainwave“ dem ohralen Faschieroverkill! Auch wenn’s für unerwünschte Nebenwirkungen hier sicherlich keine Garantie gibt, das Hörmartyrium gegen Ende dieser Donnergroovemaschine doch schwer an die Nieren geht und von leicht verdaulichem Liedgut weit und breit keine Spur scheint, "Prove You Wrong" ist und bleibt ein absoluter Meilenstein, wuchtet durch die maschinelle Wahnsinnsproduktion von Mark Dodson perfekt, ultraklinisch und genial aus den Boxen und wurde in seiner Form bis heute nie übertroffen! "Unconditional" Was auf dieses Pfund folgte war (bis auf den hier gnädigst unter den Tisch gekehrten Reanimationsversuch "Scorpio Rising") auch ausschließlich von großer Kunst: "Cleansing", ein groove- und ohrwurmtechnischer Brachialpaukenschlag vor dem Herrn stellt bis heute sämtliche Hartkorntanzflächen auf den Kopf und die sterile Industrialkeule "Rude Awakening", das vielleicht kompakteste Prong Album überhaupt, sorgt ohnehin noch jetzt für zerfressene Ohren. Das ist allerdings eine andere Geschichte... Mehr von Prong
Reviews
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